Laut eigener Aussage ist fast jeder zweite Einsatz vom Automobilclub ADAC auf eine nicht ausreichend geladene Autobatterie zurückzuführen. Und das auch im Sommer! Als kurzfristige Lösung kann die Batterie zwar mithilfe eines Ladegeräts oder per Starthilfe wieder mit Strom versorgt werden, ist die Batterie jedoch zu alt oder einfach nicht mehr leistungsfähig, kommt man um einen Wechsel nicht herum. Dieser Beitrag erläutert, wie Sie die Autobatterie in Eigenregie wechseln können. Achtung: bei aktuellen hochmodernen Fahrzeugen empfehlen wir den Wechsel in einer Fachwerkstatt. Unsere Anleitung dient eher als Grundlage für „einfache“ Fahrzeuge wie einen gebrauchten Ford Fiesta, VW Golf oder Opel Astra.
Die Vorbereitungen
Auch wenn die Autobatterie mit wenigen Handgriffen gewechselt ist, muss trotzdem die Reihenfolge beachtet und Vorbereitungen getroffen werden, damit die Batterie sicher gewechselt werden kann. Bevor die Motorhaube geöffnet wird, muss das Fahrzeug waagrecht stehen und die Handbremse muss angezogen werden.
In den meisten Fällen finden Sie die Autobatterie unter der Motorhaube, manchmal ist sie noch von einer Abdeckung geschützt, welche mit einem Schraubenzieher oder Hinweisen zu den Entriegelungen leicht gelöst werden kann. In einigen Fällen kann sich die Batterie auch im Kofferraum oder irgendwo im Fahrzeugboden befinden. Auch gibt es Fahrzeuge mit zwei Batterien (Starterbatterie/Comfortbatterie). Den genauen Einbauort können Sie der Bedienungsanleitung des Wagens entnehmen.
1. Entfernen der kaputten Batterie
Nachdem Sie bei Bedarf die Abdeckung entfernt haben, können Sie damit starten, die Kabel zu lösen. Mithilfe eines passenden Maul- oder Ringschraubenschlüssel wird zunächst die Schraube an der Polklemme des schwarzen Kabels gelöst. Dieses Kabel ist der Minuspol und er wird nach dem Lösen der Schraube von der Klemme abgezogen. Daraufhin wird der Vorgang für das rote Kabel des Pluspols wiederholt.
Nachdem die Kabel entfernt wurden, können sie damit fortfahren, die Halterung der Autobatterie zu lockern. Diese Halterung befindet sich zumeist als Klemmhalter an der Bodenleiste oder an der Oberseite als Bügel aus Metall. Wenn die Sicherungen entfernt wurden, können sie im nächsten Schritt die Batterie aus dem Motorraum heben. Seien Sie aber vorsichtig, das Gewicht der Batterie sollte nicht unterschätzt werden.
2. Einbau der neuen Autobatterie
Bevor Sie nun die neue Batterie einbauen, sollten Sie die Gelegenheit nutzen und das Batteriefach reinigen. Dabei sollten eventuelle Fremdkörper und Dreck entfernt werden. Des Weiteren sollten Sie sich vergewissern, dass die Maße und die technischen Eckdaten (Volt/Ampere etc.) der beiden Batterien dieselben sind, damit sichergestellt ist, dass die neue Batterie problemlos verbaut werden kann.
Diese wird im nächsten Schritt im Auto platziert und daraufhin mit der vorher gelösten Halterung in umgekehrter Reihenfolge wieder fixiert. Bevor Sie alles verschrauben, kontrollieren Sie bitte, ob die Batterie auch in die richtige Richtung eingebaut wurde.
3. Kabel befestigen
Bevor Sie im letzten Schritt die beiden Kabel wieder mit den Polen verbinden, wird empfohlen, überschüssiges Polfett, Korrosion und eventuelle Verschmutzungen mit einer Drahtbürste von den Anschlussklemmen zu entfernen. Dies ist notwendig, da durch diese Anhaftungen die Leitfähigkeit der Klemmen eingeschränkt wird. Nun können Sie das rote und das schwarze Kabel wieder mithilfe des Maulschlüssels mit der Autobatterie verbinden. Diesmal wird die Reihenfolge umgedreht, das bedeutet, als Erstes wird das rote Kabel an den Pluspol angeschlossen, dann das schwarze Kabel an den Minuspol.
