Grundsätzlich ist Feuchtigkeit im Auto eine äußerst unangenehme Angelegenheit. Sie tritt vor allem in der kalten und nassen Jahreszeit auf, da die kalte Luft die Feuchtigkeit schlechter speichert und sich diese somit in Ihrem Auto ansammelt. So können zum Beispiel die Scheiben beschlagen, wodurch sich die Sicht entsprechend verringert, was zu einer erhöhten Unfallgefahr führt. Des Weiteren kann es nach einiger Zeit auch zur Bildung von schädlichen Bakterien und Schimmelpilzen kommen. Die gute Nachricht: In der Regel entsteht die Feuchtigkeit, weil der Fahrer selbst einen Fehler bei der Pflege des Fahrzeugs gemacht hat und diese Fehler können vermieden werden. Die häufigsten Fehler stellen wir Ihnen daher im folgenden Artikel genauer vor.
Feuchtigkeit im Auto!
Wer sich nur für ganz bestimmte Bereiche rund um das Thema „Wie Feuchtigkeit im Auto entsteht und was man machen kann!“ interessiert, der kann sich mit den folgenden Sprungmarken direkt zum gewünschten Thema mit nur einem Klick navigieren. Und genauso schnell kommt man mit nur einem Klick vom ausgewählten Menüpunkt auch wieder zu dieser Übersicht zurück. Wir empfehlen aber unseren Lesern immer den kompletten Beitrag durchzulesen. Einige Menüpunkte sind nämlich erst dann wirklich nachvollziehbar und verständlich, wenn der vollständige Info-Beitrag gelesen wurde.
- Dauerhaftes Fahren mit geschlossener Lüftung
- Klimaanlage nur im Sommer benutzen
- Keine Säuberung der Ablaufkanäle
– Die Lösung ist simpel - Innenraumfilter wird nicht regelmäßig gewechselt.
- Nasse Kleidung im Auto
- Mangelhafte Pflege der Dichtungen
- Wie kommt es eigentlich zur Feuchtigkeit im Auto?
- Wie lässt sich das Problem beseitigen?
– Feuchte Polster entfernen
– Durchlüften des Innenraums
– Nutzung von Entfeuchtern
– Nutzung von Heizung und Klimaanlage - Was kann man gegen beschlagene Scheiben machen?
- Der richtige Stellplatz für das Auto
- Diese 3 Hausmittel helfen!
– Schale Reis
– Kaffeepulver
– alte Zeitungen als Fußmatten
1. Dauerhaftes Fahren mit geschlossener Lüftung
Wenn Sie die ganze Zeit mit geschlossener Lüftung fahren oder diese ständig auf Umluft stellen, verhindert das, das Entweichen der feuchten Luft und sorgt im Umkehrschluss für Feuchtigkeit im Fahrzeug. Stattdessen sollten Sie die Lüftung aufdrehen und im besten Fall die Heizung einschalten. Das hat den Grund, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit als kalte aufnimmt. Zusätzlich empfiehlt es sich, ab und zu die Fenster zu öffnen, sodass die feuchte Luft entweichen kann. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn es draußen kälter ist und die Heizung noch nicht auf Temperatur ist – schließlich entsteht durch die warme Atemluft noch mehr Feuchtigkeit, was zu beschlagenen Scheiben führt.
2. Klimaanlage nur im Sommer benutzen
Die meisten verwenden die Klimaanlage lediglich im Sommer zur Kühlung. Das ist allerdings ein Fehler. Stattdessen sollten Sie die Klimaanlage auch bei niedrigen Temperaturen in regelmäßigen Abständen verwenden. Dadurch werden auch die Dichtungen vom Klima-System geschmiert, Ansammlungen von Bakterien werden vermieden und auch vor unangenehmen Gerüchen und Schäden bleiben Sie geschützt. Des Weiteren wird der Luft durch die Klimaanlage Feuchtigkeit entzogen und hier ist der Effekt sogar größer als der, der Heizung oder des Gebläses. Allerdings ist es auch wichtig die Klimaanlage regelmäßig zu warten/reinigen. Eine Anleitung wie das geht, ist hier zu finden!
3. Keine Säuberung der Ablaufkanäle
Ein häufiger Fehler ist es, die Ablaufkanäle für das Regenwasser nicht regelmäßig zu überprüfen und zu reinigen. So kann es beispielsweise sein, dass Laub oder Schmutz die Kanäle verstopfen lässt und somit dafür sorgt, dass sich das Wasser staut. Dieses Wasser fließt dann in einigen Fällen in die Lüftung oder sogar in den Fußraum. Das kann teils zu extremen Schäden in der Fahrzeugelektrik führen, wenn das Auto beispielsweise einige Steuerteile im Fußraum verbaut hat.
