Anders als der Name vermuten lässt, wird Bremsenreiniger nicht bloß zur Reinigung von Bremsen verwendet. Seine Zusammensetzung und die dadurch vorhandenen Eigenschaften bringen auch in anderen Fällen einen großen Nutzen, doch dazu später mehr. Denn was ist Bremsenreiniger überhaupt? Bremsenreiniger ist ein Reinigungsmittel, das hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen besteht, je nach Hersteller mit verschiedenen Zusätzen. Eine der wichtigsten Eigenschaften von Bremsenreiniger ist, dass er rückstandsfrei verdunstet und somit nicht mit einem Lösemittel entfernt werden muss. Durch verschiedene Zusätze kann er besonders gut Öle und Schmierstoffe entfernen, was ihn zum Beispiel auch sehr gut zur Reinigung des Motorraums eignet. Auch das Entfetten von Teilen, beispielsweise vor dem Lackieren, ist mit Bremsenreiniger durchaus machbar. In Deutschland werden etwa zehn Millionen Liter pro Jahr verbraucht.
Welche Vor- und Nachteile hat Bremsenreiniger?
Sehr vorteilhaft ist die vollständige Verdunstung, sowie die guten Fettlöseeigenschaften. Nachteile sind zum Beispiel die Gesundheits- und Umweltschädlichkeit. Die Anwendung sollte nur draußen und bei guter Belüftung geschehen, um das Risiko von Schädigungen des Anwenders zu minimieren. Außerdem werden einige Gummi- und Kunststoffarten vom Bremsenreiniger zersetzt, was mit der Zeit zu Undichtigkeiten durch poröse Dichtungen führen kann. Deshalb sollte man sich vorab informieren und empfindliche Teile mit einem anderen Mittel reinigen oder Abdecken.
Wofür kann man Bremsenreiniger noch verwenden?
Da der Bremsenreiniger hochentzündlich ist, wird er teilweise auch als Starthilfe-Spray verwendet. Hierfür wird der Bremsenreiniger, je nach Fahrzeug in den Luftfilter, die Ansaugung oder direkt in den Vergaser gesprüht, um danach den Motor zu starten. Durch die Hohe Entzündlichkeit und die schnelle Verflüchtigung kann er im Motor gezündet werden und hilft beim Anspringen. Angeblich sollen so sogar trocken gelaufene Dieselmotoren anspringen, ohne dass sie entlüftet wurden.
Ob dieses Vorgehen für den Motor komplett risikofrei ist, wird diskutiert, weshalb der Bremsenreiniger vermutlich nicht wiederholt zur Starthilfe verwendet werden sollte, ohne andere Maßnahmen zu treffen. Für den Notfall, der ja durchaus ab und an vorliegt, wenn das Auto nicht anspringt und man eventuell dringend damit fahren muss, „kann“ der Bremsenreiniger jedoch funktionieren. Grundsätzlich ist er aber dazu bestimmt die Bremse zu reinigen. Beispielsweise dann, wenn neue Beläge verbaut werden, oder wenn es neue Scheiben gibt oder einfach dann, wenn die Bremse gereinigt werden soll.
Gibt es Alternativen zum Bremsenreiniger?
Alternativ zum Bremsenreiniger wird in der Industrie überkritisches Kohlenstoffdioxid oder Trockeneis zum Entfetten verwendet, was weniger gesundheitsschädlich ist. Jedoch müssen dafür spezielle Anlagen installiert werden, welche auch entlüftet werden müssen. Somit scheint Bremsenreiniger für die private Nutzung die angemessenere Wahl zu sein, da zur Anwendung keine kostenintensive Anlage benötigt wird. Zweifelsfrei sollte jedoch auch in privater Nutzung darauf geachtet werden, die Sicherheitshinweise zu befolgen, um gesundheitliche Schädigungen auszuschließen
zusammenfassende Infos zum Bremsenreiniger:
- Ein Bremsen quietschen aufgrund von Verschmutzungen und Ablagerungen kann oftmals mit dem Reinigen der Bremse behoben werden.
- Stark verschmutzte Bremsen (verölt, fettig) können in vielen Fällen mit Bremsenreiniger und Drahtbürste gereinigt werden.
- Bremsenreiniger können unschöne Geräusche eliminieren.
- Reinigung der Bremsanlage für den Laien:
– Reiniger darf nicht mit Kunststoffen oder dem Lack in Berührung kommen.
– Rad entfernen.
– Dose gut schütteln.
– Bremsscheibe mit Reiniger einsprühen.
– Erst mit dem Sprühen aufhören, wenn die „Verschmutzung verschwunden ist“. (laut Anleitung auf der Rückseite der Flasche)
– Besprühte Flächen danach gründlich abwischen.
– Rad wieder montieren.
– Probefahrt durchführen.
– Weiterhin vorhandene Probleme müssen durch die nächste Werkstatt überprüft werden. - Für geübte Schrauber:
– Reicht die Reinigung der Bremsscheibe nicht, kann der Bremssattel zerlegt werden und die Bremsklötze ausgebaut.
– Einzelteile gut reinigen.
– Bremsschlauch und Bremsleitungen möglichst nicht lösen.
– Kein Risiko eingehen.
– Im Zweifelsfall einen Fachmann aufsuchen.
Aktuell verfügbare Bremsenreiniger zeigen kaum Unterschiede in der Zusammensetzung. Sie bestehen fast immer aus Alkohol, einigen Lösemitteln und diversen Treibgasen. Die Reinigungsleistung ist fast immer identisch. Egal ob günstiges No-Name-Produkt oder teurer Marken-Anbieter.
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Bremsenreiniger (weitere Bezeichnungen/Stichworte: Brakecleaner, Entfetter, Montagereiniger, Schnellreiniger, Teilereiniger) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.