Geht es gegen minus 20 Grad, die wie wir gerade erfahren, auch in Deutschland in den Wintermonaten herrschen können, dann können bei Diesel-Fahrzeugen durchaus Probleme auftreten. Nicht immer ist man nämlich mit dem so genannten Winterdiesel auf der sicheren Seite und das Auto damit geschützt. Da sich bereits bei minus 7 Grad im Diesel Paraffinkristalle zu bilden beginnen, ist es leicht möglich das Kraftstoffsystem und Kraftstofffilter verstopfen. Der Winterdiesel verspricht diesbezüglich Abhilfe bis 20 Grad minus. Doch leider sieht die Realität zumeist ganz anders aus, wenn man bedenkt, dass es bereits vor der -20 Grad Marke zu Kristallbildungen kommt. Das kann unter Umständen kostspielige Schäden bedeuten, unter anderem können Einspritzdüsen zu Schaden kommen. Aus diesem Grund haben einige Fahrzeughersteller eigene Heizsysteme eingebaut um solche Frostschäden zu vermeiden. Leider versagen aber auch die technischen Einrichtungen bei Tiefsttemperaturen oft.
Problematik bei eisiger Kälte – warum?
Paraffine sorgen beim Diesel für saubere Verbrennung und gute Schmiereigenschaften. Gehen die Temperaturen übermäßig stark in den Keller bilden Paraffine aber Kristalle und verklumpen. Auch genannt Versulzung oder Ausflocken vom Treibstoff. Diese Batzen bleiben im Kraftstofffilter hängen, vergrößerte Klumpen wiederum verstopfen Düsen und Leitungen. Aus diesem Grund sind im Winterdiesel eigens dafür wirksame Additive vorhanden, welche eine Verklumpung ausschließen sollen.
Frostsicheren Schutz bieten
Die beste Vorgehensweise diesbezüglich ist eine beheizte Garage, dort wird der Diesel fließfähig bleiben. Aber auch eine ungeheizte Garage oder eine windgeschützte Stelle sind nicht zu verachten. Das reicht oftmals aus um gut 10 bis 15 Grad höhere Temperaturen zu haben als draußen ohne Schutz.
Andere Möglichkeit um den Diesel resistenter gegen Frost zu machen ist die Beimengung von Additiven. Damit Winterdiesel seine flüssigen Eigenschaften möglichst beibehält, werden spezielle Zusätze beigemischt. Die einfachste Methode ist Benzin beimischen, allerdings ist der Schutz nur geringfügig und die Schmierfähigkeit lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Moderne Additive sind so hergestellt, dass sie einfach angewandt werden können. Zumeist handelt es sich um Produkte wie einen Diesel-Kälteschutz als ERC-Diesel-Kälteschutz oder ein ERC-Diesel-Additiv. Das sind Mittel, welche sowieso im Winterdiesel bereits vorhanden sind. Aber in geringeren Mengen. Eine weitere Zufuhr von solch einem Frostschutz kann den Gefrierpunkt weiter ausbauen, machbar auf bis zu 30 Grad minus. Dabei muss man aber stets auf das Mischverhältnis nach Vorgabe achten.
Auch eine regelmäßige Wartung des Kraftstofffilters ist wichtig. Im Filter sammelt sich nämlich regelmäßig in gewissen Intervallen Wasser, welches leicht gefrieren kann. Daher sollte es regelmäßig abgelassen werden. Wird diese Methode außer acht gelassen, kann das Wasser gefrieren und die nutzbringenden Eigenschaften des Filters minimieren.
Was tun bei bereits vorhandener Verstopfung?
Ist der Diesel bereits sulzig, sind zu viele Paraffinartikel zugegen, muss das Kraftstoffsystem abgetaut werden. Am besten das Auto dann abstellen in einer Werkstatt und bei Zimmertemperatur. Aber nicht fahren, sondern abschleppen lassen. Sobald das gesamte System wieder erwärmt ist, wird der Diesel wieder fließfähig. In diesem Fall sollte der gebrauchte Kraftstofffilter unbedingt durch einen neuen Filter ersetzt werden.
Zu vermeidende Fehler
Den ganze sollte man übrigens niemals mit einem Föhn versuchen aufzutauen. Wer den Versuch unternimmt Leitungen und Düsen mit einem Fön oder gar einer Heißluftpistole aufzutauen, läuft Gefahr einen Brand auszulösen. Handelt es sich um einen Neuwagen, dann sollte man niemals Benzin beimengen. Das war bei älteren Modellen gang und gäbe, sollte aber bei modernen Fahrzeugen unbedingt vermieden werden. Hochleistungsfähige und technisch moderne Autos sind besonders sensibel und schlimmstenfalls könnte ein irreparabler Motorschaden entstehen.
Im Zweifel immer den Experten fragen um auf der sicheren Seite zu sein. Die Inanspruchnahme einer Autowerkstatt kostet zwar, ist allerdings die auf Dauer beste und preiswertere Methode. Ein irreparabler Motorschaden ist wesentlich teurer als eine Inspektion in der Werkstatt. Empfehlenswert ist es deshalb, vor der kalten Jahreszeit, sein Auto winterfest machen zu lassen. Dabei werden sowohl der Treibstoff als auch alle anderen Flüssigkeiten frostsicher gemacht.
Die richtige Pflege von folierten / teilfolierten Fahrzeugen! |