Die Pressung von Federungen am Fahrwerk ist bei Tunern (leider) durchaus beliebt. Die gepressten Federn sorgen dafür, dass das Fahrzeug dichter am Boden aufliegt und sind quasi eine der billigsten Möglichkeiten ein Auto tieferzulegen. In Deutschland sind gepresste, Federn nicht legal und nicht wirklich als Empfehlung anzusehen. Die Art und Weise vom Pressen der Federn ist wichtig und ausschlaggebend für die weitere Funktionstüchtigkeit und Sicherheit des Fahrzeugs. Es gilt hier zu beachten, dass gerade an diesen sensiblen Teilen (wenn überhaupt) nur Fachmänner arbeiten sollten.
Wie legal ist es die Federn zu pressen?
Grundsätzlich darf der Fahrzeughalter eigene Veränderungen am Fahrzeug durchführen, auch wenn dadurch eventuelle Herstellergarantien erlöschen. Allerdings gibt es enge Grenzen, in denen legal gehandelt werden darf. Diese hängen von der Höhe, der Größe und dem Gewicht des Fahrzeugs ab. Grundsätzlich gelten folgende Faustregeln:
- Das Fahrzeug muss Hindernisse mit einer Höhe von 110 mm und einer Breite von 800 mm problemlos überfahren können
- Scheinwerfer und Blinker müssen mindestens eine Höhe von 50 Zentimetern über dem Erdboden haben
- Das vordere Kennzeichen muss eine Mindesthöhe von 50 Zentimetern über dem Erdboden haben
- ABER: Im Bereich der StVO sind gestauchte Federn nicht erlaubt. Man kann die Art der Tieferlegung für Show-Cars, Ausstellungsfahrzeuge usw. in Betracht ziehen die nicht im Straßenverkehr unterwegs sind.
Dazu gibt es aber noch weitere Bestimmungen, welche in der Straßenverkehrsordnung nachgelesen werden können und die stark vom Fahrzeugmodell abhängig sind. Bastler sollten zudem aufpassen! Wer sich auf eigene Faust an seinem Fahrzeug betätigt, der sorgt oftmals für das Erlöschen von Gewährleistungs- und Garantieansprüchen. Es ist immer die beste Lösung einen Experten aufzusuchen und diesen die Arbeit machen zu lassen.
Wie können Federn gepresst werden?
Dazu braucht es ein bisschen Know-How, sowie die passende Ausrüstung. Eine Federpresse gehört zur Grundausstattung, denn ohne mechanische Hilfe können die Federn auf keinen Fall erfolgreich gepresst werden. Wer jetzt auf die Idee kommt, den Kofferraum mit Steinen zu beladen und das Auto ein paar Tage stehenzulassen, macht Euch keine Hoffnung, es wird nicht funktionieren. Wenn überhaupt eine Tieferlegung erreicht werden soll, dann müssen die Federn aus dem Fahrzeug montiert werden und anschließend in die Presse gespannt werden. Diese verfügt entweder über eine Vorrichtung zum Erhitzen der Federn, oder aber die Federn müssen während des Pressvorgangs manuell erhitzt werden. Das ist sehr wichtig, denn ansonsten können einige Probleme entstehen. Zu kalt erhitzt, und sie werden unter Umstände noch in der Presse zerbrechen oder aber die Pressung ist nicht erfolgreich. Informationen über den richtigen Grad der Erwärmung, sowie über das Material, aus dem die Federn bestehen, stellt der, Hersteller oftmals zur Verfügung.
Lieber gleich neue Sportfedern?
Wir sind allerdings der Meinung, sind die Federn bereits ausgebaut, so kann auch gleich ein Satz echter Tieferlegungsfedern eingebaut werden. Der Aufwand ist identisch und die teilweise niedrigen Kosten für Sportfedern von unter 100 € für einen kompletten Satz (je nach Hersteller) sollten eigentlich kein Hindernis sein. Man hat dann die Sicherheit ein geprüftes Produkt im Fahrzeug zu haben, das mittels ABE oder Teilegutachten keine Fragen bezüglich der Zulassungsfähigkeit aufkommen lässt. Und schlussendlich ist das Stauchen der Federn auch nicht kostenfrei. Hier muss man beispielsweise mit Kosten von 35 bis 45 € je Feder rechnen. Damit liegt man in etwa auf dem Niveau von einem guten Satz Sportfedern. Diese Variante der die Tieferlegung sollte man nur dann in Betracht ziehen wenn keine Sportfedern oder Sportfahrwerke für den gewünschten Fahrzeugtyp vorhanden sind und das Fahrzeug nicht im öffentlichen Straßenverkehr genutzt wird.
Welche Federn eignen sich um Stauchen/Pressen?
Theoretisch kann jede Feder gestaucht werden. Das Resultat nach dem Stauchen ist abhängig von Faktoren wie der Materialstärke, der Windungsanzahl und der „Serienlänge“ der Feder. Im Normalfall können Federn ca. 40 mm gestaucht werden. Das gilt sogar für Sportfedern oder Federn aus einem Gewindefahrwerk. Optisch ist an einer gestauchten Feder in der Regel nichts von dem Stauchvorgang zu erkennen. Außer, dass die Feder natürlich kürzer ist! Informationen wie die Beschriftung oder die schützende Ummantelung sind danach weiterhin vorhanden. Ist die Federn mit einem Kunststoffschlauch überzogen, muss dieser vor dem Pressen allerdings entfernt werden.
Wann sollte nicht tiefergelegt werden?
Grundsätzlich ist das Tieferlegen von Autos im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben eine tolle Sache für Tuningfans. Allerdings muss die Straßentauglichkeit immer gewährleistet sein. Wenn der Hersteller ausdrücklich darauf hinweist, dass das Fahrzeug nicht für solche Ideen tauglich ist, sollte natürlich darauf verzichtet werden. Dasselbe gilt für Fahrzeuge, die bereits vom Werk ab sehr tief liegen und nach einer weiteren Tieferlegung den oben erwähnten Auflagen nicht mehr entsprechen. Hat man beispielsweise einen Oldtimer und erhält für dieses seltene Fahrzeug keine Tieferlegungsfedern, so sollte man entweder den Weg gehen eine Einzelanfertigung (Federn oder komplettes Fahrwerk) anfertigen und abnehmen zu lassen, oder einfach auf die Absenkung zu verzichten. Eine Jahrzehnte alte Feder nachträglich zu stauchen kann in einem Desaster enden. Das folgende Video zeigt zwar eine Möglichkeit zum Pressen der Federn, es ist aber ganz klar NICHT ZUM NACHMACHEN geeignet. PS. Eine Steigerung zum Federn Pressen/Stauchen ist das sogenannte Flexfahrwerk!
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Federn pressen / Federn stauchen aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.
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