Beim Flocktuning handelt es sich um eine dauerhafte Verschönerung von Armaturen etc. Dies sorgt nicht nur für eine andere Optik, sondern bringt sogar ein kleines Plus an Sicherheit, da beflockte Armaturen nicht blenden. Die Geschichte der Flocktechnologie reicht 3000 Jahre zurück. Es waren auch ausnahmsweise nicht die Deutschen, sondern die Chinesen, die die Urform der Beflockung erfunden haben. Die optische Verschönerung und Aufwertung von Gegenständen – das war schon immer der Hauptgedanke der Beflockung. Es waren aber letztlich deutsche Ingenieure, denen es gelang Systeme zu entwickeln, welche die Flocktechnologie reif machten für die Anwendung im Autotuning. Die ersten Ansätze dazu wurden im Rahmen der mechanischen Beflockung durch Elektrostatik in den USA in den 1930er Jahren durchgeführt. Gearbeitet hatten die deutschen Ingenieure dabei ausschließlich mit Gleichspannung. Damit begann der Siegeszug der elektrostatischen Beflockung, die bis heute im Autotuning eine große Rolle spielt. Involviert sind dabei Flockhersteller, aber auch Klebstofflieferanten sowie Maschinenbauer und Industriebetriebe. Alle arbeiten eng zusammen, damit die Beflockung im Rahmen des Autotuning – Flocktuning genannt (Flock Tuning) – wie Du sie kennst, funktionieren kann.
Bessere Optik schaffen und Erhöhung der Sicherheit
Die Hauptaufgabe des Flocktuning besteht darin einzelne Elemente des Fahrzeuges, wie einem Armaturenbrett oder anderen Fahrzeugteilen ein anderes Aussehen zu verleihen. Gute Beispiele hierzu finden sich im Rennsport. Dort gibt es kaum ein Fahrzeug, das nicht über ein beflocktes Armaturenbrett verfügt. Verwendet wird für die Beflockung im Bereich Autotuning spezielles Flockmaterial. Dieses gilt als blendungsarm und ist matt. Neben dem Armaturenbrett können auch andere Autoteile beflockt werden. Der Hintergrund, warum im Rennsport die Armaturenteile beflockt werden, ist simpel: Sie sollen sich in der Frontscheibe nicht spiegelt. Aus diesem Grund ist die Beflockung gerade vom Armaturenbrett aber nicht nur in der Rennsportszene verbreitet.
Vorgehen beim Flocktuning
Das Vorgehen beim Flocktuning ist unterschiedlich. Es kommt dabei auf den Ausgangs-Werkstoff an, aus dem die Oberfläche besteht. Je nach Kunststoffart oder auch Metall kann es sein, dass das die Oberfläche vorbehandelt werden muss. Das heißt, eventuell muss das Material angeschliffen bzw. sandgestrahlt werden. Gearbeitet wird hier häufig aber mit Niederdruckplasma bzw. Fluorieren. Es ist hier letztlich auch eine Kostenfrage. Denn die Bearbeitung mit Niederdruckplasma bzw. Fluorieren (mittels elektrostatisch-pneumatischer Beflockungseinheit) ist teuer. Hierbei muss nämlich die Oberfläche mittels von einem speziellen Primer behandelt werden, der vorsichtig aus einer Spritzpistole auf die Oberfläche aufgetragen werden muss. Unabhängig von der Vorbehandlung wird für das Flocktuning ein Zweikomponenten-Klebstoff aufgetragen. Dieser Klebstoff enthält in der Regel Farbpigmente, die die Farbe des Flockes vorgeben. Man kann eigentlich alles Beflocken. Egal ob Holz, Carbon, Aluminium, Stahl oder verschiedene Kunststoffe. Oftmals ausreichend für den üblichen Gebrauch ist die Sprüh Beflockung aus der Dose oder der Lackierpistole.