Sonntag , 14. April 2024
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Reifenreparaturset: Wie leicht ist es, einen Reifen zu flicken?

Lesezeit 7 Min.

Reifenreparaturset: Wie leicht ist es, einen Reifen zu flicken?

Reifenreparaturset: Wie leicht ist es, einen Reifen damit zu flicken? Es kommt aus dem Nichts: puff – und plötzlich ist ein Reifen am Auto geplatzt. Je nach Ausmaß des Schadens hilft im schlimmsten Fall nur noch ein neuer Reifen. Wenn man Glück hatte, war es jedoch nur ein kleiner Riss, Schnitt oder ein Löchlein, das selbst repariert werden kann, ohne das Ersatzrad anbringen zu müssen – welches die meisten Autos sowieso gar nicht mehr mitführen. So hilfreich ein einfaches Reparaturset mit einem entsprechenden Dichtmittel aber auch sein mag, es ist nur eine Notmaßnahme, die weitere Schritte erforderlich macht. Heutzutage ist es so, dass wir nicht mehr mit Oldtimern unterwegs sind, deren Ersatzrad noch stolz am Heck hängt. Und auch die Zeiten, in denen ein vollwertiges Ersatzrad im Kofferraumboden verstaut war, sind vorbei. Zum heutigen Lieferumfang  gehört kaum noch ein richtiges Ersatzrad und selbst ein Notrad ist selten. Inzwischen lagert im Kofferraum in der Mulde ein Reifenreparaturset, welches auch als Tire-Set bezeichnet wird. Damit gelingt es, einen Platten notdürftig zu kitten, sodass der Reifen die Fahrt zur nächsten Werkstatt gut übersteht, bevor ein neuer Reifen am Fahrzeug verbaut werden muss. Doch so vielversprechend es auch klingt: Reparatursets haben ihre Grenzen!

In welchen Situationen verwenden?

Reifenreparaturset: Wie leicht ist es, einen Reifen zu flicken?

Wenn überhaupt, kommt es im Schnitt nur gut alle 10 Jahre oder bei einem Kilometerstand ab etwa 150.000 zu einem solchen Vorfall – doch wenn, ist Handlungsbedarf erforderlich. Tire-Sets sind ideal dafür, um sich seine Hände kaum schmutzig zu machen, denn sie sind rasch und einfach in ihrer Anwendung. Des Weiteren liegt ihr Bonus in der einfachen Handhabung – wo sonst nur Wagenheber, Radkreuz und Ähnliches zum Einsatz kommen. Doch, so gut es auch klingen mag: Sind Flanke oder Schulter beschädigt, so hat auch das Reifenreparaturset seine Grenzen erreicht und die darin enthaltenen Dichtmittel nutzen nichts mehr. Reifenplatzer lassen sich nämlich nicht beheben und das gilt auch dann, wenn der Reifen von der Felge gerutscht ist. Und das Loch darf bei solch einem Schaden die Größe von 6 mm auch nicht überschreiten. Und so mancher Hersteller von Sets, die billig sind, weist sogar auf eine Maximalausdehnung von lediglich 3 mm hin. Handelsübliche Reparatursets schaffen es jedoch gut, mit kleinen Schäden am Reifen zurechtzukommen. An dieser Stelle ein Tipp: Auch wer noch nie einen Reifenschaden beheben musste, sollte sich vorab mit dem Reparaturset und der dazugehörigen Anleitung vertraut machen. Dies erleichtert eine Handhabung im Ernstfall.

Was ist der Inhalt solcher Reifenreparatursets?

Die Auswahl solcher Sets zum Flicken von Reifen vom Auto – oder auch Motorrad – ist groß. Darin enthalten ist stets ist ein Dichtmittel, zumeist auf Latexbasis. Die jeweiligen Sets unterscheiden sich darin, wie das Mittel in den beschädigten Reifen kommt. Die Hersteller geben auf ihre Produkte im Idealfall eine Haltbarkeit von bis zu 10 Jahren. Die Angabe liegt somit höher als für einen Ersatzreifen. Es kommt aber nicht selten vor, dass das enthaltene Dichtmittel des Sets schon nach 4 Jahren abgelaufen ist – und dann gilt es, sich um einen Ersatz zu kümmern. Die günstigeren Sets zur Reifenreparatur enthalten als Beigabe ein Spray oder auch ein Fläschchen zum Quetschen, wo auch ein manuelles Aufpumpen des Reifens erforderlich ist. In teureren Varianten sind dagegen elektrische Kompressoren zu finden, die über den Zigarettenanzünder im Auto oder einen entsprechenden 12-Volt-Anschluss im Kofferraum in Betrieb genommen werden.