– Die Lösung ist simpel: Die Ablaufkanäle müssen regelmäßig gereinigt werden. Wo sich die Kanäle genau befinden ist unterschiedlich. So können sie sich zum Beispiel zwischen der Frontscheibe und der Motorhaube befinden, aber auch am Schiebedach oder im Bereich des Hecks. In der Regel reicht es, wenn Sie die Kanäle von Hand reinigen. Sollten die Ablaufkanäle besonders stark verschmutzt sein, kann ein Pfeifenreiniger Abhilfe schaffen. Auch Rohrreiniger kann als Notlösung verwendet werden. Zumindest dann, wenn beispielsweise der Wasserkasten im Motorraum verstopft ist. Dieser hat in der Regel keine Abläufe aus Kunststoff oder Gummi und kann daher auch mit dem Rohrreiniger behandelt werden.
Abschließend sollten Sie mit ein bisschen Wasser die Funktion des Ablaufs überprüfen. Grundsätzlich sollte es natürlich gar nicht erst zu einem Verstopfen der Kanäle kommen, was durch regelmäßiges Prüfen gewährleistet werden kann. Noch mehr Infos zu diesem Thema gibt es in unserem Beitrag „Wasser im Auto? Oft sind Laub und Pflanzenreste das Problem!„.
4. Innenraumfilter wird nicht regelmäßig gewechselt.
Der Innenraumfilter, der vielen auch unter den Namen Pollenfilter bekannt sein dürfte, sollte einmal im Jahr gewechselt werden, was jedoch einige vergessen oder schlichtweg für unnötig halten. Wenn dieser Filter nun verdreckt ist, kann das auch der Grund für die Feuchtigkeit im Auto sein. Außerdem sorgen Staub und Schmutz im Filter für eine schlechtere Luftzirkulation im Fahrzeug. Des Weiteren siedeln sich in vielen Fällen Bakterien oder Pilze an, was zusätzlich Ihrer Gesundheit schadet. Diese Probleme lassen sich leicht vermeiden, da ein solcher Filter nur ungefähr 15 Euro kostet und sich außerdem schnell in Eigenregie einbauen lässt (Hier eine Anleitung zum Wechsel vom Pollenfilter). Im Bereich der Pollenfilter gibt es auch besonders hochwertige Aktivkohlefilter, die neben Pollen und Staub auch Stickoxide (NOX) aus der Luft filtern können.
5. Nasse Kleidung im Auto
Wenn Sie wollen, dass es im Fahrzeug dauerhaft trocken bleibt, sollten Sie nicht mit nasser Kleidung ins Auto steigen und auch die Regenschirme nicht im Auto zurücklassen. Stattdessen sollten Sie die Nasse Kleidung vorher ausziehen und die Schuhe wenigstens abklopfen. Damit sich die Fußbodenbeläge (insbesondere die Fußmatten) und die Sitze nicht vollsaugen, legen Sie die nassen Klamotten besser in den Kofferraum. Wenn die Fußmatten nass geworden sind, holen Sie diese am besten aus dem Auto heraus trocknen sie. Für den Winter eignet sich hier eventuell Fußmatten aus Gummi. Zwar sind diese nicht die Schönsten, sie halten allerdings die Feuchtigkeit vom Fußbodenbelag des Fahrzeugs fern. Wenn Sie über eine trockene Garage verfügen, können Sie auch die Fenster einen Spalt offen lassen, sodass das Fahrzeug auslüften kann. In diesem Fall ist es allerdings besonders wichtig, dass die Garage entsprechend gut belüftet ist, da das Fahrzeug sonst nicht richtig trocknen kann.
6. Mangelhafte Pflege der Dichtungen
Da die Gummis der Türen und auch die Dichtungen aus Gummi bestehen, werden diese im Laufe der Zeit porös, was ab einem gewissen Punkt für Feuchtigkeit im Auto sorgt. Das lässt sich vermeiden, indem Sie die Gummis regelmäßig pflegen, sodass diese geschmeidig bleiben. Zur Pflege eignen sich zum Beispiel Produkte wie Hirschtalg oder andere spezielle Pflegemittel. Wie man die Gummidichtungen vom Fahrzeug richtig pflegt, dass kann man hier nachlesen.
Wie kommt es eigentlich zur Feuchtigkeit im Auto?
Wie bereits erwähnt sind in der Regel Fahrer und Mitfahrer für die Feuchtigkeit im Auto verantwortlich. So kann die Feuchtigkeit beispielsweise durch nasse Kleidung, Regenschirme oder Schuhe entstehen, da es dadurch zur Kondensation der warmen Luft an den kalten Scheiben kommt. Andere Gründe können zum Beispiel verdreckte Abläufe, poröse Dichtungen oder auch verstopfte Innenraumfilter sein.
