Meisterhaft in der Tarnung sind Erlkönig-Autos aller Hersteller. Was wirklich hinter den Prototypen der neuen Autos steckt, das bleibt oft im Geheimen. Doch von uns wird zumindest jetzt offengelegt, was sich hinter der Erlkönig-Folie im Dazzle-Muster verbirgt. Woher stammt das Tarnmuster eigentlich? Die Idee stammt vom britischen Künstler Norman Wilkinson. Während er 1918 einen Marineeinsatz hatte, kam dem Künstler zum Schutz seiner Kameraden vor feindlichen Angriffen und sich selbst die Idee, die Kriegsschiffe zu tarnen. Somit erfand er das Dazzle-Muster. Dazzle bedeutet auf Deutsch verwirren oder auch blenden. Dank des Dazzle-Musters gelang es der Marine, die Schiffe so zu tarnen, dass der Gegner weder die Größe, exakte Punkte am Schiff noch die Fahrtrichtung erahnen konnte. Bis zu 4.000 Kriegsschiffe fuhren auf diese Art bis zum Kriegsende inkognito über die Weltmeere. Auch, wenn es nie einen belegten Beweis für den Vorteil dieser Tarnart gab, wurde Wilkinson geehrt und gefeiert.
Warum der Name Erlkönig?
Oswald und Heinz-Ulrich Wieselmann veröffentlichten während der 1950er-Jahre unaufgefordert im Auto-Magazin „Auto, Motor und Sport“ Fotografien von getarnten Fahrzeugen. Die Hersteller fühlten sich verletzt, denn das erste Mal wurde die kleine Sensation einem großen Publikum und zeitgleich der Konkurrenz präsentiert. Bis dato handelte es sich um unbewiesene und unveröffentlichte Aufnahmen. Wieselmann und Oswald veröffentlichten die Fotografien unter dem Begriff „Erlkönig“ in einer eigenen Rubrik.
Johann Wolfgang von Goethe musste aufgrund seiner gleichnamigen Ballade herhalten. Sämtliche Erprobungsfahrzeuge schmückten sich von diesem Zeitpunkt an als „Erlkönige“. Der Vers „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind“? wurde abgeändert in „Wer fährt da so rasch durch Regen und Wind?“ Die Hersteller damaliger Zeit gaben sich seither alle Mühe, mit den „Erlkönigen“ sowohl die Konkurrenz als auch die Journalisten zu irritieren. Ziel war es bei zufälligen Schnappschüssen nichts über die Technik und das Design nach außen dringen zu lassen. Die Automobilindustrie übernahm also die Tarnung der damaligen Kriegsschiffe, um die Form und Ausstattung der eigenen Fahrzeuge zu verschlüsseln.
Einen „Erlkönig“ in der heutigen Zeit fotografieren?
Um heutzutage Erprobungsfahrzeuge fotografieren zu können, stehen hochwertige Kameras zur Verfügung, die in herkömmlichen Smartphones verbaut sind. Diese können hochauflösende Bilder derzeitiger Erprobungsfahrzeuge öfter und leichter einfangen, als dies vor Jahren noch möglich war. Die Hersteller arbeiten deshalb an immer ausgefeilteren Tarnfolien.
Ist Wilkinson noch heute attraktiv?
Das Dazzle-Muster dient jedoch heutzutage nicht nur dazu, Fahrzeuge zu verschleiern. Mit einer Kombination aus Surfbrett und Erlkönig-Anzug sollen Haie irritiert und somit Surfer vor Hai-Angriffen geschützt werden. Auch 100 Jahre nach der Erfindung des Künstlers Norman Wilkinson setzen die Designer also auf die von ihm erschaffenen Muster.
Fazit: Bei einem Erlkönig handelt es sich um den Prototyp eines Fahrzeugs, was getarnt werden soll. Hersteller versuchen, die Fahrzeuge und ihr tatsächliches Aussehen im Geheimen zu lassen. Fotojournalisten sind Jäger: Ihr Ziel ist es, das Geheimnis der Fahrzeuge vorzeitig aufzudecken und die Fotografien sowohl an die Boulevardpresse als auch an Fachmagazine gewinnbringend zu verkaufen.
zusammenfassende Infos zum Thema Erlkönig-Auto:
- Erlkönige sollen insbesondere das Karosseriedesign bei Testfahrten verschleiern.
- Gedicht von Goethe ist namensgebend für den Begriff „Erlkönig“.
- erste Veröffentlichung war ein Mercedes Benz 180.
Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff Erlkönig aus der Rubrik Autotuning gefallen hat.