Bei den meisten Kompressoren ist direkt ein Manometer eingebaut, mit dem Du den Luftdruck überwachen kannst. Die Preisspanne eines Reifenreparatursets geht von 10 bis 100 Euro. Im Handel gibt es aber auch manuelle Reifenreparatur-Sets mit Kautschukstreifen, sich selbst vulkanisierenden Reparatursteckern und einem T-Griff-Werkzeug. Solche Sets eignen sich insbesondere zur Reparatur eines Motorradreifens. Hierbei ist jedoch deutlich mehr Handarbeit und Geschick vonnöten. Beim Pkw sind die Sets für die Selbstanwendung eher nicht üblich. Sie tragen aber – anders als die Dichtmittelzur dauerhaften Reparatur bei. Wenn es aber darum geht, dass der Einstichkanal mit einem Reparaturstecker professionell verschlossen und von innen versiegelt werden soll, dann sollte die Arbeit besser dem Profi überlassen werden, primär dann, wenn es keine Vorkenntnisse in Sachen Reifenreparatur gibt.

Ein Reifenreparaturset richtig anwenden!

Der folgende Hinweis ist unverzichtbar: tuningblog empfiehlt aus Sicherheitsgründen, alle Reparatur, Inspektions – und Wartungsarbeiten ausschließlich in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen! Zwar sind unsere Informationen nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst, jedoch können wir keinerlei Haftung für die Inhalte übernehmen. Alle Angaben sind deshalb „ohne Gewähr“.

Reifenreparaturset: Wie leicht ist es, einen Reifen zu flicken?

Zunächst ist es wichtig, dass Fremdkörper im Reifen entfernt werden. Hierbei sind die meisten Verursacher Schrauben und Nägel. Dafür gibt es in guten Reifenreparatur-Sets eine beigelegte Zange. Bei besagten Quetschflaschen, die das Dichtmittel in den Reifen füllen, gilt es, vorher noch den Ventileinsatz aus dem Reifen zu drehen. Hierfür ist oft ein Spezialwerkzeug mit dabei, da es eine gewisse Kraftanstrengung erfordern kann. Falls noch Luft im Reifen ist, muss diese ganz abgelassen werden. Beim Rad muss man noch darauf achten, dass sich das Ventil unten befindet, damit das Befüllen des Dichtmittels einfach durchgeführt werden kann. Wenn ein Spray zum Einsatz kommt, ist es wichtig, hierbei auf die Mindesttemperatur des Herstellers zu achten – notfalls muss die Falsche am Heizgebläse des Pkws aufgewärmt werden. Im nächsten Schritt wird der Anschlussstutzen auf das Ventilgewinde geschraubt, sodass der komplette Sprayinhalt in den Reifen verteilt werden kann. Dieser Vorgang ähnelt dem Vorgehen bei Quetschfläschchen, ist jedoch in Kombination mit einem Kompressor durch die Druckluft wesentlich komfortabler.

Was bewirkt das Dichtungsmittel?

Wurde das Dichtungsmittel im Reifen aufgetragen, ist rasches Handeln erforderlich. Denn es geht darum, dass es sich im Inneren gut verteilt, bevor es eintrocknet, damit es die beschädigte Stelle erreicht. Nachdem der Reifen auf den angegebenen Mindestluftdruck gebracht wurde, sollten mit dem Fahrzeug langsam und vorsichtig ein Stückchen gefahren werden. Nach rund zehn Minuten gilt es den Luftdruck erneut zu kontrollieren und ihn auf den in der Produktbeschreibung angegebenen vollen Druck zur Weiterfahrt in die Werkstatt zu bringen. Bitte unbedingt bedenken: Der Reifen wurde nur notdürftig geflickt, er ist kein vollständiger Ersatz! Daher ist dies keine Dauerlösung und kann bei Leichtsinn gefährlich werden!

