EOBD – das europäische Pendant zur OBD-2!

In den Jahren, in denen Donald Trump Präsident der USA war, galten die Amerikaner nicht gerade als Vorreiter des Klimaschutzes. Doch schon lange vor seiner Amtszeit war der Bundesstaat Kalifornien für seine strengen Emissionsgesetze für Benzinfahrzeuge bekannt. So führte das California Air Ressources Board (CARB) – ein Beratungsgremium, das der Regierung Gesetzesvorschläge zur Reduzierung der Luftverschmutzung unterbreitet – im Jahr 1988 die schärferen Emissionsschutzgrenzwerte sowie für alle Benzinfahrzeuge die On Board Diagnose (OBD I) ein. Die OBD ist ein Diagnosesystem, das in das Motorsteuergerät integriert wird und die abgasrelevanten Komponenten des Autos überwachen soll. Eine Fehlerlampe (MIL-Lampe) soll eventuelle Fehlfunktion des OBD-überwachten Bereichs anzeigen. Im Jahr 1996 wurden die Emissionsschutzgrenzwerte noch einmal verschärft, was zur Einführung von OBD-2 führte. Seit 1998 gibt es auch eine europäische Version der On Board Diagnose, die an die amerikanische OBD-2 angelehnt wurde. Die meisten Fahrzeughersteller nennen dieses Diagnosesystem European On Board Diagnose (EOBD, obwohl dies keine offizielle Bezeichnung ist. Die EG-Richtlinie spricht nur von OBD. Der Begriff dient lediglich der sprachlichen Abgrenzung vom amerikanischen Original.

Welche Funktionen hat das EOBD?

Die EOBD soll ebenfalls den Emissionsausstoß des Fahrzeugs kontrollieren und den Fahrer oder die Fahrerin auf eine eventuelle Fehlfunktion aufmerksam machen. Dies geschieht auch hier durch eine spezielle Software, die im Motorsteuergerät integriert ist und die abgasrelevanten Bauteile und Systeme während der Fahrt überwacht sowie eventuelle Störungen mittels Warnlampe anzeigt. Die Werkstatt kann das Diagnosesystem auslesen und die Fehlfunktion an ein Scantool übertragen. Eine weitere Funktion der OBD ist der Schutz gefährdeter Bauteile wie den Katalysatoren.

Ziel war und ist eine „bessere Luftqualität“!

Die technische Einführung der Europäischen On Board Diagnose erfolgte im Jahr 1998 mit dem Ziel, die Luftverschmutzung durch Auto-Abgase hierzulande deutlich zu reduzieren. Seit 2001 müssen alle Fahrzeuge mit Euro III mit dem Diagnosesystem ausgestattet sein, für Fahrzeuge ab Euro III sind für die Typzulassung ein schärferer Fahrzyklus auf dem Rollenprüfstand sowie eine Abgasentnahme schon beim Starten des Motors bindend. Der Hersteller muss eine Fünfjahresgarantie respektive eine Garantie bis 80.000 km für Grenzwerte sowie eine Garantie für eine Feldüberwachung und eventuelle Rückrufaktionen gewähren. Gesetzesgrundlage für die schärferen Maßnahmen ist das Auto/Öl I Programm, das Regelungen für Luftqualitätsverbesserung, Fahrzeugtechnik, Kraftstofftechnik und Verkehrstechnik umfasst.

Folgende Bauteile und Systeme werden durch die EOBD kontrolliert:

• Lambdasonden
• Sekundärlufteinblasung
• Steuergeräte
• Kraftstoffsystem
• Kat-Heizung
• Katalysator
• Abgasrückführung
• Tankentlüftungssystem
• Verbrennungsaussetzer, Laufruheregelung
• Glühsystem
• Ansaug- und Ladeluftsystem

Der Diagnoseanschluss der EOBD muss der DIN-Norm DIN ISO 9141-2 oder der internationalen Norm SAE J 1850 entsprechen. Seit 2005 ist auch der CAN genormt. Zudem muss sich der EOBD-Anschluss im Fahrzeuginnern befinden und vom Fahrersitz aus erreichbar sein. Der Höchstabstand zum Lenkrad darf maximal 60 cm betragen.

Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff EOBD (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: Electronic on Board Diagnostic, elektronische Abgasdiagnose, E-OBD, Europäische On-Board Diagnose, EOBD Facile, BGS OBD II) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat.