Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein sozialistischer Staat, der von 1949 bis 1990 existierte. Während dieser Zeit entwickelte die DDR eine eigene Fahrzeugindustrie, die primär für ihre zweirädrigen Modelle bekannt war. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Mopeds und Motorräder, die in der DDR hergestellt wurden. Simson war einer der bekanntesten Hersteller von Mopeds und Motorrädern in der DDR. Das Unternehmen hatte seinen Sitz in Suhl und produzierte eine Vielzahl von Modellen, die sowohl bei der Bevölkerung als auch bei den Behörden beliebt waren.
die Mopeds der DDR
- Simson SR1 (1955-1957): Das erste Moped von Simson, welches 1955 eingeführt wurde und mit einem 47,6 cm³ Zweitaktmotor ausgestattet war. Es erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 40 km/h.
- Simson SR2 (1957-1959): Der Nachfolger des SR1, der sich durch eine verbesserte Federung und einen leistungsstärkeren 49,9 cm³ Motor auszeichnete.
- Simson Schwalbe (1964-1986): Die Schwalbe war eines der bekanntesten Mopeds der DDR und wurde in verschiedenen Modellvarianten hergestellt (KR51/1, KR51/2, KR51/1F, KR51/1K, KR51/2N, KR51/2E). Mit einem Hubraum von 50 cm³ und einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h war die Schwalbe für viele DDR-Bürger das ideale Fortbewegungsmittel.
- Simson Star (1968-1972): Ein weiteres Moped von Simson, das in zwei Versionen erhältlich war (SR4-2/1 und SR4-2). Er war mit einem 50 cm³ Motor und einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h bestückt.
- Simson Sperber (1971-1975): Der Sperber war ein sportlicheres Moped, das in zwei Versionen (SR4-3 und SR4-3/1) gebaut wurde und einen 50 cm³ Motor besaß.
die Motorräder der DDR
- Simson AWO 425 (1950-1960): Das erste Motorrad von Simson, welches in zwei Versionen gebaut wurde (AWO 425T und AWO 425S). Die AWO war mit einem 250 cm³ Viertaktmotor ausgestattet und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 100 km/h.
- Simson S50 (1975-1980): Ein leichtes Moped mit einem 50 cm³ Zweitaktmotor, das eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erreichte. Es wurde in verschiedenen Versionen hergestellt (S50B, S50B1, S50B2).
- Simson S51 (1980-1989): Der Nachfolger des S50, der in verschiedenen Ausführungen (S51B, S51B1, S51B2, S51C, S51E) gebaut wurde. Das Moped hatte auch einen 50 cm³ Zweitaktmotor und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.
MZ (Motorradwerk Zschopau)
MZ war ein weiterer wichtiger Hersteller von Motorrädern in der DDR. Das Unternehmen wurde 1906 gegründet und produzierte bis 2008 eine Vielzahl von Modellen.
2.1 Mopeds
- MZ ES 125/150 (1962-1978): Ein Moped mit einem 123 cm³ bzw. 143 cm³ Zweitaktmotor und einer Höchstgeschwindigkeit von 75 bzw. 85 km/h. Es wurde in verschiedenen Varianten hergestellt (ES 125, ES 125/1, ES 150, ES 150/1).

2.2 Motorräder
- MZ RT 125 (1949-1962): Ein leichtes Motorrad mit einem 125 cm³ Viertaktmotor und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 80 km/h.
- MZ ES 250 (1956-1962): Ein Motorrad mit einem 243 cm³ Zweitaktmotor und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 110 km/h.
- MZ TS 250 (1973-1981): Der Nachfolger der ES 250, der mit einem 243 cm³ Zweitaktmotor ausgestattet war und eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 110 km/h erreichte.
- MZ ETZ 250 (1981-1990): Ein weiteres Motorrad mit einem 243 cm³ Zweitaktmotor und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 110 km/h. Die ETZ 250 wurde auch in einer 300 cm³ Version (ETZ 300) gebaut.

