Dienstag , 26. März 2024
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Tuning-Felgen! Nicht jedes Rad darf einfach verbaut werden!

Lesezeit 5 Min.

Tuning-Felgen! Nicht jedes Rad darf einfach verbaut werden!

Breite Räder und schicke Felgen sind bei Tunern beliebte Stil-Elemente. Sie tragen zur Individualisierung des Fahrzeuges bei und sind in unzähligen Varianten erhältlich. Neben dem Aussehen und dem Material der Felgen spielt auch die Größe eine Rolle. Viele Auto-Individualisten mögen große Felgen, die in der Regel nicht ab Werk lieferbar sind. Oftmals befinden sich beim Kauf eines Fahrzeuges relativ kleine Räder an dem Auto. Des Weiteren wird, gerade bei kleineren und günstigeren Fahrzeugen, häufig Stahl als Felgenmaterial genutzt und nicht das beliebte Aluminium oder gar hochwertigere Materialien wie Carbon oder Magnesium.

Viele Felgen bereits ab Werk erhältlich!

Tuning-Felgen! Nicht jedes Rad darf einfach verbaut werden!

Viele Autobauer können bereits ab Werk stylishe Felgen bieten. Auch die Radgröße kann häufig üppig gewählt werden. Einen Audi Q8 oder einen Lamborghini Urus kann man beispielsweise schon ab Werk mit mächtigen 23 Zöllern ordern. Das kostet aber mehr und nicht jeder Händler gibt die Möglichkeiten an, die der Hersteller bietet. Selbst wenn der Hersteller eine gute Auswahl an Felgen besitzt und die passenden Reifen ab Werk mitliefert, so ist das Angebot des Tuning-Handels natürlich viel größer und insbesondere individueller. Je nach Geldbeutel kann eine Felge nach den speziellen Bedürfnissen des Fahrzeuges (Tieferlegung, verbreiterte Radläufe etc.) gefertigt werden. Doch bei der riesigen Auswahl an Felgen stellt sich die Frage, welche Felge überhaupt montiert werden darf.

Ist jede Felge am Auto nutzbar?

Tuning-Felgen! Nicht jedes Rad darf einfach verbaut werden!

Nein, es ist nicht jede Felge nutzbar. Es geht bei einer Felge nicht nur nach Optik, denn der Gesetzgeber sieht vor, dass bestimmte Sicherheitsaspekte erfüllt werden und die allgemeinen Anforderungen stimmen, damit das Fahrzeug mit der Felge überhaupt für den Straßenverkehr zugelassen ist. Im Bereich der Größe werden häufig Grenzen gesetzt. Nachfolgend wird näher erläutert, wie ein interessierter Tuner herausfinden kann, welche Felgen/Räder überhaupt erlaubt sind.

Auf die sogenannten COC Papiere achten!

Tuning-Felgen! Nicht jedes Rad darf einfach verbaut werden!

Wer in die Papiere seines Fahrzeuges schaut, der wird feststellen, dass er nur wenig Informationen zum Thema Felgen bzw. Reifengröße bekommt. Die Fahrzeugscheine älterer Fahrzeuge haben noch aufgeführt, welche Radgrößen für ein Fahrzeug freigegeben sind. In der heutzutage gängigen Zulassungsbescheinigung Teil I wird aber zumeist nur noch die Mindestbreite (Reifen/Felgendimension) angegeben. Die Angabe in der Zulassungsbescheinigung bedeutet aber nicht, dass nur diese eine Größe genutzt werden darf. Die Reifengrößen, die ab Werk genehmigt sind, werden im sogenannten COC eingestragen. COC ist die Kurzform für Certificate of Conformity und bedeutet nichts weiter, als Konformitätsbescheinigung. Seit Ende 2005 muss das COC vom jeweiligen Autohersteller zu jedem Fahrzeug mit ausgeliefert werden. Das COC enthält, neben den erlaubten Rad-Maßen auch die Ausstattungsmerkmale sowie die technischen Daten eines Fahrzeuges.

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Was, wenn die gewünschte Dimension nicht im Fahrzeugschein eingetragen ist?

Wenn Felgen und Reifen montiert werden, die nicht im Fahrzeugschein, aber im COC als erlaubt aufgeführt werden, dann sollte der Fahrer immer eine COC-Kopie mitführen, falls er in eine Polizei-Kontrolle gerät.

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Was, wenn keine COC Papiere vorhanden sind?

  1. Wenn kein COC vorhanden ist, dann kann in der Regel eine Kopie beim Hersteller angefordert werden. Das zieht aber Gebühren von bis zu 200 Euro nach sich.
  2. Viele Hersteller bieten aber mittlerweile Online-Datenbanken an, in denen die möglichen Felgen-/ Reifendimensionen für ein Fahrzeug nachgesehen werden können. Es ist ratsam, beim Kauf des Fahrzeuges direkt nach dem COC zu fragen. Der Händler kann in der Regel das passende Datenblatt direkt ausdrucken, wenn kein COC mehr vorhanden ist.
  3. Ansonsten bleibt noch der Weg zu DEKRA, TÜV oder einer anderen offiziellen Prüfstelle. Die Prüforganisationen können auf die COC-Daten in der Regel auch zugreifen. Auch Räder- und Reifen-Händler haben oftmals Online-Tools, mit denen sich die passenden Größen leicht ermitteln lassen.

Worauf muss man sonst noch achten?

Wer sich im Internet oder vor Ort bei einem Reifen-Händler eine Felgen-Reifen-Kombination konfigurieren lässt, der sollte darauf achten, dass die Felgen sowie die Reifen wirklich montiert werden dürfen. Nur weil in irgend einem Online-Angebot oder auf einer Werbetafel das eigene Fahrzeug genannt wird, heißt das längst nicht, dass die angepriesenen Reifen/Felgen auch wirklich legal gefahren werden dürfen. Dies muss unbedingt vorab geklärt werden.

Was tun, wenn Räder montiert sind, die nicht freigegeben sind?

Es sollte eine ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) vorliegen, die bescheinigt, dass das jeweilige Rad auf dem Fahrzeug montiert werden darf. Die ABE muss mitgeführt werden. Werden in der ABE bestimmte Einbauanweisungen angegeben, dann muss die korrekte Montage beim TÜV oder einem anderen Sachverständigen überprüft werden. Die Überprüfung durch einen Sachverständigen kostet jedoch Gebühren.

Liegt nur ein Teilegutachten vor, so ist auch eine Prüfung beim Sachverständigen (TÜV) notwendig. Sonst dürfen die Räder nicht montiert bzw. im Straßenverkehr gefahren werden. Die erfolgreiche Prüfung wird dann auf einem Zusatzblatt, das ebenfalls mitgeführt werden muss, bestätigt. Wer sich Räder ohne Teilegutachten montieren lassen möchte, der muss eine aufwendige Einzelabnahme-Prüfung durchführen lassen. Ob diese Abnahme von Erfolg gekrönt ist, kann jedoch nicht garantiert werden! Die Räder/ Felgen müssen immer den geltenden Sicherheitsansprüchen genügen. Wer eine solche Einzelabnahme-Prüfung für die gewünschten Räder benötigt, der muss natürlich auch mit Gebühren rechnen. Welche Gebühren erhoben werden, das sollte bei der Prüfungsorganisation vorher angefragt werden.

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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