Kürzlich aktualisiert am 25. Januar 2021 um 10:26 Uhr
Das Tuning eines Saugmotors, also von einem Motor ohne Turbolader oder Kompressor, ist mit mehr Aufwand verbunden als das eines Turbomotors, bei dem vieles über die Veränderung des Ladedrucks mittels Chiptuning geschehen kann. Bei einem klassischen Saugmotor wird eine echte Leistungssteigerung nur mit mehr Detailarbeit erreicht, was natürlich Mehrkosten verursacht. Beim Saugmotor-Tuning sollte keine der Maßnahmen isoliert betrachtet werden. Die effektive Leistungssteigerung bedeutet bei diesen Motoren meist, es müssen mehrere Einzeloptimierungen vorgenommen werden, die zudem aufeinander perfekt abgestimmt sind.
Optimierung der Ansaugung für mehr Luft
Eine klassische Tuning-Methode ist die Optimierung des Ansaugtrakts über die Vergrößerung seines Querschnitts, Polieren der Innenseite bzw. die Veränderung des Weges der Luft zum Brennraum. Das Prinzip bei dieser Methode ist: Wenn der Motor mit mehr Sauerstoff im Brennraum versorgt wird, dann steigt dessen Leistung. Eine Leistungssteigerung ist beim Saugmotortuning oft eine akribische Detailarbeit. Ein Ansatzpunkt hierbei sind die Dichtungen, welche zwischen dem Ansaugtrakt und dem Zylinderkopf sitzen und jene zwischen dem Motor und dem Auspuffkrümmer: Alles muss perfekt sitzen und nichts darf den Luft- und Gasfluss behindern. Eine Sportauspuffanlage sowie ein Sport-Luftfilter sind Teil der Tuningmaßnahmen.
Maßnahmen innerhalb des Motors
Beliebte Maßnahme, um mehr Leistung aus dem Motor herauszuholen, sind „schärfere“ Nockenwellen, damit wird der Ventiltrieb beeinflusst. In Verbindung mit besseren Ventilen, bei denen gerne Bauteile aus Titan eingesetzt werden, lässt sich die Drehzahl sowie die Leistung steigern. Zu Maßnahmen im Triebwerk zählt folgendes: Weniger Gewicht bringt mehr Leistung, da sich der Motor nicht so sehr „anstrengen“ muss. Beliebte Maßnahmen sind ein leichteres Schwungrad oder eine verbesserte Kurbelwelle. Bei den Kolben ist ebenfalls oftmals Luft für Verbesserungen.
Einzeldrosselanlage steigert durchaus die Leistung
Ein neuer Fächerkrümmer bringt schon einige PS. Die Einzeldrosselanlage hilft auch bei der Optimierung des Drehmomentverlaufs. Aber auch bei modernen Saugmotoren kann man die Software mittels Chiptuning verbessern. Allerdings sind hier keine 20 bis 30 % Mehrleistung drin, sondern, wenn ohne weitere Änderungen durchgeführt, nur einige wenige PS, wenn überhaupt. Und eine Wassereinspritzung führt auch zu einer höheren Leistung.
Saugmotoren:
Der Saugmotor ist ein Otto oder Dieselmotor, der die bei der Verbrennung notwendige Luft über eine Kolbenabwärtsbewegung ansaugt, sie danach verdichtet und verbrennt. Kraftstoff ist aufgrund der modernen Saugrohr- und Direkteinspritzungen reichlich vorhanden und kann durch Chiptuning besser bereitgestellt werden. Die Sauerstoffmenge kann nur durch eine Hubraumvergrößerung oder das Umrüsten auf Turbo oder Kompressor Technik beeinflusst werden.
Chiptuning bringt hierbei nur einen geringen Effekt. Durch die Veränderung der Kennfelder für die Einspritzung und die Zündung können Toleranzen des Herstellers etwas erhöht werden. Das ist aber nur eine Optimierung und keine effektive Leistungssteigerung. Viele Kunden möchten bei ihren hubraumstarken Saugmotoren auch die Aufhebung der Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung oder die Anhebung der Drehzahlbegrenzung erreichen. Das ist mittels Software durchaus machbar. Natürlich sollte das Triebwerk aber genug Power haben, um das Fahrzeug auch über die elektronisch limitierte V.-Max. hinaus beschleunigen zu können.
Es gibt zudem auch gedrosselte Saugmotoren (Mini One 1.6; Mercedes C63 W204). Beiden Motoren kann man durch das Chiptuning ihre eingebaute elektronische Leistungsdrossel entfernen und auf diese Weise deutlich mehr Leistung erzielen. Das ist aber nur bei sehr wenigen Motoren der Fall, dass diese ab Werk gedrosselt sind.
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