VerschiedenesBremsflüssigkeit: Wechselintervall und was es kostet!

Bremsflüssigkeit: Wechselintervall und was es kostet!

In welchen Abständen muss ich die Bremsflüssigkeit wechseln? Um die Funktion der Bremsanlage zu gewährleisten ist es wichtig, die Bremsflüssigkeit in regelmäßigen Abständen zu wechseln. Daher verrät in diesem Beitrag tuningblog, wie oft die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden muss und ob Sie den Wechsel selbst durchführen können. Was die Fahrsicherheit und eine reibungslose Funktion der gesamten Bremsanlage betrifft, so ist die Bremsflüssigkeit essenziell. Die Bremsflüssigkeit ist dazu da, die Kraft, die beim Drücken des Bremspedals entsteht, auf die Räder zu übertragen. Des Weiteren handelt es sich bei der Bremsflüssigkeit auch um eine Art Schmiermittel für die beweglichen Teile, die sich im Bremssystem befinden und sie verhindert auch die Bildung von Rost. Jedoch verändern sich die Eigenschaften der Bremsflüssigkeit im Laufe der Zeit, was einen regelmäßigen Wechsel unvermeidbar macht. Tun Sie das nicht, kann das dazu führen, dass die Bremskraft massiv abnimmt oder gar keine Bremsleistung erreicht wird.

Wann der Wechsel nötig ist!

Grundsätzlich sollte ein Wechsel der Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre durchgeführt werden. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Kilometer Sie mit Ihrem Wagen in der Zeit gefahren sind. Besonders beachten sollten Sie diesen Richtwert, wenn Sie ein älteres Fahrzeug besitzen. Beim regelmäßigen Besuch der Werkstatt muss stets die Bremsflüssigkeit geprüft und falls nötig ausgetauscht werden. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob bzw. wann Sie Ihre Bremsflüssigkeit wechseln sollten, wenden Sie sich am besten an eine Werkstatt, wo Ihnen schnell geholfen wird. Werkstätten messen den Anteil an Wasser in der Bremsflüssigkeit. Wenn dieser mindestens 3,5 Prozent beträgt, bedeutet das, dass der Nasssiedepunkt erreicht wurde. Ist das der Fall, sollte die Bremsflüssigkeit gewechselt werden.

Indiz für einen nötigen Wechsel?

Grundsätzlich ist eine Verschlechterung der Bremsleistung ein offensichtliches Anzeichen für einen nötigen Wechsel. Ein weiteres Anzeichen ist, dass sich das Bremspedal zwar leicht, jedoch mit wenig Widerstand betätigen lässt und außerdem nicht sofort reagiert. Auch wenn die Bremsanlage quietscht oder ausfällt, sollte sofort eine Werkstatt aufgesucht werden.

Was es kostet und wie lang es dauert!

In der Regel kostet ein Wechsel zwischen 40 und 50 Euro inklusive Material. Was die Dauer betrifft, so nimmt der Wechsel meistens ungefähr 30 Minuten in Anspruch. Bei sinkendem Füllstand kann es aber teurer werden, da in diesem Fall eine Undichtigkeit vorliegt, die natürlich beseitigt werden muss. Das ist ebenso der Fall, wenn ganze Komponenten der Bremsanlage ausgetauscht werden müssen.

Aber warum verfügt die Bremsflüssigkeit eigentlich über eine begrenzte Lebensdauer?

Das liegt daran, dass es sich bei der Bremsflüssigkeit um eine hygroskopische Flüssigkeit handelt, was wiederum bedeutet, dass sie dazu in der Lage ist, Wasser aufzunehmen und zu lösen. Wenn die Bremsflüssigkeit nicht gewechselt wird, kann es sein, dass das Wasser, das sich in der Bremsflüssigkeit im Laufe der Zeit gelöst hat, bei entsprechend starker Erhitzung zu Bläschen verdampft, was die Übertragung der Bremskraft beeinträchtigen kann. Und das gelöste Wasser beschleunigt auch die Bildung von Rost in der Bremsanlage, was ganz besonders für den Bremskolben gilt. Außerdem wird auch die Schmierfähigkeit verschlechtert. Die Punkte beziehen sich auf eine Bremsflüssigkeit auf Glykolbasis, welche die am meisten verwendete Bremsflüssigkeit ist.

