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Hat mein Auto ein Chiptuning? Daran erkennt man es!

Lesezeit 7 Min.

Kürzlich aktualisiert am 30. Oktober 2022 um 10:29 Uhr

Hat mein Auto ein Chiptuning? Daran erkennt man es!

Wie erkennt man ein Chiptuning auch ohne eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere? Wer ein gebrauchtes Auto kauft, der kann vielleicht nicht einschätzen, ob die vorhandene Leistung der Serie entspricht, oder ob vom Vorbesitzer eventuell ein Chiptuning vorgenommen wurde. Doch wie bekommt man raus, ob das Fahrzeug noch Serie ist oder gechippt wurde? Auffälligkeiten entstehen eventuell bei der Analyse der Luftmasse sowie vom Ladedruck. Wenn die herkömmlichen Werte überschritten werden, ist eine Änderung der Software nicht auszuschließen. Und manche Tuner verewigen sich auch im Steuergerät. Und das kann man dann auslesen!

ohne Software – Analyse nicht möglich

Hat mein Auto ein Chiptuning? Daran erkennt man es!

Beispiel einer ABT Sportsline Software: veränderte Softwareversion: 8428 > A428, veränderte Teilenummer: 03G-906-018-CR > 03G-ABT-018-CRCode: Adresse 01: Motor Teilenummer: 03G ABT 018 CR, Bauteil: R4 2.0l PPD1.5 G A428). An diesem Beispiel erkennt man die geänderte Software. Leider ist dieses Verfahren aber kein Standard. Anfänger und unerfahrene Tuner haben es schwer, den Vorgang nachträglich erkennen zu können. Die einzige Option für den Laien wäre beispielsweise anhand der „gefühlt hohen“ PS Zahl zu vermuten, dass ein Chiptuning vorliegt. Wenn beispielsweise die Beschleunigung nicht zu den eingetragenen Werten des Fahrzeugs passt. Steht das Fahrzeug beispielsweise mit V.-Max. 200 km/h im Schein und läuft ohne Probleme +230, dann ist eine Leistungssteigerung nicht unwahrscheinlich.

Streuung sollte man bedenken!

Hat mein Auto ein Chiptuning? Daran erkennt man es!

Anzumerken ist beim oben genannten Beispiel mit der Höchstgeschwindigkeit aber auch die sogenannte „Streuung“ vom Triebwerk. Sie kann dafür sorgen, dass die tatsächliche Leistung gegenüber der im Fahrzeugschein um einige Prozent abweicht. Bei einem Fahrzeug mit 600 PS hat eine Streuung von nur 5% nach oben schon eine Mehrleistung von 30 PS zur Folge. Die wiederum kann man durchaus spüren. Experten haben es übrigens leichter, denn sie prüfen etwaige Änderungen mit speziellen Geräten und erkennen beispielsweise anhand der Checksumme, ob ein Tuning stattgefunden hat oder nicht. Das Auslesen des kompletten Datensatzes ist auch eine Option, falls das Steuergerät keinerlei Checksumme anzeigt. Nicht jedes Motorsteuergerät kann das nämlich.

Wie wird geprüft, ob die Software geändert ist?

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Dies analysieren Fahrzeughalter im Idealfall direkt beim Händler mit einem passenden Diagnosegerät. Die Diagnosegeräte führen bestimmte Routinen durch, die spezielle Werte im Fahrzeug abfragen und so erkennen, ob ein Chiptuning stattgefunden hat. Sogar wenn später das Original wieder richtig eingespielt wurde, kann ein vorher vorhandenes Tuning analysiert werden. Die Steuergeräte speichern im Normalfall nämlich die Höchstwerte ab. Und die Höchstwerte sind bei einem Tuning deutlich anders, wie im Seriendatenstand.

Power-Box deaktiviert: Nutzung legal oder illegal?

Man kann diese Speicherung zwar mit einem „eeprom first init“ vielleicht Neutralisieren, in der Lage sind dazu aber nur die wenigsten. Ebenso ist es bei VAG-Modellen (und vereinzelten anderen Fahrzeugen) oftmals schon möglich über VCDS zu erkennen, ob ein Eingriff vorgenommen wurde. Dazu wird das Motorsteuergerät ausgewählt und anschließend die erweiterte ID. Profis sehen hier sofort, falls Flashversuche getätigt wurden die zum gewünschten Erfolg führten. Ein anderer Weg lässt sich über das Diagnoseinterface beschreiten, denn ODIS beispielsweise zeigt sofort an, ob ein Tuning-Versuch gestartet wurde oder nicht.

anderes Motorsteuergerät anschließen

Eine weitere, nicht ganz praxisnahe Möglichkeit für den Laien ist, der Einbau von einem serienmäßigen Motorsteuergerät. Hat man zufälligerweise ein identisches Fahrzeug zur Verfügung so können die Motorsteuergeräte vielleicht untereinander getauscht werden. Bei älteren Fahrzeugen funktioniert das noch relativ problemlos und so kann der Unterschied der Leistung vom Triebwerk in einem anschließenden Fahrversuch festgestellt werden.

