Donnerstag , 18. April 2024
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Retrofit: Wie Sie moderne Technik nachrüsten können!

Lesezeit 5 Min.

Retrofit: Wie Sie moderne Technik nachrüsten können!

Der Begriff Retrofit (engl. für Nachrüsten, umrüsten, Nachrüstung) ist eine Bezeichnung für die Modernisierung oder den Ausbau bestehender Anlagen und Betriebsmittel interpretiert. Häufig handelt es sich dabei um ältere und nicht mehr produzierte Bauteile. Hierzulande spricht man in der Automobilindustrie teilweise auch von einer „Aktionierung“. Geht man in den Bereich der Softwareentwicklung, dann sind „Backports“ eine ähnliche Vorgehensweise. Doch bleiben wir bei den Fahrzeugen. Für bestehende System kann ein Retrofit effektiver sein als ein kompletter Ersatz durch ein Neuteil. Ein konkretes Beispiel? Haben wir!

moderne Technik nachrüsten

Viele Autofahrer haben ein Problem, sie haben vor Jahren ein teures Auto gekauft, doch mittlerweile ist die Technik veraltet. Nehmen wir unseren VW Phaeton aus 2010.  Neu hat er deutlich über 100.000 Euro gekostet und wurde damals mit jeder nur erdenklichen Ausstattung bestellt. Doch besonders vom technischen Aspekt her ist er längst in die Jahre gekommen. Viele Features von neueren Autos, wie etwa das Streamen von Musik via Bluetooth, Navigationskarten inklusive aktueller Verkehrslage oder eine intelligente Sprachsteuerung, waren für den Phaeton aus 2010 und dem verbauten RNS 810 entweder nicht verfügbar oder aus aktueller Sicht nur unzureichend vorhanden.

Retrofit: Wie Sie moderne Technik nachrüsten können!

Mittlerweile gibt es aber diverse Lösungen für dieses Problem, welche sich Retrofit nennt. Bei dieser Art des Tunings werden alte Fahrzeuge auf moderne Technik umgerüstet, indem die neuen Systeme in die bestehende Technik integriert werden. Ganz ähnlich einem Restomod. Da wird in einem Oldtimer zum Beispiel eine moderner Motor, ein aktuelles Fahrwerk oder ein neuzeitliches Infotainment verbaut. Beim Retrofitting wird das aktuelle System allerdings nicht entfernt, sondern aufgerüstet.

Zum Beispiel mittels Blackbox-System!

Für viele Fahrzeuge gibt es von diversen Anbietern mehr oder weniger umfangreiche Blackbox-Systeme, die aus dem veralteten Infotainment, zum Beispiel von unserem VW Phaeton aus 2010, einen Alleskönner mit Apple-CarPlay oder Android-Auto & Co. machen. Oftmals hat man dann ein kompatibles Multimedia-Fahrzeug wie frisch aus der Fabrik. Zudem ist der Einbau einer solchen Box häufig (nicht immer) äußert einfach. Sie wird in vielen Fällen einfach mit einem Ypsilon-Kabelsatz zwischen das Datennetz des Autos (CAN-Bus) und den Navi-Rechner montiert. Ein solches System verbessert allerdings NICHT die Auflösung vom verbauten Display im Fahrzeug.

Retrofit: Wie Sie moderne Technik nachrüsten können!

je nach Fahrzeug mehr oder weniger effektiv

Das Problem von solchen Lösungen ist aber häufig die „aufgesetzte“ Integration. Es ist oftmals keine echte Integration in das System möglich, sondern es wird nur ein neuer Layer darüber gelegt. Je nach Auto kann es dann passieren, dass viele logische Funktionen wie zum Beispiel das Radio während der Navigation oder der Wiedergabestopp nach dem Abschalten des Motors verloren gehen. Ist das der Fall, dann sollte man die Variante nur als Halblösung sehen, die zwar neue Möglichkeiten bringt, aber den Komfort auch verschlechtern kann. So kann es sein, dass man immer zwischen der Blackbox und den werksseitigen Infotainment-Funktionen switchen muss. Allerdings muss man das bei aktuellen Carplay & Co. Versionen auch. Und manchmal muss sogar ein Zusatzdisplay im Werks-Infotainment verbaut werden. Um das System betreiben zu können, muss man in diesem Fall beispielsweise eine kleine Platine zwischen Board und Display installieren. Dann wird es schon deutlich komplizierter. Doch zurück zu solch einer Blackbox.

Die Features einer solchen Blackbox:

Durch eine gute Blackbox lässt sich das Smartphone per WLAN oder über ein simples USB-Kabel mit dem On-Board-System verbinden und die Steuerungselemente des Fahrzeugs, wie die Lenkradtasten, ein eventuell vorhandener zentraler Drehwahlschalter oder die Sprachsteuerung können bedient werden. Zudem können via Apple CarPlay oder Android Auto zahlreiche Apps über das Auto gesteuert bzw. direkt am Display des Fahrzeugs angezeigt werden. Abhängig ist das aber alles vom Fahrzeug und vom Blackbox-System, für das man sich entschieden hat.

Wie hoch sind die Kosten?

Die besagten Blackboxes gibt es mittlerweile von zahlreichen Herstellern und für die unterschiedlichsten Automarken und Modelle. Für einen VW Phaeton aus 2010, welcher über das RNS 810 Infotainment-System verfügt, gibt es zum Beispiel das Ampire LDS Interface vom Anbieter Ampire zum Preis von knapp 900 Euro. Der Einbau, der je nach Werkstatt ca. 3 bis 5 Stunden dauert, kostet noch einmal zwischen 200 und 400 Euro. Da ist die Installation der optional verfügbaren Schnittstelle für eine Rückfahrkamera aber mit eingerechnet. Mit dem modernen Infotainment und der Parkkamera ist der Phaeton dann zwar wieder für die nächsten Jahre auf dem neuesten Stand der Technik, doch die deutlich über 1.000 Euro sind kein Pappenstiel.

Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff Retrofit (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: Aktionierung, Anlagenmodernisierung, Backports, digitaler, Modernisierung, Nachrüsten, Nachrüstung, Retrofit, Retrofitting, Umrüsten) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat. Unser Ziel ist es, dass größte deutschsprachige Tuning Lexikon (Tuning-Wikipedia) zu erstellen und Tuning Fachbegriffe von A bis Z leicht und verständlich zu erklären. Nahezu täglich erweitern wir deshalb dieses Lexikon und wie weit wir schon sind, kann man HIER sehen. Und schon bald wird der nächste Tuning Szene Begriff von uns näher beleuchtet. Es gibt ein Thema, dass nicht in unserer Wikipedia zu finden ist? Dann schickt uns eine E-Mail an kontakt@tuningblog.eu und nennt uns den Begriff. Wir werden zeitnah einen passenden Beitrag verfassen. PS. Über neue Themen werdet Ihr übrigens informiert, wenn Ihr unseren Feed abonniert.

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Weiter unten folgen ein paar Beispiele aus unserem Tuning-Lexikon:

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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