Durch den Ukraine-Krieg und insbesondere unsere raffgierige Regierung steigen die Benzinpreise derzeit derart in die Höhe, dass viele an der Tankstelle ins Schwitzen geraten. Super schlägt inzwischen mit weit über zwei Euro pro Liter zu Buche und Diesel ist sogar noch teurer. Deshalb beschäftigt viele Nutzer von Benzinfahrzeugen die Frage: lohnt sich der Umstieg auf den Kraftstoff E10 und ist das überhaupt erlaubt? Wer einen Benziner fährt, könnte beim Blick auf E10, das meist rund sechs Cent günstiger ist, fast schon etwas neidisch werden. Aber darf jeder mit einem Benziner einfach E10 tanken? Und ist das eigentlich sinnvoll? Der Kraftstoff Super E10, der hierzulande im Jahr 2011 eingeführt wurde, zeichnet sich durch einen höheren Ethanol-Anteil aus. Seitdem kämpft der Biosprit um Akzeptanz. Das „E“ steht für Ethanol und die Zahl „10“ für maximal 10 Prozent. Der Anteil kann zwischen 5 und 10 % betragen. Die Beimischung von Bioethanol soll den Verbrauch fossiler Energie und CO₂-Emissionen vermindern. Skeptiker sorgen sich aber vor einem Mehrverbrauch und höherem Motorverschleiß und sind sich einfach unsicher, ob ihr Auto E10 verträgt.
Hohe Benzinpreise: E10 tanken, oder nicht?
Doch woran erkennt man, ob der Benziner den Biosprit verträgt? Viele Benziner im aktuellen Fahrzeugbestand sind für E10 geeignet, weshalb entsprechende Hinweise in der Bedienungsanleitung gefunden werden können. Und wer ein älteres Fahrzeug besitzt, der kann sich bei seinem Hersteller vorab informieren. Lesenswert ist auch eine Broschüre der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT), die sich mit der E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen befasst. Laut DAT wird der E-10-Kraftstoff von allen Benzin-Fahrzeuge vertragen, die ab 2012 in Deutschland zum Verkauf angeboten wurden.
E10 tanken: kann der Biosprit meinen Motor beschädigen?
Müssen Autofahrer demnach keine Bedenken bezüglich Verschleißerscheinungen am Motor haben? Bei Fahrzeugen, für die E10 als Kraftstoff vom Hersteller freigegeben ist, sind keine Gefahren zu erwarten. Falls doch Schäden auftreten sollten, dann sehen wir den Fahrzeugsteller in der Pflicht. Hierbei muss jedoch überprüft werden, ob das Fahrzeug E10 tatsächlich verträgt, denn sonst besteht ein Risiko für Schäden am Aluminium, etwa durch Korrosion. Weitere Folgen könnten Beschädigungen am Dichtungsmaterial sowie an den Schläuchen sein. Bereits mit einer Tankfüllung können nachhaltige Schäden entstehen. Ford und Mercedes sind die einzigen Hersteller, die keine Vorbehalte gegen eine einmalige Fehlbetankung mit E10 haben, denn in diesem Fall reicht ein Nachtanken mit E5 aus. Was andere Automarken betrifft, kann es noch ausreichend sein, die Restmenge, die noch in den Tank passt, mit einer Kraftstoffsorte wie Super Plus vorzunehmen, das wenig Ethanol enthält. Aber natürlich muss das Verhältnis passen (ca. 50/50). Sofern der Tank bereits komplett mit E10 gefüllt ist, kommt man um ein Abpumpen nicht herum.
Anstieg der Benzinpreise: Ergibt es Sinn, auf E10 zurückzugreifen?
Normalerweise kostet E10-Kraftstoff rund sechs Cent weniger, was beim aktuellen Stand der Benzinpreise durchaus einen kleinen Unterschied macht. Aber lohnt sich das oder verbrauchen Fahrzeuge, die mit Biosprit betankt wurden, sogar mehr? Diverse Studien ergaben, dass man mit E10-Kraftstoff einen „theoretischen“ Mehrverbrauch von etwa 1 % einrechnen muss, da Ethanol rund 30 Prozent weniger Energie aufweist als Benzin. Je mehr Ethanol also im Sprit enthalten ist, desto geringer ist der Energiegehalt. Demzufolge wird mehr Kraftstoff benötigt, um dieselbe Energie wie bei Super E5 bereitzustellen. Letztlich liegt es also beim Verbraucher, ob er angesichts der Benzinpreise auf E10 umschwenkt und den geringfügigen Mehrverbrauch gegen den etwas preiswerteren Literpreis in Kauf nimmt. Info: Bei Fahrzeugen, die E10-kompatibel sind, kann man zwischen Biosprit und Super E5 wechseln und die Kraftstoffe beliebig mischen.
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