Jedes Jahr im Winter werden auf den Straßen tonnenweise Salz gestreut. Die Fahrzeuge sehen durch den Schneematsch dann regelmäßig verdreckt aus. Da fragen sich natürlich viele: Kann ich bedenkenlos meinen Wagen auch im Winter waschen? Ja! Denn gerade im Winter müssen Salzrückstände, Schneematsch und Eis regelmäßig entfernt werden. Unserer Meinung nach sollte man im Winter sogar mehr Autowäschen durchführen als im Sommer. Zumindest dann, wenn sich Temperaturen über Null Grad abzeichnen. Doch viele verzichten aus Angst vor Schädigungen vom Lack komplett auf das Waschen im Winter. Doch Salz enthält Chloride, die in Verbindung mit Feuchtigkeit, ätzend wirken und sich regelrecht in den Lack hineinfressen. Die Folge ist Korrosion. Und noch schneller geschieht das, wenn schon Schadstellen am Lack, wie kleine Kratzer, vorhanden sind. Empfehlenswert ist eine Vorwäsche mit einem Hochdruckreiniger oder zumindest ein Waschanlagenprogramm mit Vorwaschfunktion, um grobe Salzreste schon vor der eigentlichen Reinigung zu entfernen.
Vorbereitung schon im Herbst!
Im Idealfall gönnt man dem Fahrzeug übrigens schon vor dem Wintereinbruch eine Wäsche mit Politur und Wachs. Vielleicht sogar eine komplette Lackversiegelung. Damit ist der Lack schon einmal grob gegen Salz und Feuchtigkeit geschützt und fit für die tiefen Temperaturen. Im Winter sind Waschanlagen natürlich auch geöffnet. Ein wichtiger Aspekt im Winter ist aber nicht nur die Reinigung an sich, sondern auch das Trocknen danach. Wenn das Waschwasser am Auto festfriert, passiert es oft, dass sich die Türen nicht mehr öffnen lassen. Außerdem können auch Schäden an Gummi- und Kunststoffteilen entstehen.
Auf der sicheren Seite ist man, wenn man Scheibenwischer, Türspalten, Dichtungen und Türschlösser am besten händisch trocknet. Was viele nicht bedenken, ist auch, dass die Bremswirkung durch Wasserrückstände, verringert sein kann. Um den Wasserfilm auf der Bremsscheibe wegzubekommen, empfiehlt es sich, nach der Wäsche bei langsamer Fahrt, kurz auf die Bremse zu treten. Um solchen Problemen vorzubeugen, empfiehlt sich im Winter eine beheizte Waschanlage anstelle einer SB-Waschbox. Und wenn möglich wäscht man das Auto schon am Morgen, da es dann über den Tag trocknen kann, bevor es abends wieder frostig wird. Generell sollte eine Autowäsche im Winter an Tagen durchgeführt werden, wo keine Minusgrade herrschen.
den Unterboden nicht vergessen
Etwas gehen übrigens die Meinungen, die die Reinigung des Unterbodens betreffen, auseinander. Dabei ist gerade der Unterboden der Ort am Fahrzeug, an dem sich Streusalz sammelt und gerne sein Unwesen treibt und man es nicht sieht. Deshalb wird eine Unterbodenwäsche während des Winters empfohlen, aber spätestens nach der Wintersaison ist sie unverzichtbar. Es werden in den gängigen Waschanlagen solche Reinigungen angeboten, dort sind sie aber weniger empfehlenswert. Denn es wird meistens Brauchwasser verwendet, das auch Salz enthält. Auch ist der hohe und kontinuierliche Druck des Wasserdampfes für die beweglichen und vor allem elektronischen Teile nicht wirklich von Vorteil.
Da kann eine gut geglaubte Unterbodenpflege schnell mehr Schaden anrichten, als sie Gutes bewirkt. Eindeutig die bessere, aber auch aufwändigere Alternative, ist die Wäsche von Hand mit einem Dampfreiniger. Der Strahl sollte auf mittlere Stärke eingestellt werden. Mit diesen zielt man dann direkt auf die verschmutzten Stellen. Aussparen sollte man dabei aber die Öffnungen im Unterboden, sowie die Elektronik. Diese Stellen werden am besten ohne Wasser und nur mit Druckluft gereinigt.
Scheinwerfer, Schlösser, Dichtungen, Reifen und Felgen
Besonders wichtig sind in der trüben, nebeligen und kalten Jahreszeit übrigens die Scheinwerfer. Wenn zu viel Salz und Schmutz darauf ist, dann ist die Leuchtkraft deutlich schlechter. Auch wenn in den Waschanlagen die Scheinwerfer sowieso mit gereinigt werden, ist es wichtig, regelmäßig die Leuchten zu kontrollieren und etwa beim Tanken noch einmal separat zu reinigen. Auch sollte man die Türschlösser im Auge behalten. Um ein Eindringen und das anschließende Gefrieren von Feuchtigkeit zu vermeiden, kann man sie mit speziellen Silikonsprays behandeln.
Die Dichtungen gehören ebenfalls regelmäßig auf Schäden kontrolliert und von Salzresten befreit. Nach dem Reinigen in der Waschanlage sollte man sie trocknen. Somit verhindert man, dass die Gummiteile spröde werden und beim Öffnen und Schließen der Türen reißen. Auch die Reifen und Felgen sind regelmäßig zu reinigen. Am besten mit einem milden Felgenreiniger, einem Hochdruckreiniger und mit einer weichen Bürste geht man gegen besonders hartnäckige Verschmutzungen vor. Somit ist das Fahrzeug auch im Winter top gepflegt und sicher.
Auto waschen: Tipps und Tricks für eine gründliche und schonende Wäsche! |