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80er Jahre Tuning – tiefer, schneller, breiter

Lesezeit 4 Min.

Kürzlich aktualisiert am 22. September 2023 um 11:21 Uhr

80er Jahre Tuning – tiefer, schneller, breiter

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Der Gedanke, die Leistung und Optik des eigenen Fahrzeugs durch Tuning zu steigern, existiert schon seit den 1950er Jahren. Damals nannte man das in Deutschland allerdings noch „Fahrzeugveredlung“ – der Begriff des Tunings fand erst ab den 60ern und 70ern Verwendung. Überall schossen Auto-Tuner aus dem Boden, die nur ein Ziel vor Augen hatten: Die anderen zu übertrumpfen. Und genau so sahen die Fahrzeuge auch aus: Tiefer, schneller, breiter sollten sie werden. Wie dieser Porsche 928 S von Strosek:

80er Jahre Tuning – tiefer, schneller, breiter
KarleHorn, Porsche 928 S Strosek, CC BY 3.0

Seinen Höhepunkt erreichte das damals vorherrschende extensive Cartuning in den 80er Jahren. Der legendäre 1982er „Breitbau“-Golf von Abt mit seinen weit ausgestellten Radhäusern, 13-Zoll-Reifen und seinem Abgasturbolader, der die Leistung des Vierzylinder Motors von 81kW/110 PS auf 120 kW/163 PS katapultierte, läutete eine neue Ära des Tunings ein: Erst zu dieser Zeit begann sich das Tuning-Geschäft für viele Werkstätten zu lohnen.

80er Jahre Tuning – tiefer, schneller, breiter
Foto von Hardy Mutschler (Link)

Nicht minder bekannt waren die Tunings von Tony Rieger, der seit 1987 eine bis heute extrem beliebte Firma aufgebaut hat. Das GTO-Kit für den 1983er Golf 1 verdeutlicht sehr gut den damaligen Slogan: „Breit, breiter, Rieger!“ Besonders auffällig sind die 345er Reifen, die Ferrari-ähnlichen Lufteinlässe und der XXL-Spoiler. Hinter dieser monströsen Karosserie verbargen sich bis zu 196 PS.

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Foto von Dominique Fourcade (Link)

Damals berüchtigt, aber heute fast in Vergessenheit geraten, ist der SGS Gullwing. Seine Herstellerfirma, die im Hamburger Umland gegründete Styling Garage (auch: SGS), war in den 80ern einer der erfolgreichsten Tuner für Modelle von Mercedes-Benz und BMW. Oftmals abschätzig als „Zuhälter-Schlitten“ bezeichnet, waren die SGS-Autos jedoch nicht bei allen Bevölkerungsgruppen beliebt. Und das, obwohl die SGS-Schöpfungen so teuer waren, dass sich selbst gutverdienende „Rotlicht-Barone“ nur schwer einen leisten konnten. Weit oben auf der ohnehin schon hohen Preis-Skala stand der SGS-Gullwing. Während an Motor und Getriebe keine Veränderungen vorgenommen wurden, schien für SGS bei der Modifikation von Fahrwerk, Chassis, Karosserie und Innenraum alles möglich zu sein – die Firma orientierte sich stark an Kundenwünschen und verbaute sogar Soundanlagen, Telefone und Drucker in ihren Fahrzeugen.

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Matti Blume, IAA 2017, Frankfurt (1Y7A3160), CC BY-SA 4.0

Zum Schluss darf natürlich ein Auto nicht fehlen: Der Opel Manta. Wahrscheinlich eines der am häufigsten veredelten Fahrzeuge der 80er Jahre, versuchten sich unzählige Firmen daran, dem Erfolgsmodell mit dem Rochen-Emblem ein individuelles Aussehen zu verleihen. Manche dieser Firmen sind schnell wieder von der Bildfläche verschwunden – andere, wie zum Beispiel Irmscher, sind auch heute noch sehr beliebt bei Opel-Fans. Eines der schönsten Kits von Irmscher ist für den Manta i240 Dakar, einer in der Schweiz gehandelten Version des hierzulande bekannten i240. Während die Leistung des auf 2,4 Liter Arbeitsvolumen vergrößerten Vierzylinder-Motors mit 134 PS nichts besonderes für Irmscher-Tunings ist, fallen vor allem die optischen Aspekte ins Auge. Die Rundungen der Karosserie werden durch formschöne Kotflügelverbreiterungen hervorgehoben und der Haifischmaulspoiler erntet nicht selten neidische Blicke von Passanten. Generell ist der Irmscher i240 Dakar eine echte Rarität auf deutschen Straßen.

80er Jahre Tuning – tiefer, schneller, breiter
alaindelaunoy; Cropped and adjusted by Mr.choppers, Irmscher i240 Dakar front, CC BY-SA 3.0

Während in den 80ern nicht alle Tuningmodelle einen guten Ruf hatten, sind sie heute umso beliebter. Gut erhaltene Umbauten renommierter Firmen werden heute für extrem viel Geld gehandelt. Das liegt vor allem daran, dass die Fahrzeuge nur in kleinen Stückzahlen produziert worden sind und nur noch wenige getunte Modelle auch heute noch gut in Schuss sind; für derart seltene Autos sind einige Leute bereit, eine Menge Geld zu investieren. Denn wenn schon Oldtimer – warum nicht gleich getuned?

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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