Der Gewindefahrwerkhersteller KW automotive hat die Übernahme des Radherstellers BBS aus Schiltach im Schwarzwald bestätigt. Als Minderheitsgesellschafter steigt zudem noch der Unternehmer Mathias R. Albert in das Unternehmen ein. Somit ist der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Radhersteller gerettet. Doch wie kam es zu der Übernahme, welche die ganze Automobilzubehör-Industrie überraschte und was hat KW automotive mit BBS vor? Alle Details erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Hintergründe der Übernahme
BBS hatte schon längere Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und musste im Juli 2020 aufgrund einiger Zahlungsausfälle sogar den Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens (bereits zum dritten Mal) einreichen. Das diese finanziellen Sorgen das Unternehmen genau zum 50-jährigen Firmenjubiläum trafen, erschütterte die Geschäftsleitung besonders. Schon damals teilte die Geschäftsleitung mit, dass nun eine Zeit der Veränderung bevorstünde, um die Zukunft von BBS sichern zu können. Das bereits stark angeschlagene Marktumfeld wurde durch die Corona-Krise und die Lockdown-Maßnahmen noch stärker getroffen und an beiden Standorten von BBS musste die Produktion stark reduziert werden.
KW automotive und BBS
Doch nach langen Verhandlungen konnte BBS nun beruhigen, denn es konnte das perfekte Unternehmen gefunden werden, das den Reifenhersteller übernimmt. Das BBS nun einen neuen Besitzer hat sorgt vor allem unter den Mitarbeitern für große Erleichterung. Dass der zukünftige Besitzer von BBS das ebenfalls in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen KW automotive sein wird, war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht offiziell bekannt. Die Übernahme war jedoch keine einfache Sache, da BBS an zwei Standorten in Deutschland mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt und über stattliche Produktionszahlen verfügt. Zudem gilt BBS als beliebtes und gefragtes Unternehmen im höheren Preissegment mit historischer Bedeutung für die Branche.
BBS wird ab sofort in die Unternehmensstruktur von KW automotive integriert
Die Übernahme von BBS durch KW automotive soll Medienberichten zufolge schon im Dezember 2020 mit der Unterzeichnung der Vertragsunterlagen unter der Aufsicht von Insolvenzverwalter Thomas Oberle fixiert worden sein. Der Preis den KW automotive für die Übernahme bezahlt hat, ist bisher aber noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Um die Übernahme abzuschließen, müssen jedoch noch zahlreiche Bedingungen erfüllt werden. Die Übernahme soll aber spätestens im Juni 2021 abgeschlossen sein. Ab dann sind Klaus Wohlfarth und Mathias R. Albert auch offiziell Geschäftsführer von BBS. Experten sind aber bereits jetzt gespannt welche Chancen sich für den aus Fichtenberg stammenden Gewindefahrwerkhersteller KW automotive durch die Übernahme von BBS ergeben. Das weltweite Vertriebsnetz an Fachhändlern von KW dürfte dabei aber stark helfen. Eine gute Nachricht wurde aber bereits verlautbart: Die beiden Firmenstandorte von BBS in Herbolzheim und in Schiltach sollen samt allen Arbeitsplätzen auch nach der Übernahme erhalten bleiben.
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Thomas Wachsmuth
Thomas Wachsmuth ist Gründer und Chefredakteur von tuningblog.eu - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.