Oftmals wenig beachtet, aber überaus wichtig, ist beim Fahrzeug die Batterie. Besonders jetzt, wo die Winterzeit bevorsteht. Aber auch wenn man beispielsweise das Auto auf eine leichtere Starterbatterie umrüsten möchte, muss man sich zwangsläufig mit dem Thema Fahrzeugbatterie und Fahrzeugelektronik auseinandersetzen. Denn moderne Fahrzeuge haben gern laut Hersteller ein Problem damit wenn die Batterie einfach ausgebaut und eine andere eingebaut wird. Darf man übrigens der ADAC Pannenstatistik Glauben schenken, dann ist die häufigste Ursache für liegengebliebene Fahrzeuge die KFZ-Batterie. Begründet wird das mit zu wenigen gefahrenen Kilometern oder einfach dem Alter. Fährt man zu wenig, dann kann die Lichtmaschine die Batterie nicht mit ausreichend Strom versorgen. Ist sie zu alt, dann verrichtet sie ihren Dienst nicht mehr wie vorgesehen.
immer mehr Elektronik im Auto
Und auch die immense Elektronik an Bord von aktuellen Fahrzeugen sorgt – im Vergleich zu früheren Zeiten – für eine deutlich höhere Belastung der Batterie. Empfehlenswert sind übrigens Batteriearten wie AGM (Absorbent Glass Mat) oder EFB (Enhanced Flooded Battery), welche speziell als Starterbatterien für beispielsweise Boote eingesetzt werden. Durch die Eignung dafür werden die Batterietypen auch vermehrt in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Modus eingesetzt. Oftmals ist die Stromversorgung in den Autos nicht optimal, sodass die Batterie versagt und der Pannenhelfer zum Einsatz kommen muss. Anschließend ist der Gang zum Autohaus scheinbar nötig, damit die Batterie vom herstellereigenen Batteriemanagementsystem geprüft, optimiert und angelernt werden kann.
Wozu ist das Batteriemanagementsystem gut?
Die Autohersteller versprechen mit dem Managementsystem eine längere Lebensdauer der Batterie. Hintergrund für diese Aussage ist, dass mit der Batterieüberwachung, die Startvorgänge registriert werden und die Leistungsabgabe der Batterie an das Fahrzeug geregelt werden. Es soll so die Lebensdauer verlängert werden. Die Fahrzeughersteller geben auch an, dass das Managementsystem neue Batterien ausschließlich mit Unterstützung des Herstellers / vom Autohaus akzeptiert. Das Autohaus kann mit Prognosetools jederzeit auswerten wie der Zustand der Batterie ist. Das Batteriemanagementsystem steuert die Ladespannung sowie die Menge an Strom, der von der Batterie zu welchem Zeitpunkt an das Fahrzeug abgegeben wird. Es soll eine Optimierung stattfinden, welche ohne Batteriemanagementsystem nicht sichergestellt sei.
Anlernen der Autobatterie Pflicht?
Was bedeutet jetzt das Anlernen einer Autobatterie? Die Hersteller geben an, dass die Daten zu Ladespannung und Ladungszyklen bei neuen Batterien im Auto neu erlernt werden müssen vom Managementsystem. Ohne das Löschen der alten Daten, greift das System auf die vorhandenen Daten zurück, welche nicht optimal zur Batterie passen. Der Nachteil für den Verbraucher ist, dass das Anlernen nur beim Originalhändler mit Originalbatterien möglich ist, sichergestellt durch ein Codesystem der Hersteller. Und das kostet natürlich alles reichlich Schotter.
Batterien verwenden ohne Anlernen?
Wichtig ist, dass derselbe Batterietyp verwendet wird. Eine AGM Batterie ist durch eine AGM Batterie zu ersetzen. Es ist nicht notwendig eine Batterie vom Hersteller des Fahrzeugs auszuwählen. Es ist möglich, ohne entsprechende Marke, eine Batterie zu nutzen und im Fahrzeug einzubauen. Und das geht sogar „meist“ relativ simpel. Nämlich wenn man die gleiche Batterie mit der gleichen Kapazität einfach einbaut und losfährt! Es dauert nur ein paar Minuten, bis das Batteriemanagementsystem alle Daten von selbst erfasst hat, dann ist das Fahrzeug ohne Einschränkungen normal nutzbar. Und obwohl das Auto vielleicht einige Warnmeldungen ausgibt, ist es in der Regel möglich damit zu fahren. Auch ohne Diagnosetool oder andere Werkzeuge, beginnt das Managementsystem während der Fahrt alle Einstellungen vorzunehmen und an den neuen Akku anzupassen. Bevor die Fehlermeldungen ganz verschwunden sind, sollte natürlich besonders vorsichtig gefahren werden, da die Meldungen ungewohnt sind und auch wichtige Systeme betreffen können. Sie sind glücklicherweise bei fast allen Fahrzeugen nur von kurzer Dauer und selbst die Uhr im Auto benötigt nur wenige Minuten, bis sie wieder die korrekte Zeit anzeigt. Notfalls können vorhandene Fehler übrigens auch mit einem simplen OBD-Diagnosetool gelöscht werden.
