Bestimmt hat der Eine oder Andere schon diesen Aufkleber auf einem Auto gesehen. „F7lthy„. Mit etwas Fantasie, oder Kenntnissen in Leetspeak, liest sich das als „Filthy“. Filthy ist Englisch und bedeutet so etwas wie schmutzig oder versaut. Wie so oft steckt dahinter eine andere Bedeutung. Es handelt sich dabei um eine Crew, die sich zur Bewegung in der Tuning-Szene entwickelt hat. Manch einer wird F7lthy sogar als Philosophie bezeichnen, ein Anderer als künstlichen Hype um eine Marke.
Wo finde ich F7lthy?
Unter dem Hashtag #whatsnext erklärt sich F7lthy auf Instagram und auf der f7lthy.net Website als das Gegenstück zur Perfektion. Die Linien von modernen Fahrzeugen werden immer glatter. Details fallen weg, das Design und die Stilrichtung einiger Tuner geht immer mehr in die Richtung „Clean“. Keine unnötigen Details, minimalistische Ausführungen und möglichst ein matter Lack.
Das ist F7lthy ganz sicher nicht!
Sieht man sich beispielsweise einen Tesla an, hat man quasi das Gegenstück zu F7lthy vor sich. Jedes Detail wurde am Elektro-Ami wegrationalisiert. Statt Bedienelemente gibt es einen großen Bordcomputer mit Touchscreen. Statt Rückspiegel gibt es Seitenkameras. Auspuff: Fehlanzeige, ebenso Spoiler, Kühlergrill oder Verzierungen auf der Motorhaube. Sterilen Designs und künstlicher Perfektion hat F7lthy den Kampf angesagt. Aus der Community derer, die eine Leidenschaft für Geschwindigkeit, Schönheit und künstlicherem Ausdruck haben. Jener, für die ein Nissan Skyline GTR nichts zum Träumen, sondern etwas zum Tunen ist. F7lthy versteht sich als ein Echo der Realität. F7lthy ist ein Aufruf an alle Rebellen und die, die es werden möchten. Niemals den normalen Weg gehen, nie völlig vorhersehbar sein. Die Richtung, die man einschlägt, soll man selbst schmieden und den eigenen Träumen mit der F7lthy Mentalität nachjagen.
Wird Deutschland auch „schmutzig“?
Ob der Trend nach Deutschland überschwappen wird, ist noch nicht sicher. Bemüht man Google Trends – eine Analyse der Beliebtheit von bestimmten Suchwörtern – erhält man ein reges Interesse an F7lthy von März 2015 bis heute. Allerdings nicht in Europa, sondern in den USA und dem nordamerikanischen Kontinent. Hauptsächlich in Kanada. Kein Wunder, wenn man nachliest, wie F7lthy entstanden ist.
F7lthy und die Ursprünge
„JJ Dubec“ versucht auf seinem Blog zu beschreiben, was F7lthy eigentlich ist. Er bezeichnet sich selbst als dessen Erschaffer. 2014 ging er viral mit seinem LibertyWalk GT-R build und war aktiv in der R35 GTR Szene von Vancouver. An einer Tankstelle sagte jemand zu ihm „Man, your cars are straight FILTHY„! Er entgegnete daraufhin, dass er diesen Ausdruck stehlen werde.
„Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen“ -(Walter Röhrl)
Für ihn repräsentiert F7lthy definitiv getunte Supercars, wie seinen Nissan GT-R. Viel mehr aber noch möchte der Doktor damit die sterile und saubere Umgebung, in der er erzogen wurde, attackieren und einen Lifestyle erschaffen. Er meint, dass die meisten, die einen Ferrari 458 hätten, ihn niemals modifizieren würden, denn er ist clean und perfekt so wie er ist. Etwas zum Anschauen, putzen und bewundern. Etwas womit man sich identifiziert. Er hat auch nichts dagegen so zu denken, aber er, JJ Dubec, würde das nicht aushalten. Er will sein Auto modifizieren, stancen, customizen, er will es F7lthy machen. Ihm seine persönliche Note aufdrücken. Als er bemerkte, dass die Leute auf Instagram und Facebook sich über F7lthy austauschten, wurde er auf einmal von Anfragen nach T-Shirts und Aufklebern überschüttet. Also begann er das Logo zu entwerfen und einen Webshop mit Merchandise aufzubauen. F7lthy ist rechtlich unbedenklich. Wer sich so etwas aufs Auto klebt, T-Shirts oder Caps trägt, riskiert maximale verwunderte Blicke. Als erste Tuningmaßnahme ist so ein Aufkleber jedoch nicht geeignet, da man sich damit eher selbst parodieren würde. Grundsätzlich für alle Fahrzeuge, passt der Ausdruck historisch bedingt natürlich am besten zu Supercars, also PS-Boliden die modifiziert wurden. Wer die F7lthy Crew kennenlernen möchte, sollte sich in einen Nissan GT R schwingen und nach Vancouver und Seattle düsen.
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff F7lthy (weitere Bezeichnungen/Stichworte: Filthy, JJ Dubec, #whatsnext) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.