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Wer bekommt das H-Kennzeichen und was sind die Vorteile?

Lesezeit 5 Min.

Wer bekommt das H-Kennzeichen und was sind die Vorteile?

In Deutschland wurde 1997 das H-Kennzeichen eingeführt. Dieses Kennzeichen darf nur für spezielle Fahrzeuge verwendet werden. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen rund um das Kennzeichen. Allein in Deutschland gibt es circa 480.000 Oldtimer, die ein H-Kennzeichen tragen. Durch dieses Kennzeichen profitieren die Halter von Vorteilen wie Umweltausnahmen oder Steuervergünstigungen. Wir erklären Ihnen, was das H-Kennzeichen bedeutet und welche Fahrzeuge es bekommen.

Wann gilt ein Fahrzeug als Oldtimer?

H-Kennzeichen (H=historisch) Bei einem Oldtimer handelt es sich um ein Fahrzeug, Bus, Lkw oder Motorrad, dass erstmals vor mindestens 30 Jahren in Betrieb genommen wurde. Die historischen Fahrzeuge müssen sich zum größten Teil im Originalzustand befinden. Zusätzlich müssen sie gut erhalten sein und dementsprechend zur Pflege eines kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen. Diese Beschreibung ist in der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) Paragraf 2 Nr. 20 zu finden.

Wer bekommt das H-Kennzeichen und was sind die Vorteile?

Das Baujahr eines Fahrzeugs ist aber nur eine Voraussetzung für die Erteilung des H-Kennzeichens. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Originalzustand. Ein getuntes Fahrzeug darf daher nicht mit einem Oldtimer-Kennzeichen ausgestattet werden. Das gilt auch, wenn das Fahrzeug älter als 30 Jahre ist.

Was bedeutet bei einem Oldtimer Originalzustand?

Wenn ein Fahrzeug mindestens 30 Jahre alt ist, ist die erste Voraussetzung für ein H-Kennzeichen geschaffen. Danach ist es wichtig, dass ein anerkannter Sachverständiger ein Gutachten über den Oldtimer erstellt. Hierfür können Sie beispielsweise Dekra, TÜV, KüS oder andere Prüforganisationen nutzen. Das Gutachten darf seit 2007 von jedem zertifizierten Prüfingenieur erstellt werden. Aus dem Schreiben geht nicht hervor, welche Teile des Fahrzeugs Original sein müssen. Es kann daher vom jeweiligen Sachverständigen abhängen, ob für den Oldtimer ein H-Kennzeichen in Frage kommt oder nicht.

Wer bekommt das H-Kennzeichen und was sind die Vorteile?

Es lassen sich aber einige Grundsätze erkennen. In sämtlichen Hauptbaugruppen muss der Oldtimer dem Original entsprechen. Ein Umbau ist nur gerechtfertigt, wenn er für die jeweilige Zeit typisch war. Anders ausgedrückt, der Oldi darf lediglich ein zeitgenössisches Tuning besitzen. Mehr Infos zu diesem Thema gibt es HIER. Zusätzlich muss das Fahrzeug gut gepflegt sein. Durch große Gebrauchsspuren oder Mängel kann das H-Kennzeichen vom Gutachter verwehrt werden.

Vorteile durch ein H-Kennzeichen

Der Aufwand, ein H-Kennzeichen zu erlangen, lohnt sich oftmals. Sie erhalten viele Vorteile wie beispielsweise eine günstigere KFZ-Versicherung, steuerliche Vergünstigungen oder eine geringere Umweltauflage. Mit einem Oldtimer mit H-Kennzeichen können Sie auch durch eine Umweltzone fahren, wenn Sie keinen Katalysator verwenden. Eine Umweltplakette wird auch nicht benötigt.

Wer bekommt das H-Kennzeichen und was sind die Vorteile?

Besonders steuerlich wirkt sich das Kennzeichen positiv aus. Im Durchschnitt werden für Oldtimer, unabhängig vom Verbrauch und Hubraum, nämlich nur 191,73 Euro Kfz-Steuer fällig. Besitzer von historischen Motorrädern zahlen nur 46,02 Euro. Richtig lohnen tut sich das allerdings erst bei hubraumstarken Klassikern. Beispiel: Für Benzin-Kleinwagen unter 800 ccm Hubraum, wie eine BMW Isetta, eine Citroën 2CV (Ente) oder einen Fiat Nuova 500, lohnt sich ein H-Kennzeichen nicht. Und viele Versicherungen bieten für Oldtimer günstige Tarife an, weil sie davon ausgehen können, dass mit dem Auto pfleglich umgegangen wird.

Vorteile vom H-Kennzeichen:

  • preiswerter KFZ-Versicherungsschutz
  • ein Katalysator wird nicht benötigt
  • auch ohne Umweltplakette dürfen Umweltzonen befahren werden
  • niedrige KFZ-Steuer

Was kostet ein H-Kennzeichen?

Für Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen gilt ein jährlicher Steuersatz von 191,73 Euro (Lkw oder Pkw) sowie 46,02 Euro für Zweiräder. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass der Oldtimer vor mindestens 30 Jahren in Betrieb genommen wurde. Ein anerkannter Prüfingenieur, Prüfer oder Sachverständiger kann ein Gutachten für die Oldtimer Einstufung erstellen. Hierbei muss festgestellt werden, ob sich der Oldtimer zum größten Teil im Originalzustand befindet oder eine zeitgenössische zulässige Veränderung durchgeführt wurde.

Unterlagen für ein H-Kennzeichen?

Sie können ein H-Kennzeichen für Ihr Fahrzeug jederzeit bei der örtlichen Zulassungsbehörde beantragen. Folgende Unterlagen werden hierfür benötigt:

  • gültiger Reisepass oder Personalausweis
  • bei Firmen, Vereinigungen oder juristischen Personen: Vereinsregister- oder Handelsauszug (nicht älter als 3 Jahre) und eine Gewerbeanmeldung
  • bei einer Betreuung für Behörden- und Verwaltungsangelegenheiten: Betreuerausweis
  • Einverständniserklärung des Oldtimer-Halters, dass dem Bevollmächtigten alle KFZ-steuerlichen Verhältnisse offengelegt werden dürfen
  • Bei einer Vertretung: Ausweis des Bevollmächtigten im Original, schriftliche Vollmacht im Original und Ausweis des Vollmachtgebers in Kopie.
    – Zulassungsbescheinigung Teil I (früher Fahrzeugschein)
    – Zulassungsbescheinigung Teil II (früher Fahrzeugbrief)
    – SEPA-Mandat des Kontoinhabers bzw. Fahrzeughalters
    – Bei Nutzkraftwagen: Sicherheitsprüfung
    – Prüfbericht über die gültige HU (Hauptuntersuchung)
    – Kennzeichenschilder
    – Oldtimer-Gutachten nach §23 der StVZO (Straßenverkehrszulassungsordnung)

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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