Zusammenfassend die wichtigsten Infos:
- das sagen die Hersteller:
– VW: Fahrzeuge mit Batterie-Energiemanagement (alle Modelle mit Start-Stopp-Technologie / BlueMotion) sollten angelernt werden. Originalbatterie bzw. Original-Ersatzteilbatterie und BEM Codierung ist nötig. Ohne Anlernen oder mittels Einbau einer Ersatzbatterie eines Drittanbieters kann es zu Einschränkungen in der Funktionalität und erhöhtem Batterieverschleiß kommen.
– Fiat / Abarth: Starterbatterie kann einfach ausgetauscht werden. Gegebenenfalls müssen Datum und Uhrzeit neu eingestellt werden.
– Alfa Romeo: Starterbatterie kann einfach ausgetauscht werden. Gegebenenfalls müssen Datum und Uhrzeit neu eingestellt werden.
– Audi: Fahrzeuge mit Batterie-Energiemanagement wie A6, A8, Q7 ab 2003/04 und ab 2010 nahezu alle Modelle mit Batterie-Energiemanagement sowie Start-Stopp-Funktion (ultra) müssen angelernt werden. Originalbatterie bzw. Original-Ersatzteilbatterie und BEM Codierung ist nötig. Ohne Anlernen oder mittels Einbau einer Ersatzbatterie eines Drittanbieters kann es zu Einschränkungen in der Funktionalität und erhöhtem Batterieverschleiß kommen.
– BMW: Die Registrierung ist bei allen Start-Stopp-Fahrzeugen ab 2008 mit IBS (Intelligenter Batteriesensor) durchzuführen. Wird die Batterie nicht angemeldet, kann es zu einer Überladung kommen.
– Citroën: Originalbatterie lässt sich jederzeit gegen ein passendes Modell eines Drittanbieters tauschen. Nach dem Einbau bitte alle elektrischen Funktionen prüfen. - ein Tausch ohne Banner Battery Service Tool (BBST) und ohne Memory Saver ist fast immer möglich
- Codeeingabe ist nicht zwingend
- Anlernen KANN aber von Vorteil sein wie das folgende Video zeigt!
- Bevor man die Batterie komplett tauscht, kann es sich lohnen einen sogenannten Batteriepulser auszuprobieren. Alle Infos dazu gibt es hier.
zusammenfassende Infos, die Autobatterie prüfen:
- Batterie mit einem Spannungsmesser prüfen
– Zündung ausschalten
– Anschlussschutz vom Pluspol der Batterie entfernen (eventuell Batteriepole säubern)
– Pluskabel vom Spannungsmesser am Pluspol der Batterie anschließen (Pluskabel am Spannungsmesser ist gewöhnlich rot)
– das Minuskabel des Spannungsmessers mit dem Minuspol der Batterie verbinden
– Spannung sollte zwischen 12,4 und 12,7 Volt liegen
– Anzeige unter 12,4 V bedeutet, dass die Batterie aufgeladen werden muss
– Batterie bis zur „Erhaltungsladung“ aufladen (dann erneut prüfen)
– Werte über 12,9 V zeigen eine überschüssige Spannung (mittels Fernlicht, Sitzheizung etc. die überschüssige Oberflächenladung entfernen) - eine Überspannung kann ein Anzeichen sein, dass die Lichtmaschine die Batterie überlädt
- Batterie mit einer Prüflampe prüfen
– Zündung ausschalten
– Anschlussschutz vom Pluspol der Batterie entfernen (eventuell Batteriepole säubern)
– Pluskabel der Prüflampe am Pluspol der Batterie anschließen (Pluskabel der Prüflampe ist gewöhnlich rot)
– Minuskabel der Prüflampe mit dem Minuspol der Batterie verbinden
– Spitze der Prüflampe an den Pluspol der Batterie halten
– Spannungsanzeige an der Prüflampe ablesen- Spannung sollte zwischen 12,4 und 12,7 Volt liegen
– Anzeige unter 12,4 V bedeutet, dass die Batterie aufgeladen werden muss - Batterie mittels Anlassen vom Motor prüfen
– Motor anlassen (Zündschlüssel herumdrehen, bis Anlasser anspringt)
– zwei Sekunden lang halten
– zweite Person prüft Spannungsabfall der Batterie
– Anzeige an der Prüflampe zum Zeitpunkt des Anlassens überprüfen
– der Wert sollte nicht unter 9,6 V fallen
– ist das der Fall, dann sulfatiert die Batterie und hält keine Spannung - Info: Batteriepole niemals kurzschließen. Es können schwere Verbrennungen, Schäden an den Polen bis hin zur Wasserstoff-Gasexplosion auftreten.
Worauf gilt es eigentlich zu achten, damit die Batterie den Winter gut übersteht. Was muss man tun, damit eine böse Überraschung am Morgen bei niedrigen Temperaturen ausbleibt? Unser Infobericht zum Thema „Diese Fehler vermeiden und die Autobatterie überlebt“ gibt darüber Aufschluss. (zurück zur Übersicht)
Worauf gilt es eigentlich zu achten, damit die Batterie den Winter gut übersteht. Was muss man tun, damit eine böse Überraschung am Morgen bei niedrigen Temperaturen ausbleibt? Unser Infobericht zum Thema „Diese Fehler vermeiden und die Autobatterie überlebt“ gibt darüber Aufschluss.