Tuning-Box nahezu nicht nachweisbar

Eine sogenannte Tuningbox kann übrigens im Nachhinein eher schwer festgestellt werden. Sie wird vor das Motorsteuergerät geklemmt und ist nach dem Ausbau nur schwer nachzuweisen. Zwar können die Fahrzeughersteller die Daten des Motorsteuergeräts auslesen und eventuelle Veränderungen, die durch die Box veranlasst wurden, erkennen, in der Realität ist das aber selbst bei aktuellen Fahrzeugen noch nicht immer zweifelsfrei möglich. Viele ortsansässige Autohäuser und deren Mechaniker haben schlicht nicht die Erfahrung wie ein solcher Vorgang abläuft. Noch schwieriger ist es bei älteren Fahrzeugen, die weniger komplexe Elektronik besitzen. Beispielsweise bei einem älteren 1.9tdi aus dem VW Regal. Wurde hier eine Tuningbox angeschlossen und wieder entfernt so ist ein Nachweis kaum möglich. Hat ein aktuelles Fahrzeug allerdings einen zweifelhaften Motorschaden, so kann man davon ausgehen, dass die beauftrage Werkstatt, das Motorsteuerteil direkt an den Hersteller zur Analyse schickt oder eine Auslese vor Ort mit bestehender Online Verbindung zum Hersteller durchführt. So ist es dann in jedem Fall möglich auch eine bereits wieder ausgebaute Tuningbox nachweisen zu können. PS: für den Laien ist eine solche Box im eingebauten Zustand wiederum simpel zu erkennen, da sie sich irgendwo im Motorraum befinden muss.

Fazit: möglich JA, aber für den Laien schwer!

Hat mein Auto ein Chiptuning? Daran erkennt man es!

Allgemeine Infos zum Thema: Die Fluktuation an gebrauchten Fahrzeugen in der Bundesrepublik ist hoch, gleichwohl auch ihre bereits durchlebte Karriere als KFZ unter diversen Besitzern. Alle Besitzumschreibungen lassen sich aber in der Regel exakt und transparent herausfinden, sodass offensichtlich wird, welche Umwandlungen oder Reparaturen ein Wagen bereits erhielt. Das Tuning des Fahrzeugs zählt auch in diese Rubrik, denn nicht nur echte Profis legen Hand an ihre Autos, auch immer mehr Hobbybastler und Anfänger versuchen sich in der Sparte. Im direkten Tuningeinsatz wird für unerfahrene aber oft ersichtlich, dass etliche Maßnahmen Erfahrungen benötigen und komplexer ausfallen, als anfangs gedacht. Doch auch erfolgreiche Tuning-Einsätze können ein Problem darstellen, denn häufig kennen sich Schrauber mit rechtlichen Grundsätzen kaum aus oder machen sich keinerlei Gedanken über die Zukunft, wenn es einmal zum Weiterverkauf des Fahrzeugs kommen soll. Gleichwohl haben an dieser Stelle Käufer und auch Ankäufer im schlimmsten Fall mit Komplikationen zu rechnen.

Was lässt sich beim Autotuning umsetzen?

Die Historie des Tunings von Fahrzeugen aller Art ist rückblickend lang. Doch in heutiger Zeit lässt sich das Autotuning schnell mit zwei wesentlichen Aspekten erklären. In erster Linie soll das Auto zum Schluss individuell aussehen und anders wirken als herkömmliche Fahrzeuge auf der Straße, zum anderen geht es fast immer um die Steigerung der Leistung. Letztere fordert die Veränderung von Bauteilen im Antrieb. Auch gezielte Manipulationen an der Steuerung des Motors sind möglich, Fachleute sprechen dann vom Chiptuning. Optische Ausführung zur Gestaltung des Autos gehen in eine andere Richtung drehen sich um die Veränderung des Fahrwerks, dem Austausch der Felgen, einer Integration neuer Leuchtmittel oder der Abänderung von Karosserieelementen.

Wo tragen Bastler das durchgeführte Autotuning ein?

