Weniger AMG ab 2021? Muss Mercedes den Absatz kürzen?

Neue Flotten-Grenzwerte bei den CO2-Emissionen verhindern, dass die Autohersteller ihre Fahrzeuge nach herkömmlicher Art bauen können. Die EU drohte Strafen in Milliardenhöhe an, um Reaktionen auf die neuen Flotten-Emissionsziele anzukurbeln. Am Beispiel der Mercedes-Sportmarke AMG sind besonders harte Auswirkungen der neuen Grenzwerte zu erkennen. Die Automobilzeitung autocar nimmt Bezug auf einen Artikel der Financial Times und berichtet, dass dem Autobauer aus Schwaben drastische Einschnitte bevorstehen könnten. Damit das Unternehmen keine hohen Strafen zahlen muss, müsste der AMG-Absatz im Stuttgarter Mutterkonzern um bis zu 75 Prozent gekürzt werden. Bei stark motorisierten Typen ohne AMG-Label könnte Mercedes ferner gezwungen sein, im Hinblick auf die CO2-Emissionen, den Verkauf derartiger Fahrzeuge einzustellen. Für diese drastische Maßnahme gibt es einen Hintergrund. Innerhalb der letzten Jahre konnte Mercedes seine Flottenemissionen nicht so stark absenken wie andere Hersteller. Mercedes veräußerte weniger Plug-in-Hybride und Elektroautos als die Konkurrenz. Andere Hersteller hatten sich da eher für die effektvolle Absenkung der Flottenemissionen eingesetzt.

C-Klasse nur noch mit Vierzylinder

Laut AutoCar liegt Mercedes derzeitig bei einem Flottenschnitt von 138 Gramm CO2 pro Kilometer, jedoch muss der Wert im Jahr 2021 gemäß EU-Vorgabe höchstens bei 100 Gramm liegen. Ein Mercedes-Sprecher hat in einem Gespräch mit AutoCar versucht, die von der Financial Times genannten, hohen Einschnitte zu relativieren. Ein deutliches Dementi wollte er im Laufe des Interviews aber nicht geben, unterstrich dessen ungeachtet die bevorstehende Hybridisierung diverser AMG-Modelle. Der Mercedes-AMG C 63 der nächsten Generation W 206 rückt dabei beachtlich in den Fokus. Die C-Klasse aus Affalterbach imponierte vor allem mit der Power und dem Sound des V8-Biturbo, der Nachfolger dagegen punktet wohl mit einem Turbo-Vierzylinder mit umweltfreundlicher Elektro-Unterstützung.

Audi & BMW wohl noch mit Sechzylinder

Damit wechselt der Konkurrent des BMW M3 von einem Extrem ins andere und lässt dabei die Stufe eines Reihensechszylinders aus. Der M3 dagegen wird mit dem Reihensechszylinder auf jeden Fall noch in der kommenden Generation G80 ausgestattet und ganz ähnlich wird es wohl auch beim neuen Audi RS4 aussehen. Die Zukunft wird zeigen, welche Auswirkungen durch die CO2-Vorgaben der EU bei anderen Automarken eintreten. Ersichtlich ist auf jeden Fall heute schon, dass etliche Hersteller die Vorgaben der EU nicht ohne große Mühe erfüllen können. Auch deutsche Marken wie BMW, Audi und Porsche werden durch die neuen CO2-Vorgaben drastische Auswirkungen der neuen Grenzwerte bemerken.

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen!

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