Donnerstag , 18. April 2024
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Wie funktioniert eine phosphoreszierende Lackierung?

Lesezeit 5 Min.

Wie funktioniert eine phosphoreszierende Lackierung?

Kürzlich erst haben die russischen YouTuber von Garage 54 einen alten UAZ Offroader mit einer leuchtenden Lackierung überzogen. Doch wie funktioniert eine phosphoreszierende Lackierung eigentlich? Der lumineszierende Lack, den man auch als Autolack nutzen kann, ist eine ganz besondere Tuning Möglichkeit. Bekannt sind phosphoreszierende Oberflächen schon seit langer Zeit zum Beispiel auf Lichtschaltern oder Werbetafeln usw. Nun ist es aber auch möglich, diese Eigenschaften als Autolack zu nutzen. Letztlich speichert der Lack das Tageslicht, welches er in der Nacht bei Dunkelheit leuchtend abgibt. Hierzu besitzt der Lack besondere Partikel, die in der Lage sind, als Lichtquelle zu dienen und über einen längeren Zeitraum Licht abzustrahlen. Dabei genügt zumeist eine relativ kurze Lichtzeit, um die Partikel entsprechend aufzuladen. Schon weniger als eine Stunde Zeit genügen, damit die Partikel das Licht speichern und bei Dunkelheit eine ganze Weile abgeben können.

Wie wird der Tuninglack aufgetragen?

Wie funktioniert eine phosphoreszierende Lackierung?

Der Lack wird mittels einer Sprühpistole als Autolack und aufgebracht und ist auch in einer herkömmlichen Spraydose erhältlich. Der Untergrund sollte aber eine helle Grundierung besitzen damit der Effekt optimal ist. Optimal für das Lichtergebnis bei einer phosphoreszierenden Lackierung ist Weiß als Grundlage. Aber auch andere helle Lacktöne, wie beispielsweise Gelb, bietet sich für eine phosphoreszierende Lackierung an. Bei Tageslicht ist der Leuchtlack halbdurchsichtig. Bei Dunkelheit leuchtet er! Für den Lackauftrag ist es sinnvoll, mehrere einzelne Schichten aufzutragen. Eine Lackschicht ist ultradünn und noch kurzer Zeit überlackierbar. Auf diese Art und Weise können ungefähr zehn Schichten übereinander aufgetragen werden. Der Vorteil mehrerer Schichten zeigt sich in der Dunkelheit. Denn je mehr Lackschichten mit Leuchtlack aufgetragen worden, umso besser ist die Speicherfähigkeit von Tageslicht für den Lack. Demzufolge ist die Leuchtkraft bei Dunkelheit auch besser und lang anhaltender. Hierzu muss es allerdings vollkommen dunkel sein. Straßenbeleuchtung kann beispielsweise dazu führen, dass die Leuchteffekte sehr gering oder kaum erkennbar sind. Je dunkler die Umgebung, umso besser ist die Leuchtkraft des Lacks.

Wie lange hält die Leuchtkraft des Lacks an?

Wie funktioniert eine phosphoreszierende Lackierung?

Eine phosphoreszierende Lackierung hat eine lange Lebensdauer, die bei ordentlicher Pflege sogar die Lebensdauer des Fahrzeugs überschreiten kann. In Abhängigkeit der Außentemperaturen und der Lademöglichkeit mit Tageslicht ist auch die Leuchtkraft des Lacks bei vollkommener Dunkelheit. Wärme, wie beispielsweise im Hochsommer, ist eine sehr gute Voraussetzung dafür, dass die Phosphoreszenz überaus aktiv ist. Während der Dunkelheit lässt die Phosphoreszenz aber Stück für Stück nach und die Leuchtkraft verbleicht schleichend. Je mehr Lackschichten für den Lackauftrag genutzt wurden, umso besser ist die Leuchtkraft und umso nachhaltiger ist die Dauer der hellen Leuchtkraft. Mehr als 12 Stunden können durchaus erreicht werden. Insoweit ist der Lackauftrag entscheidend für die Nachhaltigkeit der Leuchtkraft und die Dauer der Leuchtstärke bei Dunkelheit.

Lumineszenz = Fluorenszenz & Phosphoreszenz

Von einer Lumineszenz spricht man, wenn auf einem Objekt ein Teil der absorbierten Lichtenergie wieder als Strahlung abgegeben wird. Hier gibt es aber zwei wesentliche Unterschiede in der Farbgebung. Auf der einen Seite die Fluorenszenz, die die absorbierte Strahlung innerhalb kürzester Zeit abgibt und Phosphoreszenz, die die absorbierte Strahlung verzögert abgibt.

Ist so eine Lackierung im Straßenverkehr erlaubt?

Selbstleuchtende Farben sind eine Lichttechnische Einrichtung welche Licht emittieren. Und lichttechnische Einrichtungen müssen vom Kraftfahrtbundesamt explizit zugelassen sein. Nur so können sie im öffentlichen Straßenverkehr verwendet werden. Solche leuchtenden Lacke sind nicht zugelassen, also darf man damit nicht am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Auch das Parken im öffentlichen Verkehrsraum gilt schon als Teilnahme. Folgend die Verlautbarung des Bundesministers für Verkehr: BMV/StV 7 – 36 25 60.08 vom 12. 3. 1974, VkBl S 198: „Nach § 49aAbs 1 Satz 2 gelten auch Leuchtstoffe als lichttechnische Einrichtungen. Sie dürfen daher an Kfz und ihren Anhänger nur dann angebracht sein, wenn sie vorgeschrieben oder für zulässig erklärt worden sind“.

Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Leuchtlack (weitere Bezeichnungen/Stichworte: phosphoreszierende Lackierung, fluoreszierende Farbe, Phosphoreszenz, Leuchtfarbe, Nachtleuchtfarbe, Nachleuchtpigment, Fluorfolie, Reflektionssprühfarbe, Glühpulver, Luminescent, Fluoreszenz) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat. Unser Ziel ist es, dass größte deutschsprachige Tuning Lexikon (Tuning-Wikipedia) zu erstellen und Tuning Fachbegriffe von A bis Z leicht und verständlich zu erklären. Nahezu täglich erweitern wir dieses Lexikon und wie weit wir schon sind, kann man HIER sehen. Schon bald wird der nächste Tuning Szene Begriff von uns näher beleuchtet werden. Über neue Themen werdet Ihr übrigens informiert, wenn Ihr unseren Feed abonniert.

Wie funktioniert eine phosphoreszierende Lackierung?

Weiter unten folgen ein paar Beispiele aus unserem Tuning-Lexikon:

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Neuer Schwachsinn! Beleuchtete Endrohre für das Auto!

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Zwangsstilllegung! Wann kommt es dazu? Die Kosten!

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Wissenswertes zur Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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