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Autotuning macht zwar Spaß, besitzt jedoch auch eine Hürde. Dort, wo die Rechtmäßigkeit der Straßenverkehrsordnung anfängt, haben es manche Visionen von Tunern schwer. Es gilt am Ende des Baus die Regeln einzuhalten, andernfalls hagelt es hohe Strafen. Die Analyse des TÜV bietet deshalb eine optimale Grundlage, um herauszufinden, ob ein Fahrzeug nach den Umbaumaßnahmen noch für den Straßenverkehr zugelassen werden kann. Spezifisch ist es notwendig für Teile des Autos mit einer sogenannten allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE) und der allgemeinen Bauartgenehmigung (ABG) das „OK“ von offizieller Stelle zu erhalten. Und Fahrzeugteile mit Siegeln wie ECE oder auch EG benötigen keine nachträgliche Abnahme. Dennoch ist es ratsam, die passenden Papiere immer mitzuführen.

Das sollten Käufer von Tuning-Fahrzeugen beachten:

Wer keine Lust hat selbst in das Autotuning Zeit zu investieren und dennoch die umgebauten Modelle favorisiert, kann ein Fahrzeug mit bereits erfolgter Tuning-Prozedur erwerben. Die großen Plattformen bilden hierfür eine geeignete erste Anlaufstelle. Dennoch gilt es vorsichtig zu sein, denn Optik ist wie bereits angesprochen nicht alles und auch beim Gebrauchtwagenkauf sollten die Rechtmäßigkeiten unbedingt Beachtung finden. Sonst droht dem Käufer am Ende Ärger. Jedoch auch der Verkäufer kann im schlimmsten Fall zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er beispielsweise seine Tuning-Maßnahmen nicht präzise darlegt und diese beim Kauf nicht angibt und vielleicht aus gutem Grund verschleiert. Dann kann es sein, dass ein Käufer vom Kauf zurücktritt, denn rein rechtlich ist ein Sachmangel gegeben, der in dieser Form nicht beim eigentlichen Kauf vorlag.

Käufer achten genau darauf, welche Tuning-Aspekte eingetragen wurden und ob diese Ausführungen rechtlich Bestand haben. Zu kontrollieren sind deshalb zwingen die Fahrzeugpapiere, der mögliche Prüfbericht sowie die Bauteiledokumentation. Nur dann steht einem erfolgreichen Kauf nichts mehr im Wege. Gerade bei getunten Autos ist es besser zweimal hinzuschauen, um letztlich vor Problemen und Rechtsfragen verschont zu werden.

Fazit zum Kauf von Tuning-Autos

Weit über sieben Millionen Umschreibungen von Fahrzeugen aller Art werden jedes Jahr in der Bundesrepublik vollzogen, so die Zahlen des Gebrauchtwagenmarktes in Deutschland. Nicht alle diese Besitzumschreibungen sind reibungslos vonstattengegangen, denn besonders bei gebrauchten Autos kommt es immer wieder zu Unklarheiten, Missverständnissen, allgemeinen Ärgernissen und auch rechtlichen Problemen. Im Falle des Autotunings ist dies besonders relevant, denn hier handelt es sich nicht nur um ein gebrauchtes Fahrzeug, sondern um eines, dass nachträglich modifiziert wurde und dementsprechend dennoch die nötige Zulassung und Erlaubnis zur Nutzung der Bauteile oder Spezifikationen aufweisen muss. Verschwiegene Tuning-Maßnahmen führen nicht selten zum Ende eines Verkaufsdeals, das sollte jedem Verkäufer bewusst sein. Beim bewussten Kauf eines Fahrzeugs mit Tuning-Maßnahmen ändert sich die Situation, denn hier muss der Käufer im Zweifel nachträglich selbst für eine ordnungsgemäße Eintragung sämtlicher Änderungen sorgen. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, bedarf es einer langen, fachlichen Kommunikation mit dem Verkäufer. Bei Unsicherheiten gilt es zudem, die Meinung eines Profis zurate zu ziehen. Bei bestehenden Zweifeln lieber -> Finger weg!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

ein Kommentar

  1. Hallo,
    Ich hätte eine Frage,
    Kann man bei einem ziemlich neuen Auto,erkennen wann welches Datum ein chiptuning oder
    der Wagen geflascht wurde genau erkennen ? von euch oder wenn ich das fahrzeug zum Händler
    bringen würde,könnte man mir das ungefähre Datum sagen ?
    wäre sehr dankbar für eine Antwort.
    vg
    Denis

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