Unter Chiptuning versteht man die Leistungssteigerung bei Kfz Motoren durch eine nachträgliche Änderung der ursprünglich vom Hersteller eingestellten Steuerparameter in der elektronischen Motorsteuerung.
Die Durchführung
Mit Hilfe des Chiptunings wird in Form von Eingriffen in die dort vorhandene Software im auf der einen Seite der Ladedruck und auf der anderen Seite die Kraftstoffmenge innerhalb des Brennraumes erhöht. Die Folge davon ist, dass die Motorleistung und das Drehmoment dadurch gesteigert werden können, ohne dass dabei Teile ausgetauscht werden müssen. Somit werden bei diesem Tuning keine baulichen Veränderungen bei den Motorteilen vorgenommen. Eine Leistungssteigerung erfolgt allein dadurch, dass man die vorhandenen thermischen und mechanischen Reserven ausschöpft, die in jedem Serienmotor enthalten sind.
Diese Reserven-Bildung hängt damit zusammen, die die Motorenhersteller aus ökonomischen Gründen mit ihrer Plattform-Produktion dazu übergangen sind, eine größere Anzahl von Motoren mit unterschiedlichen Leistungsdaten auf einer gleichen Ebene zu fertigen. Auch werden teilweise bei leistungsstärkeren Modellen Bauteile mit einer höheren Festigkeit (entsteht durch den Einsatz höherwertiger Werkstoffe), jedoch mit einer geometrischen Gleichheit eingebaut.
Power-Box deaktiviert: Nutzung legal oder illegal?
Die Richtwerte der elektronischen Motorsteuerung, mit deren Hilfe Restreserven freigesetzt werden sollen, sind in Form eines Datensatzes auf einem Speicherchip, dem sogenannten Racechip, abgelegt. Dieser Chip ist bei einigen Herstellern wiederbeschreibbar. Hierbei wird in der Regel ein mehrdimensionales Kennfeld eingesetzt. Dabei werden beim Chiptuning die erforderlichen Daten, die für die Regelung und Steuerung des Motors zuständig sind, miteinander verknüpft. Dann sieht es dann beim Tuning so auch, das von diesen Kennfelder vier bis acht Stück im Speicher abgeändert hinterlegt werden und je nachdem, wie man sein Fahrverhalten anlegt, dann passend dazu abgerufen werden können. Solche Daten sind beispielsweise die angesaugte Luftmasse pro Zeiteinheit, der Ladedruck des Turboladers oder der Zustand der Temperatur von Motor und der entsprechenden. Umgebung.
Welche Daten oder Prozessoren hierbei verwendet werden, ist eine entscheidende Frage. Der hierbei ermittelte Berechnungstaktmuss genau hoch so sein, wie der des Motor-Hauptsteuergerätes, um dadurch eine genaue Rasterung der Kennfelder in Echtzeitzustand zu erreichen. Dadurch werden jedoch die Schutzfunktionen der Hauptsteuergeräte nicht manipuliert.
Aus den Steuerungs-Parametern und zusätzlich festgelegten Informationen erfolgt die Bestimmung der Ausgabeparameter.Dazu gehören beispielsweise der Einspritzzeitpunkt, der Zündzeitpunkt für jeden Zylinder, die Einspritzmenge. Am wirkungsvollsten ist ein solches Chiptuning bei Dieselmotoren mit Turbolader in der Viertakt-Ausführung. Es gibt hierbei Tuning-Spezialisten, die eine kurzfristig Leistungssteigerung von mehr als 40 Prozent über den Seriendaten erreichen.
Hierbei kann auch eine sog. Tuning Box eingesetzt werden. Eine solche Box wird dem Steuergerät vorgeschaltet. Dadurch kann eine zusätzliche Leistungssteigerung innerhalb der vorgegebenen Parameter des Motors erreicht werden. Der Vorteil hierbei ist, dass das Steuergerät nicht mit einbezogen wird und dadurch kein Risiko entsteht, dass dieses beschädigt werden kann. Ps. Was passiert eigentlich, wenn man in einem Fahrzeug, das bereits mit OBD-Chiptuning ausgerüstet ist, noch eine Tuningbox vorschaltet? Wir haben uns Gedanken darüber gemacht!
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