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Für mehr Bremsdruck – Tuning am Bremskraftverstärker!

Lesezeit 6 Min.

Kürzlich aktualisiert am 7. Januar 2022 um 01:02 Uhr

Für mehr Bremsdruck – Tuning am Bremskraftverstärker!

Wer sein Auto tunen lassen möchte, der muss bei der Steigerung der Leistung und anderem Technik Tuning auch den Bremskraftverstärker beachten. Unter Umständen ist ein Bremskraftverstärker Umbau für das Fahrzeug notwendig. Der Bremskraftverstärker, kurz BKV, ist wichtig, um mit einem geringen Kraftaufwand eine optimale Bremswirkung zu erzielen. Durch den Bremskraftverstärker wird eine effektive Bremswirkung, selbst bei leichter Bremspedal-Betätigung, erreicht. In Pkws sind in der Regel Unterdruck-Bremskraftverstärker eingebaut. Die notwendige Hilfskraft zur Bremsverstärkung wird durch eine Druckdifferenz (Unterdruck) erzielt. Neben Unterdruck-Varianten sind auch pneumatische (Druckluft), elektrische sowie hydraulische Bremskraftverstärker bekannt.

Hauptbremszylinder – Änderung

Für mehr Bremsdruck – Tuning am Bremskraftverstärker!

Der Bremskraftverstärker Umbau beim Pkw kann notwendig werden, wenn beim Tuning auch eine Hauptbremszylinder-Änderung erfolgt. Sowohl ohne als auch mit Bremskraftverstärker übt das Bremspedal direkt Kraft auf den Hauptbremszylinder aus. Der Hauptbremszylinder wiederum drückt Bremsflüssigkeit zu den Bremsen. Ein Bremskraftverstärker dient zur Unterstützung und, im Falle des Unterdruck-Bremskraftverstärkers, erzeugt er eine Druckdifferenz. Durch die Druckdifferenz wird eine Kraft herbeigeführt, die die Kraft des Pedals unterstützt. Die Druckdifferenz ist klein und, um die optimale Bremskraft zu erzeugen, ist die im Bremskraftverstärker enthaltene Membran verhältnismäßig groß. Ein Bremskraftverstärker benötigt daher ein großes Gehäuse (bis zu 28 cm). Wenn nicht genügend Raum zur Verfügung steht, was bei kleineren Autos der Fall sein kann, dann werden auch Tandem-BKV eingesetzt. Die Varianten sind „in Reihe geschaltet“ und ermöglichen so eine große Membranfläche.

Erzeugung eines Unterdrucks in Pkws notwendig

Autos, die einen handelsüblichen Ottomotor besitzen, regeln das Druckdifferenzial über eine Drosselklappe. Der Druck wird im sogenannten Ansaugkrümmer verringert, sobald eine Teillast entsteht. Dadurch tritt weniger von dem Kraftstoff-/Luft-Gemisch in den Zylinder ein. Der Unterdruck ist wiederum für den Bremskraftverstärker wichtig. Der Bremskraftverstärker bekommt den notwendigen Unterdruck bei modernen Fahrzeugen nicht unbedingt von der Drosselklappe. In bestimmten Ottomotor-Systemen und in modernen Dieselmotoren entfällt die Drosselklappe. Um einen Unterdruck zu erhalten, wird daher eine Saugpumpe, auch als Vakkuumpumpe oder Unterdruckpumpe bezeichnet, notwendig.

Tuning kann Umbau vom notwendig machen

Werden Veränderungen am Hauptbremszylinder vorgenommen oder wird ein größerer Hauptbremszylinder beim Tuning eingebaut, dann sollte der Bremskraftverstärker ggfs. angepasst und ebenfalls für das Fahrzeug umgebaut werden. Oftmals besteht die Möglichkeit einfach einen größeren Bremskraftverstärker zu verbauen, um der Sportbremsanlage den letzten Schliff zu geben. Wer sein Fahrzeug modernisieren möchte, der kann unter Umständen auf eine Unterdruckpumpe zurückgreifen. In bestimmten Fahrzeugen werden diese Pumpen bereits serienmäßig eingesetzt. Spätestens wenn das Tuning zum Wegfall der Drosselklappe führt, dann sollte über eine Unterdruckpumpe nachgedacht werden. Es ist ratsam, vor einem umfangreichen Tuning, eine Fachwerkstatt um Rat zu fragen. Bei Arbeiten am Hauptbremszylinder sollte der Fahrzeughalter bereits nach einer Anpassung des Bremskraftverstärkers fragen. Es ist zudem wichtig, eine Funktionsprüfung durchzuführen. Der Fahrzeugführer sollte nicht erst die Bremspedale durchtreten müssen, um eine minimale Bremswirkung zu erzielen. Tuning-Werkstätten helfen gezielt weiter.

