Ein elektronisches Fahrwerk gibt es für Autos und Motorräder, es ist ein adaptives Fahrwerk. Per elektronischer Steuerung lässt sich die Dämpfung und damit das Haftungsverhalten der Reifen auf der Straße anpassen, was eine eher sportliche oder komfortable Fahrweise begünstigt. Auch für sehr unterschiedliche Lasten – mal nur ein Fahrer, mal die ganze Familie mit viel Gepäck – ist die elektronische Fahrwerkverstellung nützlich.
Wozu gibt es das elektronische Fahrwerk?
Die Einsatzbereiche sind vielfältig. Ein Familienauto kann damit zum Sportwagen werden, mindestens erhöhen sich seine Einsatzszenarien. Die Sicherheit profitiert auf jeden Fall. Die Technik ist nicht ganz billig, verschiedene Hersteller bieten sie unter verschiedenen Namen an: DCC, PASM, ABC (Active Body Control) oder Magnetic Ride. Das Prinzip ist immer dasselbe: Die Härte der Stoßdämpfer lässt sich aktiv durch den Fahrer einstellen oder passt sich selbst (passiv) der Fahrsituation an. Bei den Pkws sind elektronische Fahrwerke ab Werk seit etwa 2015 in der unteren Mittelklasse und bei einigen Herstellern sogar in der Kompaktklasse zu finden. Sie lassen sich auch nachrüsten, was besonders oft bei Motorrädern geschieht. Der eigentliche Sinn ist eine erhöhte Sicherheit. Wenn die Dämpfer sehr komfortabel eingestellt sind, schwankt der Aufbau stärker, die Wankneigung in Kurven steigt, die Radlasten und die Reifenhaftung auf dem Boden verändern sich ungünstig. Das elektronische Fahrwerk gleicht das zum Beispiel durch eine härtere Dämpfung in der Kurve aus. Damit ist wiederum eine sportlichere Fahrweise möglich.
Wie funktioniert ein elektronisches Fahrwerk?
Entweder durch die aktive Steuerung des Fahrers oder durch eine passive Sensorsteuerung aufgrund der Fahrsituation regelt das elektronische Fahrwerk im Stoßdämpfer den Ölfluss über ein Ventil. Das verändert die Härte des Dämpfers. Beim Magnetic Ride (Audi) übernehmen mikroskopisch kleine Magnetpartikel im Öl die Steuerung des Ölflusses, sie werden durch eine elektrische Spannung dementsprechend ausgerichtet. Wenn die Fahrer die Regelung selbst aktiv vornehmen, können sie sich abwechselnd für einen eher sportlichen oder eher komfortablen Fahrstil entscheiden. Passive Systeme wie Magic Body Control von Mercedes überwachen mit einer Kamera die Fahrbahn. Vor einer Kurve oder bei einem Wechsel der Straßenverhältnisse steuert das elektronische Fahrwerk die Dämpfung so, dass der Fahrer von der veränderten Straßenlage praktisch nichts spürt. Der Komfortaspekt hat hier Vorrang. Bei Porsche legt man naturgemäß mehr Wert auf Sportlichkeit. Das Porsche Active-Suspension Management (PASM) erlaubt eine Voreinstellung in der Mittelkonsole auf “sportlich-straff” oder “sportlich-komfortabel”. Es gibt allerdings Grenzen der Anpassung, denn die Achs- und Radlast bestimmen vorrangig das Schwingungs- und Haftungsverhalten. Dennoch sind die Sicherheitsvorteile durch ein elektronisches Fahrwerk nicht zu unterschätzen.
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