Dein Motor und das Getriebe sitzen gummigelagert im Chassis. Wären sie dagegen fest verschraubt, würden massive Vibrationen und Geräusche auf die Karosserie und damit auch in den Innenraum übertragen. In herkömmlichen Fahrzeugen für den Straßengebrauch, hätte das darüber hinaus zur Folge, dass über kurz oder lang die Vibrationen umliegende Bauteile oder den Motor und das Getriebe an sich zerstören. Das ist höchstens bei einem reinen Rennwagen akzeptabel. Bei einem Straßenauto haben solche Vibrationen nicht nur einen negativen Einfluss auf die Insassen, auch diverse Schraub- und Clipverbindungen lösen sich unter Dauervibrationen gerne.
Drehmomentstütze für den Motor
Willst du nun trotzdem die Bewegungen des Motors und des Getriebes zwar nicht komplett verhindern, aber trotzdem vermindern, dann lohnt sich der Einbau einer Drehmomentstütze für den Motor. Wie der Name schon suggeriert, stützt dieses Teil den Motor gegen die Karosserie ab, so dass er sich unter Last oder bei Schaltwechseln nicht so leicht in den Motorlagern verdrehen kann. Die Folge davon ist ein direkteres Ansprechverhalten, da die Kraft schneller in Richtung Kardanwelle fließt, eine bessere Schaltbarkeit deines Getriebes, da sich die Mechanik weniger ineinander verwindet und ein sportlicheres Fahrgefühl, weil dein Motor, der einen großen Anteil des Gesamtgewichts ausmacht, eine festere Verbindung zum Rest des Autos hat. Die Wahl der exakten Stütze ist dann immer ein Kompromiss: So viel Härte wie nötig und so viel Anbindung wie möglich.
Shore-Wert von 70-90 ist geläufig
Die Elemente einer solchen Drehmomentstütze bestehen in den allermeisten Fällen aus Kunststoff, dessen Härtegrad man in Shore misst. Je höher der Wert, desto härter. Normale Drehmomentstützen für den sportlichen Straßenfahrer haben einen Shore-Wert von 70-90. Je nach Modell und Motor ersetzt die Stütze das bestehende, weichere Serienteil und wird einfach an den serienmäßigen Platz geschraubt. Hat dein Motor standardmäßig keine Drehmomentstütze, gibt es oftmals Universalteile, die optisch an einen Heckklappendämpfer erinnern und zwischen Block und Dom geschraubt werden. Egal welches System du wählst, nach dem Einbau wirst du direkt eine Veränderung feststellen, das ganze Auto fühlt sich kompakter, solider und einfach mehr aus einem Guss an, sehr wahrscheinlich wird sich die Schaltbarkeit des Getriebes bei hohen Drehzahlen auch verbessert haben.
Eintragung in die Fahrzeugpapiere?
Den Prüfer interessieren solche Umbauten vermutlich erst, wenn es bei der HU derart scheppert, dass der Prüfer sein Klemmbrett nicht mehr festhalten kann. Ansonsten gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter. Eine solidere Verbindung dient in erster Linie ja auch der Verkehrssicherheit und der Großteil der Drehmomentstützen kommt direkt mit einer ABE oder einem e-Prüfzeichen. Notfalls einfach vorab mit einem Prüfer in Verbindung setzen und den Sachverhalt sowie den geplanten Umbau erörtern.
Drehmomentstützen – noch einmal zusammengefasst
Sinn und Zweck:
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Einbauort:
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Aufbau:
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Alternative? Härtere Motor- und/oder Getriebelager. Der Effekt ist grundsätzlich der gleiche. Neuheit: Elektrisch härteverstellbare Motorlager (Porsche, Audi, Mercedes). Dies Motorlager werden vom Steuergerät passend der Fahrsituation verstellt. Das heißt, die Anbindung kann eben noch sehr soft gewesen sein und im nächsten Moment quasi als starre Verbindung agieren, ganz individuell nach Gewichtsverlagerung, Lenkwinkel oder auch Fahrerwunsch (Sporttaste).
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Drehmomentstütze (weitere Bezeichnungen/Stichworte: Motorhalter, Shore-Wert) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.
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