Ein Vertauschen der beiden Pole kann nahezu ausgeschlossen werden, da sie mit Symbolen (im Kunststoff ein + und ein – Zeichen) gekennzeichnet sind und dazu außerdem unterschiedliche Durchmesser (Pluspol ist größer) besitzen. Zur Vorbeugung vor Rost und Feuchtigkeit werden die Batteriepole und Polklemmen noch mit Polfett/Polspray behandelt, nachdem die Klemmen festgeschraubt sind. Damit Sie vor einem Kurzschluss geschützt sind, bringen Sie abschließend noch die Polabdeckungen an. Je nach Fahrzeugtyp kann es nötig sein, die neue Batterie anzulernen. Was es diesbezüglich zu beachten gilt, dass kann man in unserem Beitrag „Batteriewechsel leicht gemacht – ganz ohne Anlernen!“ nachlesen. Damit haben Sie erfolgreich Ihre Autobatterie getauscht und können Ihre Fahrt fortsetzen.
zusammenfassende Infos zum Thema Autobatterie wechseln:
- Tragen Sie beim Tausch eine Schutzbrille, Sicherheitshandschuhe, säurefeste Handschuhe
- Wechsel einer Autobatterie erfolgt in vier groben Schritten
– Batterie im Auto ausfindig machen
– alte Batterie abklemmen und herausheben
– neue KFZ-Batterie einsetzen
– neue KFZ-Batterie anschließen - Anschlussklemmen mit Drahtbürste reinigen, wenn verschmutzt
- nach dem Wechsel kann es erforderlich sein, dass z.B. der Radio-Code und die Uhrzeit neu eingeben werden müssen
- Tipp: ein Ladegerät mit Supply-Funktion hält die Stromzufuhr aufrecht
- neue Batterie sollte mit dem alten Modell übereinstimmen im Hinblick auf Abmessungen, Polverteilung, Kapazität, Batterietechnologie
zusammenfassende Infos, die Autobatterie prüfen:
- Batterie mit einem Spannungsmesser prüfen
– Zündung ausschalten
– Anschlussschutz vom Pluspol der Batterie entfernen (eventuell Batteriepole säubern)
– Pluskabel vom Spannungsmesser am Pluspol der Batterie anschließen (Pluskabel am Spannungsmesser ist gewöhnlich rot)
– das Minuskabel des Spannungsmessers mit dem Minuspol der Batterie verbinden
– Spannung sollte zwischen 12,4 und 12,7 Volt liegen
– Anzeige unter 12,4 V bedeutet, dass die Batterie aufgeladen werden muss
– Batterie bis zur „Erhaltungsladung“ aufladen (dann erneut prüfen)
– Werte über 12,9 V zeigen eine überschüssige Spannung (mittels Fernlicht, Sitzheizung etc. die überschüssige Oberflächenladung entfernen) - eine Überspannung kann ein Anzeichen sein, dass die Lichtmaschine die Batterie überlädt
- Batterie mit einer Prüflampe prüfen
– Zündung ausschalten
– Anschlussschutz vom Pluspol der Batterie entfernen (eventuell Batteriepole säubern)
– Pluskabel der Prüflampe am Pluspol der Batterie anschließen (Pluskabel der Prüflampe ist gewöhnlich rot)
– Minuskabel der Prüflampe mit dem Minuspol der Batterie verbinden
– Spitze der Prüflampe an den Pluspol der Batterie halten
– Spannungsanzeige an der Prüflampe ablesen- Spannung sollte zwischen 12,4 und 12,7 Volt liegen
– Anzeige unter 12,4 V bedeutet, dass die Batterie aufgeladen werden muss - Batterie mittels Anlassen vom Motor prüfen
– Motor anlassen (Zündschlüssel herumdrehen, bis Anlasser anspringt)
– zwei Sekunden lang halten
– zweite Person prüft Spannungsabfall der Batterie
– Anzeige an der Prüflampe zum Zeitpunkt des Anlassens überprüfen
– der Wert sollte nicht unter 9,6 V fallen
– ist das der Fall, dann sulfatiert die Batterie und hält keine Spannung - Info: Batteriepole niemals kurzschließen. Es können schwere Verbrennungen, Schäden an den Polen bis hin zur Wasserstoff-Gasexplosion auftreten.
Worauf gilt es eigentlich zu achten, damit die Batterie den Winter gut übersteht. Was muss man tun, damit eine böse Überraschung am Morgen bei niedrigen Temperaturen ausbleibt? Unser Infobericht zum Thema „Diese Fehler vermeiden und die Autobatterie überlebt“ gibt darüber Aufschluss. (zurück zur Übersicht)
E-Auto Batterie Pflege: Tipps für eine längere Akku Lebensdauer! |
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