Wie lässt sich das Problem beseitigen?
Zuerst sollten Sie die Ursache finden und dann beseitigen, also beispielsweise die Abläufe säubern, Dichtungen tauschen oder den Innenraumfilter austauschen.
Feuchte Polster entfernen: Wenn Sie das Fahrzeug trocknen möchten, sollten Sie die nassen Fußmatten aus dem Fahrzeug nehmen und diese trocknen. Wenn die Polster der Sitze ebenfalls feucht sind, können Sie diese mithilfe eines Nasssaugers trocknen.
Durchlüften des Innenraums: Lüften ist essenziell, um Feuchtigkeit im Fahrzeug zu vermeiden. Am besten stellen Sie das Fahrzeug an einem trockenen Ort ab und öffnen die Türen, die Fenster und eventuell auch das Schiebedach. Um den Durchzug zu optimieren, können Sie auch noch zusätzlich einen Ventilator benutzen.
Nutzung von Entfeuchtern: Bei Luftentfeuchtern handelt es sich um kleine Kissen, die Sie in den Innenraum legen und die der Luft die Feuchtigkeit entziehen. Solche Kissen sind nicht teuer (ungefähr 10 Euro) und können außerdem wiederverwendet werden, indem sie auf die Heizung zum Trocknen gelegt werden. Auch Katzenstreu in einem atmungsaktiven Stoffbeutel kann helfen, jedoch können Sie das Streu nicht wiederverwenden.
Nutzung von Heizung und Klimaanlage: Um die Bildung von Feuchtigkeit zu vermeiden, sollten Sie während der Fahrt stets die Heizung und die Klimaanlage einschalten. Ein paar Minuten vor der Ankunft sollten Sie die Klimaanlage abschalten, sodass das Kondenswasser verdampfen kann.
Was kann man gegen beschlagene Scheiben machen?
Feuchtigkeit im Auto kann wie bereits erwähnt für beschlagene Scheiben sorgen. Um das zu verhindern, können Sie die Fenster öffnen, sodass die Feuchtigkeit entweichen kann. Im Anschluss sollten Sie die Heizung, das Gebläse und im besten Fall auch die Klimaanlage voll aufdrehen und diese auf die Windschutzscheibe ausrichten. Alternativ kann man auch ein Anti-Beschlag-Spray versuchen.
Der richtige Stellplatz für das Auto!
Besitzt man eine schlecht durchlüftete Garage, dann kann es auch zur Feuchtigkeit im Fahrzeug kommen. Das zeigt sich durch feuchte Stellen oder Pfützen auf dem Boden der Garage. Ist viel Feuchtigkeit in der Garage, dann trocknet das Auto kaum. Das nasse Raumklima begünstigt die Entstehung von Feuchtigkeit am und im Auto und beschleunigt sogar die Entstehung von Rost. Eine nasse Garage ist deutlich schädlicher als das Auto draußen stehenzulassen. Kurzfristig hilft, bei geöffneter Garagentür die Garage massiv durchzulüften, langfristig schafft aber nur eine eingebaute Lüftung Abhilfe. Tipp: sorgen Sie dafür, dass das Fahrzeug im Winter möglichst wenig Schnee mit in die Garage schleppt. Oftmals fällt Schneematsch aus den Radhäusern erst nach einiger Zeit ab und schmilzt dann in der Garage. Ist das der Fall, so sollen sie das Fahrzeug noch einmal herausfahren und den Schneematsch rauskehren. Dann das Fahrzeug zurück in die Garage.
Diese 3 Hausmittel helfen!
Tipp 1: Schale Reis
– Kann man das Fenster über Nacht keinen Spalt geöffnet lassen, hilft eine Schale Reis. Sie entzieht die restliche Feuchtigkeit im Auto. Alternativ geht auch Katzenstreu oder Salz.
Tipp 2: Kaffeepulver
– Eine Schale Kaffee im Innenraum des Autos entzieht auch die Feuchtigkeit. Und der Kaffee bindet unangenehme Gerüche. Er hinterlässt sogar einen angenehmen Duft.
Tipp 3: alte Zeitungen als Fußmatten
– Im Winter kann es praktisch sein, den Fußbereich mit alten Zeitungen auszulegen. Sie saugen die überschüssige Feuchtigkeit in der Luft auf und binden den Dreck und Schneematsch (was wiederum auch zur Feuchtigkeit führt). Die Zeitungen müssen natürlich vor der Fahrt entfernt werden.
PS. Noch mehr Tipps, was man gegen beschlagene Scheiben tun kann, haben wir in unserem Beitrag „Was hilft gegen beschlagene Scheiben in einem Auto?“ aufgelistet.
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