Was verbirgt sich hinter den Oldtimer Zustandsnoten?

Kürzlich aktualisiert am 25. Januar 2021 um 10:36 Uhr

Der Kaufpreis eines Oldtimers hängt maßgeblich von der jeweiligen Zustandsnote des Oldtimers ab. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass viele Besitzer von Oldtimern von diesen Zustandsnoten keine oder nur eine sehr vage Kenntnis haben. Gehören sie doch zum Oldtimer-Gutachten und sogar zum Kurzgutachten dazu. Um diese Wissenslücke zu schließen, haben wir für Sie hier eine Übersicht über die einzelnen Zustandsnoten zusammengestellt:

Noten von 1 bis 5 werden vergeben!

Die Preisbewertung von Oldtimern nach den 5 Zustandsnoten des Classic Data-Standards hat sich bereits international bewährt. Dieses Bewertungssystem, welches bereits in den 1980er-Jahren von der Firma Classic Data entwickelt wurde, bewertet den Zustand von Oldtimern nach einem herkömmlichen Schulnotensystem mit Noten von 1 bis 5. Doch was bedeuten diese Noten und mit welchem Fahrzeugzustand können Käufer aufgrund der jeweiligen Note rechnen?

Fahrzeugzustand Note 1:

Oldtimer mit der Zustandsnote 1 haben einen einwandfreien Zustand und sind frei von Mängeln, Schäden und Gebrauchsspuren technischer oder optischer Art. Somit ist ein Oldtimer mit der Note 1 eigentlich in neuwertigem oder sogar besserem Zustand. Denn durch die technischen Möglichkeiten, sowie durch die Vielzahl an unterschiedlichen Materialien, können fachmännisch restaurierte Fahrzeuge heute sogar einen besseren Zustand aufweisen als bei ihrer Erstauslieferung. Die Zustandsnote 1 oder sogar 1+ steht somit für neuwertige Oldtimer von makelloser Qualität.

Fahrzeugzustand Note 2:

Bei Oldtimern steht die Zustandsnote 2 für einen guten Fahrzeugzustand ohne größere Mängel am Fahrzeug. Jedoch können Oldtimer mit der Note 2 teilweise Gebrauchsspuren aufweisen. Zudem sind die Fahrzeuge dieser Kategorie technisch und optisch einwandfrei und verfügen über einen guten aber nicht restaurierten Originalzustand. Die Zustandsnote 2 kann aber auch durch eine fachmännische Restaurierung erreicht werden.

Fahrzeugzustand Note 3:

Oldtimer mit Zustandsnote 3 befinden sich in gebrauchtem Zustand, haben aber dennoch keine großen technischen oder optischen Mängel. Trotz minimaler Mängel oder Gebrauchsspuren ist der Oldtimer vollumfänglich verkehrstauglich und ohne Durchrostung. Die kleineren Mängel des Oldtimers spiegeln meist die Kilometerleistung des Fahrzeugs wider. Im Unterschied zu Oldtimern mit der Note 2 dürfen Fahrzeuge mit Note 3 über kleinere Rostspuren an nicht tragenden Teilen verfügen.

Fahrzeugzustand Note 4:

Die Note 4 steht für Oldtimer in verbrauchtem Zustand, wodurch das Fahrzeug recht abgenützt und teilweise nur eingeschränkt fahrtauglich ist. Für eine Zulassung für den Straßenverkehr müssen Oldtimer mit der Note 4 umfangreichen Restaurierungsarbeiten unterzogen werden. Weitere Kennzeichen der Note 4 sind eine leichte bis mittlere Durchrostung und ein eventuell nicht kompletter Zustand. Fahrzeuge der Kategorie 4 müssen nicht zwingend unfallfrei sein.

Fahrzeugzustand Note 5:

Oldtimer mit der Note 5 befinden sich in einem stark restaurierungsbedürftigen Zustand. Fahrzeuge dieser Kategorie weisen erhebliche Mängel auf und sind nicht fahrtauglich. Um für den Straßenverkehr zugelassen zu werden, müssen umfangreiche Arbeiten durchgeführt werden. Da die Fahrzeuge in den meisten Fällen nicht komplett sind, werden Oldtimer dieser Kategorie meist nur als Teileträger gehandelt. Die Zustandsbewertungen haben erheblichen Einfluss auf den tatsächlichen Wert des Fahrzeugs und können ihren Wert nur durch Bewertung der Originalität bzw. der Historie steigern. Da Fahrzeuge in nicht restauriertem Zustand meist besser bewertet werden können, erreichen Fahrzeuge mit leichter bis mittlerer Patina teilweise gleich hohe Preise wie komplett restaurierte Fahrzeuge.

Was Sie noch wissen sollten:

Die Zustandsnoten beziehen sich grundlegend auf Fahrzeuge mit Basis- bzw. Serienausstattung. Mögliche Sonderausstattungen wie elektronische Fensterheber, Schiebedach oder Ledersitze können zu höheren Bewertungen beitragen. Daher kommt es oft auch zu Zustandsbewertungen wie 2- oder 3+, welche durchaus zulässig sind.

„!“ – Der kleine Unterschied

Das bekannte Schulnotensystem kann den Zustand vom Oldtimer aber nur relativ unzureichend abbilden. Es erfasst schließlich nur den technischen Ist-Zustand. Doch eine Arbeitsgruppe im Parlamentskreis Automobiles Kulturgut (PAK) hat dafür eine Lösung gefunden. Wird die Zustandsnote durch ein Ausrufezeichen ergänzt, dann informiert das „!“ darüber, dass weitere Faktoren den Wert bestimmen. Sie können NUR im Gutachten nachgelesen werden.

Worauf sollten Sie bei den Kaufverträgen?

Verkäufer weisen bei ihren Fahrzeugen auf die vorliegende Bewertung nach dem Classic Data System hin. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen aber ausschließlich um eine „Kurzbewertung„, welche nur eine Besichtigung inklusive grober Begutachtung des Fahrzeugs inkludiert. Eine solche „Kurzbewertung“ ist daher nur für versicherungstechnische Zwecke geeignet. Wollen Sie zu 100 % sichergehen, dann sollten Sie auf eine komplette „Fahrzeugbewertung“ bestehen. Bei dieser ist der Prüfungsumfang nämlich deutlich höher und zudem wird auch eine Probefahrt mit dem Fahrzeug durchgeführt.

Wir hoffen, dass Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Zustandsnoten (weitere Bezeichnungen/Stichworte: Bewertungsnoten, Bewertungkriterien, Oldtimer Zensuren, Klassiker Zensuren, Oldtimernoten, Klassikernoten, Autonoten, Historiknoten) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat. Unser Ziel ist es, dass größte deutschsprachige Tuning Lexikon (Tuning-Wikipedia) zu erstellen und Tuning Fachbegriffe von A bis Z leicht und verständlich zu erklären. Nahezu täglich erweitern wir dieses Lexikon und wie weit wir schon sind, kann man HIER sehen. Schon bald wird der nächste Tuning Szene Begriff von uns näher beleuchtet werden. Über neue Themen werdet Ihr übrigens informiert, wenn Ihr unseren Feed abonniert.

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