Vom Baumarkt-Tuning (auch Fusseltuning genannt) reden gelegentlich die Einsteiger ins Tuning. Der Begriff ist im Prinzip selbsterklärend. Es werden Teile aus dem Baumarkt bzw. Fahrzeugmarkt zum Tuning verwendet, was natürlich immer günstig ist, aber oft nicht mehr als Attrappen liefert.
viel Chrom und BlingBling an dieser „Pseudo“ AMG E-Klasse…Woher der Begriff “Baumarkt-Tuning”?
Bau- oder Fahrzeugmärkte führen in ihrem Zubehörsortiment auch sogenannte Tuning-Teile. Dieselben Teile gibt es bei einer bekannten, preisgünstigen Werkstattkette oder sogar an Tankstellen, weshalb synonym manchmal auch vom “Tankstellen-Tuning” oder gar “Billig-Tuning“ gesprochen wird. Diese Teile sind gleich neben dem klassischen Autozubehör zu finden. Eingefleischte Tuning-Fans mit etwas Erfahrung nehmen allerdings in der Regel davon Abstand und begeben sich lieber in die Tuning-Fachwerkstatt. Der Grund: Diese Komponenten sind sehr oft funktionslose Imitationen oder billige Attrappen von bekannten Tuningteilen. Beispiele wären unter anderem Racing-Tankdeckel und Lufthutzen zum Aufkleben, ebenso gibt es Auspuffblenden für einen scheinbar größeren Endrohrdurchmesser.
Beliebte Baumarkt-Tuningteile
Beliebt sind Tribal-Aufkleber und Modellbezeichnungen von Sportversionen. Sogenannte “M“-Aufkleber waren lange Zeit an vielen Fahrzeugen zu finden, teilweise stammten sie sogar von Fremdmarken. Der Trend ist allerdings rückläufig. Das kann an einer sinkenden Nachfrage oder auch an rechtlichen Schwierigkeiten liegen. Baumarktfelgen werden ebenfalls immer wieder verwendet, die aber meistens an die Optik und Qualität echter Tuningfelgen nicht heranreichen. Jedoch gibt es in diesem Bereich einige lobenswerte Ausnahmen. Extremes Baumarkt-Tuning setzt auf PU-Schaum & Co., es werden also Baumaterialien zweckentfremdet, um das Fahrzeug zu individualisieren. Das Ergebnis der Bastelei mit PU-Schaum, Holzleisten oder Silikon ist natürlich deutlich als eine solche zu erkennen.
Es wirkt unschön bis lächerlich, außerdem gefährden die Bastler unter Umständen damit ihre eigene Sicherheit oder die anderer Verkehrsteilnehmer, weil die angeklebten Teile bei höherer Geschwindigkeit oder Erschütterungen nicht mehr am Fahrzeug halten. Es handelt sich um ein sehr dilettantisches Tuning, von dem man nur abraten kann. Die Bastler möchten gern ihr Auto aufpeppen, doch es fehlt ihnen das Geld für richtiges Tuning. Nachdem sie auf diese Weise eine Weile experimentiert haben, sehen sie die Zwecklosigkeit des Unterfangens in der Regel ein und begeben sich in eine Tuning-Werkstatt. Trotzdem wollen wir das Baumarkt-Tuning nicht vollkommen verdammen. Einige Teile die zum Beispiel aus dem Bereich Wartung & Reparatur, Innenausstattung oder auch Autoelektrik sind erfüllen durchaus Ihren Zweck. Auch einen Bremssattellack vom Markenhersteller kann man durchaus kaufen. Finger weg dagegen vom Turbo Whistler (siehe Video) der sich gern auch mal Sound Endrohr oder Auspuffpfeife schimpft und anderem Schrott.
Etwas abgrenzen möchten wir aber den Begriff „Fusseltuning„. Denn das bedeutet individuelle Autos mit möglichst wenig Geld zu erschaffen. Nicht unbedingt perfekt im Finish, aber eine ganz eigene Idee gekonnt und günstig umzusetzen. Eine individuelle Lackierung der Felgen mittels Sprühfolie könnte man also auch als Fusseltuning bezeichnen. Man kann sagen das Auto wird gefusselt und das kann sich über Jahre hinweg ziehen.
Mehrleistung und Getriebe – Anpassungen an Steuergerät und Co. |