Beim „Handgas“ handelt es sich um ein Steuerungselement für die Motorleistung vom Auto. Es ist quasi eine Verlängerung vom Gaspedal und es wird mit der Hand bedient. Handgas-Bedienteile befinden sich am Lenkrad bzw. in Lenkradnähe (beispielsweise an der Mittelkonsole). Es gibt verschiedene Bauformen. Handgas kann als Hebel ausgeführt sein. Dieser ist mit einer Oben-Unten-Bewegung oder einer Vor-Zurück-Bewegung ausgestattet. Eine weitere Bauform ist der Gasdrehgriff, auch Dreh- oder Wickelgriff genannt. Und als weitere Bauform möglich ist Handgas auch als Daumengashebel. Wer sich für die Hebel-Bauform von Handgas entscheidet, der muss wissen, dass sowohl Gas wie auch Bremse über diesen Hebel gesteuert werden können. Von der Funktionsweise her ist es so, dass die Kraft aus der Hand auf rein mechanische Weise auf die Pedalerie übertragen wird. Meist ist es bei der Hebel-Bauform von Handgas so, dass der Hebel im Uhrzeigersinn gedreht werden muss, um Gas zu geben. Möchte man bremsen, wird der Hebel nach vorne gedrückt. Die Bewegungen der Hand, die auf die jeweilige Handgas-Bauform ausgeübt werden, werden zuverlässig und sanft auf die Pedale übertragen. Auch permanent Gas geben ist möglich. In diesem Fall muss das Handgas mit einem Tempomaten gekoppelt sein. Diesen haben neuere Fahrzeugmodell schon ab der Mittelklasse oftmals standardmäßig mit an Bord.
Ideal für Menschen mit Behinderung
Handgas ist in Autos selbstverständlich nicht standardmäßig eingebaut. Autos können zusätzlich aber mit einem solchen Bedienelement nachgerüstet werden. Genutzt wird diese Variante für Fahrzeuge, die körperbehinderten Menschen dabei helfen wieder mehr Selbstständigkeit zu erhalten. Dies gilt vor allem für Behinderte, deren Fuß- bzw. Beinbewegungen eingeschränkt oder durch Querschnittslähmung total ausgefallen sind. Die Menschen können die Pedale für Gas und auch Bremse und Kupplung nicht auf herkömmliche Art und Weise mit den Füßen nutzen. Der Handgaseinbau findet daher meist auch in Fahrzeugen mit Automatikgetriebe statt. Die Nachrüstung von Handgas bietet Menschen mit Handicap viel Sicherheit und ermöglicht diesen das Autofahren auch mit einer Behinderung. Der Mobilität sind dank Handgas quasi keine Grenzen gesetzt. Für viele Behinderte wird dank der Möglichkeit das Handgas nachrüsten zu können das Leben wieder ein Stück weit lebenswerter.
Jedes Auto ist umrüstbar
Heute ist es möglich fast jedes Auto mit Handgas umzurüsten. Die Größe spielt hier keine Rolle. Es ist also möglich sowohl einen Van umzurüsten, wie auch einen Kleinwagen oder einen Supersportler. Grundsätzlich ist es aber einfacher Autos mit Automatikgetriebe umzurüsten als Autos mit Handschaltung. Und die Umrüstung auf Handgas kann auch jederzeit wieder rückgängig gemacht werden. Dies ermöglicht es auch denen, die sich für eine Umrüstung entschieden haben, immer wieder ein neues Auto zu kaufen und das alte Fahrzeug ganz normal verkaufen zu können.
TÜV & DEKRA müssen entscheiden
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umbau auf Handgas sind eng gesteckt und ziemlich umständlich. Damit Fahrer mit Behinderung den Führerschein erhalten und behalten ist ein medizinisches Gutachten durch einen Facharzt und auch ein medizinisch-psychologisches Gutachten zur Fahreignung (§ 11 FeV Abs. 2) unabdingbar. Sogar ein Eignungsgutachten zum Führen eines Kfz (§ 11 FeV Abs. 4) von der DEKRA oder dem TÜV wird benötigt. Die Prüfstellen schlagen in diesem Gutachten der Zulassungsbehörde nötige Auflagen vor. Diese werden dann fast immer auch im Führerschein hinterlegt. Angefangen vom simplen Tragen einer Brille, über die Nutzung von einem Lenkradknauf bis zur Fahrerlaubnis mit Modifikationen wie dem Handgas sind die Infos dann im Führerschein hinterlegt.
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Handgas (weitere Bezeichnungen/Stichworte Gashebel, Verstellhebel, Gasverstellung, Daumengas, Feststellgas, Wickelgriff, Drehgriff, Daumengashebel) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.