Reifenreparaturset: Wie leicht ist es, einen Reifen zu flicken?

Wie lange darf ich mit einem geflickten Reifen fahren?

Die Bedienungsanleitung vom Reifenreparatur-Set gibt Auskunft darüber, wie lange damit gefahren werden darf. Üblicherweise liegt die vorgeschriebene Maximalreichweite zwischen 30 und 50 Kilometern. Nach Möglichkeit sollte jedoch schon vorher eine Werkstatt aufgesucht werden. Des Weiteren gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zu beachten, denn natürlich hat auch die Geschwindigkeit Auswirkung auf die Länge der Haltbarkeit. Zu beachten ist weiter, dass das klebrige Dichtmittel fast immer das Ventil verstopft und dieses nach dem Einfüllen nicht mehr zu gebrauchen ist. Der Reifen muss deshalb gegen einen neuen ausgetauscht werden, daran kommt man nicht vorbei. Dennoch kann ein Reifenreparaturset die erste Notfallmaßnahme sein und hat schon vielen geholfen, nicht vom Pannendienst oder anderen Abschlepphilfen abhängig zu sein. Außerdem zu beachten: Sollte der Reifen noch recht neu sein und das Profil kaum abgenutzt, so kann eine professionelle Reparatur die bessere Wahl sein. Allerdings kommt man hierbei nicht herum, einen Abschleppdienst zu kontaktieren, damit dieser das Fahrzeug in die Werkstatt bringt. Bei einem älteren Reifen lohnt sich die Reparatur eher nicht. Alternativ wäre das Mitführen von einem vollwertigen Ersatzrad oder einem Notrad eine Alternative. Je nach Fahrzeug kann das Kompressor-Set vielleicht entfernt und ein passendes Ersatz-/ Notrad hineingelegt werden.

Vor- und Nachteile eines Reifenreparatursets im Überblick:

Vorteile:

  • weniger Gewicht beim Transport im Kofferraum im Vergleich zu einem Reserverad
  • ein Notbehelf um sich den Abschleppdienst zu ersparen
  • Treibstoffersparnis
  • weniger Platz erforderlich
  • günstig und praktisch in der Anwendung
  • wenig Zeitaufwand

Nachteile:

  • nicht für jede Reifenpanne einsetzbar
  • der Reifen ist nach der Anwendung irreparabel beschädigt
  • die Haltbarkeit des Dichtmittels eingeschränkt (und auch temperaturabhängig)
  • es ist kein vollwertiger Reifenersatz

Reifenreparaturset: Wie leicht ist es, einen Reifen zu flicken?

Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff Reifen-Reparatur-Set (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: Reifenreparatursets, Kfz-Reifenreparatur-Set, Auto Reifenflickset, Reifen Reparatur Set, Reifenreparatur-Set, Reifenpannenset, Offroad Reifenreparaturset, Reifenreparatur Reifen Reparatur Kit, Reifen-Dichtkits, Reifen Dichtkit, Reifen-Reparatur-Werkzeug Set) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat. Unser Ziel ist es, dass größte deutschsprachige Tuning Lexikon (Tuning-Wikipedia) zu erstellen und Tuning Fachbegriffe von A bis Z leicht und verständlich zu erklären. Nahezu täglich erweitern wir deshalb dieses Lexikon und wie weit wir schon sind, kann man HIER sehen. Und schon bald wird der nächste Tuning Szene Begriff von uns näher beleuchtet. Es gibt ein Thema, dass nicht in unserer Wikipedia zu finden ist? Dann schickt uns eine E-Mail an kontakt@tuningblog.eu und nennt uns den Begriff. Wir werden zeitnah einen passenden Beitrag verfassen. PS. Über neue Themen werdet Ihr übrigens informiert, wenn Ihr unseren Feed abonniert.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

ein Kommentar

  1. Ich habe ein Reifenreparaturset. Damit kenne ich mich allerdings nicht so wirklich aus. Ich weiß nicht, ob ich so eine solche Notmaßnahme organisieren könnte.

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