Manche der eventuellen Probleme lassen sich vermeiden, indem eine Flüssigkeit auf Silikonbasis verwendet wird. Diese Bremsflüssigkeit ist nicht dazu in der Lage, Wasser aufzunehmen oder es zu lösen. Stattdessen wird das Wasser der Bremsflüssigkeit auf Silikonbasis abgestoßen. Der Vorteil hierbei liegt auf der Hand: Die Bremsflüssigkeit muss nicht ausgetauscht werden. Beachten Sie aber, dass die Bremskraft abnehmen oder gar ganz ausfallen kann, wenn zu wenig Bremsflüssigkeit im System ist. Das gilt sowohl für die Variante auf Glykolbasis als auch auf Silikonbasis. Prüfen können Sie den Stand der Bremsflüssigkeit mithilfe des Ausgleichsbehälters, der sich im Motorraum befindet.

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Aufgaben und Schwachpunkte der Bremsflüssigkeit?

Finden können Sie die Bremsflüssigkeit in einer (mehreren) Leitung (en), welche die Verbindung des Bremspedals mit den Kolben der Scheibenbremse bzw. den Radbremszylindern der Trommelbremse ist. Wenn Sie das Bremspedal betätigen, wird der Druck durch die Bremsflüssigkeit übertragen, wobei der sogenannte Bremskraftverstärker helfende Unterstützung leistet. Bei diesem Prozess kann es aber auch zur Erhitzung der Bremsflüssigkeit kommen, da die Bremsscheibe und die Bauteile rund um die Scheibe heiß werden. Wenn hier der Siedepunkt überschritten wird, können sich Bläschen bilden, sodass beim Betätigen des Pedals nur Luftblasen zusammengepresst werden – eine wirkliche Kraftübertragung findet dann nur noch begrenzt oder im schlimmsten Fall auch gar nicht mehr statt, wodurch die Bremse versagen kann.

Bremsflüssigkeit nicht selbst wechseln!

Generell gibt es viele Arbeiten am Auto, die Sie in Eigenregie erledigen können. Doch, im Gegensatz zum Wechsel der Bremsbeläge, zur Auspuff Reparatur oder dem Nachfüllen von Kühlflüssigkeit gehört das Wechseln der Bremsflüssigkeit nicht dazu. Denn es gibt viele potenzielle Fehler, die Sie machen können. So ist beispielsweise das Fluid giftig und außerdem ätzend, weshalb ein Kontakt mit Haut oder Lack in jedem Fall vermieden werden sollte. Des Weiteren kann es sein, dass beim Ablassen und beim Entlüften Luft ins System eindringt, was unangenehme Folgen mit sich bringt: So kann es zum Beispiel zu einem Totalausfall der Bremsanlage kommen, wobei schon relativ kleine Luftblasen ausreichen.

Ebenso kompliziert ist die Entsorgung der alten Bremsflüssigkeit, da diese als Gefahrstoff gilt und ordnungsgemäß im Sondermüll entsorgt werden muss. Das ist deshalb so wichtig, da die Flüssigkeit extrem schädlich für die Umwelt ist und bei einem Verstoß je nach Bundesland mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld gerechnet werden muss. Auch der generelle Sicherheitsaspekt spricht gegen ein selbstständiges Wechseln.

Welche Bremsflüssigkeit ist zu empfehlen?

Hier ist es wichtig die DOT-Klassen (Department of Transportation) zu beachten. Im amerikanischen Raum sind die gängigen Klassen 3, 4, 5 und 5.1 üblich. Im europäischen Raum sind es aber eher die Klassen 3 und 4, wobei letztere die bei modernen Autos übliche Klasse darstellt. In jedem Fall sollten Sie auf die Vorgaben des Herstellers achten, um eine optimale Leistung der Bremse sicherzustellen. Wenn Sie einen Oldtimer besitzen, sollten Sie auf Bremsflüssigkeit auf Silikonbasis setzen, was allerdings voraussetzt, dass die Anlage gründlich gespült wird und alle Dichtungen ausgetauscht werden. Auch sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Bremsleitungen nahezu neuwertig sind. Ist es abzusehen, dass der Klassiker in 1-2 Jahren neue Bremsleitungen benötigt, so wäre eine Umstellung auf Silikonbasis wirtschaftlicher Unsinn.

Übrigens: Ein Mischen der Silikon- und Glykolbasis-Sorten sollte auf jeden Fall vermieden werden. Möglich ist das nur bei DOT3, DOT4 und DOT5.1 Flüssigkeiten, aber auch nur dann, wenn der Hersteller es angibt. Außerdem gibt es noch Bremsflüssigkeiten auf Mineralölbasis, die allerdings nur von wenigen Herstellern, unter anderem von Citroën, verwendet wird. Fazit: Ein Wechsel der Bremsflüssigkeit sollte ausschließlich in einer Fachwerkstatt und durch geschultes Personal erfolgen.

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