Ist der werksseitige Bremskraftverstärker (BKV) defekt? Das sind die Symptome, das kosten Reparatur und Austausch und so wird es gemacht:

  • Was macht der Bremskraftverstärker (BKV)?
    – er verstärkt beim Bremsen die Pedalkraft vom Fahrer und leitet sie über den Hauptbremszylinder mittels Bremsflüssigkeit an die Bremsanlage weiter
  • Warum geht ein Bremskraftverstärker (BKV) kaputt?
    – altersbedingter Verschleiß kann dafür sorgen, dass der BKV undicht wird und keine korrekte Funktion mehr hat
  • Symptome eines defekten oder undichten Bremskraftverstärkers
    – das Bremspedal wird beim Starten vom Motor nicht „weich“, respektive gibt nicht nach
    – das Bremspedal ist beim laufenden Motor identisch schwer durchzutreten, wie bei ausgeschaltetem Triebwerk
    – es ist ein leichtes Zischen in der Nähe vom Bremspedal bei laufendem Motor zu hören
    – das Fahrzeug lässt sich viel schwerer abbremsen als sonst (Bremsweg wird deshalb teils deutlich länger)
  • Wie testet man, ob der Bremskraftverstärker defekt ist?
    – wenn der Motor ausgeschaltet wird, mehrmals auf das Bremspedal treten, bis es „hart“ wird und stückchenweise entgegenkommt
    – den Fuß dann mit Druck auf dem Bremspedal lassen
    – das Pedal darf nicht nachgeben
    – dann den Motor starten
    – jetzt muss das Bremspedal wieder nachgeben und „weich“ werden
    – ist das nicht der Fall, dann liegt ein Problem am Bremskraftverstärker vor
  • Weiterfahren mit einem defekten Bremskraftverstärker?
    keinesfalls! Der defekte Bremskraftverstärker ist für sich selbst und für alle anderen Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsrisiko, weil die Bremsanlage vom Fahrzeug nicht mehr richtig funktioniert
    – zwar erfüllt die Bremsanlage mit starkem Kraftaufwand wahrscheinlich noch immer ihren Zweck, eine Überprüfung ist dennoch sofort notwendig
  • Neuer TÜV mit einem defekten Bremskraftverstärker?
    – zeigt das Fahrzeug im Rahmen einer Hauptuntersuchung eine fehlende Bremskraftunterstützung, dann ist das ein erheblicher Mangel. Das Nichtbestehen ist damit garantiert.
  • Kann man einen defekten Bremskraftverstärker mit etwas verwechseln?
    – eventuell mit einer defekten/undichten Unterdruckleitung oder Unterdruckpumpe
  • der Wechsel vom Bremskraftverstärker
    – der Bremskraftverstärker sollte immer durch ein Neuteil ersetzt werden (keine Reparatur durchführen)
    – der genaue Ablauf vom Wechsel variiert je nach Fahrzeugmodell
    – entsprechende Arbeiten müssen in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden
    – im Zuge der Reparatur müssen in der Regel das Bremspedal, die Bremsleitungen, der Hauptbremszylinder und die Unterdruckleitung demontiert werden
    – die Bremsflüssigkeit sollte im Zuge der Arbeiten komplett erneuert werden
  • die Kosten vom Wechsel des Bremskraftverstärkers
    – Materialkosten zwischen 50,- und 500,- Euro (Hersteller Bosch, ATE, TRW etc.)
    – die Kosten für die Bremsflüssigkeit liegen im Bereich von ca. 20,- bis 80,- Euro
    – der Zeitaufwand für den Wechsel vom Bremskraftverstärker liegt bei 90 Minuten bis 5 Stunden (abhängig von der Anzahl der zu demontierenden Bauteile), die Arbeitskosten damit bei 100,- bis 500,- Euro
    Material & Dienstleistung ca. Preis
    Bremskraftverstärker 50,- bis 500,- Euro
    Bremsflüssigkeit 20,- bis 80,- Euro
    Arbeitsaufwand 100,- bis 500,- Euro
    Gesamtkosten ca. 250,- bis 750,- Euro
  • die Kosten für den Tausch einer Unterdruckleitung liegen bei ca. 80 Euro (Materialkosten ca. 20,- Euro, ca. 30 Minuten Arbeitsaufwand)
  • die Funktionsweise vom Bremskraftverstärker
    – der Bremskraftverstärker arbeitet mithilfe von Unterdruck
    – Membran im Inneren ermöglicht eine Pedalkraftverstärkung aufgrund vom Ansaugtrakt des Motors oder einer separaten Vakuumpumpe, die einen Unterdruck erzeugt
    – tritt man das Bremspedal, dann entsteht eine Druckdifferenz zwischen beiden Seiten der Membran
    – die Unterdruckseite wird infolgedessen angesaugt und verstärkt die Pedalkraft auf die Druckstange zum Hauptbremszylinder
  • Info: ein Bremskraftverstärker arbeitet nur, wenn der Motor läuft

Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Bremskraftverstärker (weitere Bezeichnungen/Stichworte: Bremsverstärker, Bremsenverstärker) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat. Unser Ziel ist es, das größte deutschsprachige Tuning Lexikon (Tuning-Wikipedia) zu erstellen und Tuning Fachbegriffe von A bis Z leicht und verständlich zu erklären. Nahezu täglich erweitern wir dieses Lexikon und wie weit wir schon sind, kann man HIER sehen. Schon bald wird der nächste Tuning Szene Begriff von uns näher beleuchtet werden. Über neue Themen werdet Ihr übrigens informiert, wenn Ihr unseren Feed abonniert.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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