das Krause Duo aus der DDR
- Das (Krankenfahrzeug) Duo war ein behindertengerechtes Dreirad-Kleinfahrzeug aus der DDR, das speziell für Menschen mit körperlichen Einschränkungen entwickelt wurde. Hergestellt wurde es von der Firma Krause-Werk in Leipzig von 1968 bis 1991. Es verfügte über zwei Räder hinten und ein einzelnes Vorderrad, was für eine erhöhte Stabilität sorgte. Angetrieben wurde das Krause Duo von einem luftgekühlten 49,6 cm³ Zweitaktmotor, der eine Leistung von 2,7 bis 3,4 PS bot und eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 60 km/h möglich machte. Das Fahrzeug hatte ein halb automatisches 3-Gang-Klauengetriebe und automatischer Fliehkraftkupplung im Ölbad und war mit einem Elektrostarter (DUO 4/2) ausgestattet.
- Das Duo bot Platz für zwei Personen und war mit einem Wetterschutzdach ausgestattet, um Fahrten auch bei schlechtem Wetter angenehmer zu gestalten. Es war zudem möglich, das Duo mit verschiedenen Anbauteilen und Zubehör zu individualisieren, um es an die Bedürfnisse anzupassen. Insgesamt war das Krause Duo ein wichtiges Hilfsmittel für Menschen mit eingeschränkter Mobilität in der DDR, das es ihnen ermöglichte, am alltäglichen Leben teilzunehmen und ihre Unabhängigkeit zu wahren.

Zweiräder mit Beiwagen aus der DDR
In der DDR gab es verschiedene Zweiräder, die mit einem Beiwagen ausgestattet werden konnten. Die Motorräder mit Beiwagen waren vorwiegend für den Einsatz bei Behörden, Polizei, Grenztruppen, Post und Rotes Kreuz gedacht, wurden aber auch von Privatpersonen genutzt. Einige der bekanntesten Modelle sind:
- MZ ES 250/2 Gespann (1959-1978): Das MZ ES 250/2 Gespann basierte auf dem MZ ES 250-Motorrad und war mit einem Beiwagen ausgestattet. Das Motorrad hatte einen 243 cm³ Zweitaktmotor und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 100 km/h. Der Beiwagen besaß ein stabiles Fahrgestell und bot Platz für eine zusätzliche Person.
- MZ BK 350 (1952-1959): Die BK 350 war ein Motorrad mit einem Boxermotor, der über 343 cm³ Hubraum und eine Leistung von 17 PS verfügte. Das Motorrad konnte mit einem Beiwagen kombiniert werden, um zusätzliche Passagiere oder Gepäck zu transportieren. Die BK 350 war das erste in Serie produzierte Motorrad mit Kardanantrieb in der DDR.

- Simson AWO 425T Gespann (1950-1960): Die AWO 425T war ein Motorrad mit einem 250 cm³ Viertaktmotor und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 100 km/h. Es konnte mit einem Beiwagen ausgestattet werden, um zusätzliche Passagiere oder Gepäck zu befördern.

- IWL TR 150 Troll 1 (1960-1964): Das IWL TR 150 Troll 1 war ein Motorroller, der auch mit einem Beiwagen kombiniert werden konnte. Der Roller hatte einen 150 cm³ Zweitaktmotor und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 75 km/h. Der Beiwagen bot Platz für eine weitere Person und war mit einem stabilen Fahrgestell ausgerüstet.

Die genannten Zweiräder mit Beiwagen boten in der DDR eine praktische Möglichkeit, um mehrere Personen oder viel Gepäck auf längeren Strecken zu transportieren und waren sowohl bei Privatpersonen als auch bei Behörden und Institutionen im Einsatz.
Fazit
- Die DDR hatte eine vielfältige Auswahl an Mopeds und Motorrädern, die von Unternehmen wie Simson und MZ hergestellt wurden. Die Fahrzeuge waren für viele Bürger der DDR unverzichtbar und sind heute noch als Kulturgut und Sammlerstücke geschätzt. Obwohl die Fahrzeugindustrie in der DDR nach der Wiedervereinigung Deutschlands einen Niedergang erlebte, sind die Namen Simson und MZ immer noch eng mit der Geschichte des Landes verbunden.
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