Zu einer Leistungssteigerung gehört ganz sicher nicht nur das Aufspielen einer neuen Software auf das Motorsteuerteil. Es gilt auch Komponenten rund um das Triebwerk zu modifizieren damit die Effektivität gesteigert wird und natürlich die Haltbarkeit. Es wird dabei schon mal darüber diskutiert, ob eine Erleichterung der Schwungscheibe (Zweimassenschwungrad) in Kombination mit dem Tuning am Triebwerk Sinn macht. Deshalb gehen wir hier auf die Vor- und Nachteile ein und erklären den Sinn dahinter näher. Viele bemerken beim Beschleunigen, dass der Motor nicht so schnell hochdreht wie man es vielleicht gerne hätte. Diese Trägheit beim Anzug kann mehrere Gründe haben. Da wir das Thema schon angeschnitten haben, dieser Effekt ist wenig verwunderlich, da eine häufige Ursache eine zu große Schwungmasse des Motors ist. Das ist oft bei serienmäßig verbauten Triebwerken der Fall. Hierfür verantwortlich ist genauer gesagt, dass zu große und teilweise sehr schwere Schwungrad. Es drängt sich hier die Frage auf, warum die Automobilhersteller zu viel Schwungmasse in den Motor gibt.
Die Nachteile einer Erleichterung der Schwungscheibe
Das liegt daran, dass das Anfahren für das Auto leichter wird und ein ruhigerer Leerlauf erzielt wird. Der Motor erscheint dem Fahrer also insgesamt gleichmäßiger und laufruhiger. Weniger Schwungmasse bedeutet im Umkehrschluss also, dass man das Fahrzeug bei manueller Schaltung schneller Abwürgen kann da mehr Gefühl nötig ist. Um das Handling beim Anfahren für die meisten Autofahrer zu erleichtern, wird also lieber mehr Schwungmasse verbaut. Es gibt Argumente, dass eine Erleichterung der Schwungscheibe einen schlechteren Leerlauf des Motors zur Folge hat. Dem entgegen steht allerdings die Tatsache, dass wenn eine ausreichend vorhandene Restschwungmasse vorhanden ist, dies das noch immer zufriedenstellend ausgleicht. Und oftmals ist dem Tuner eine Verbesserung der Fahreigenschaften sowieso wichtiger als das letzte Quäntchen Fahrkomfort.
Die Vorteile für ambitionierte Fahrer
Für sportliche Verkehrsteilnehmer ist ein erleichtertes Anfahren auf Kosten der Drehzahl jedoch kein bestreben. Im Gegenteil: hier möchte man lieber mehr Power beim Anfahren haben. Es gibt einige die behaupten, dass die Erleichterung der Schwungmasse das Drehmoment des Motors verringert. Das stimmt auf jeden Fall so pauschal nicht. Denn das Drehmoment setzt sich durch den Verbrennungsdruck mal den halben Kurbelwellenhub zusammen. Die Leistung wiederum ist Drehmoment mal Drehzahl des Motors. Mit anderen Worten: die Verringerung der Schwungmasse hat damit nichts zutun. Zusätzlich laufen Motoren mit erleichterter Schwungscheibe im Leerlauf spürbar gleich gut im Vergleich mit der serienmäßig verbauten Schwungscheibe.
Keine Leistungssteigerung zu erwarten
Die Schwungscheibe zu erleichtern ist nur eine kleine Maßnahme. Es ist zu beachten, dass keine Mehrleistung des Motors damit erreicht wird. Jedoch merkt man eine verbesserte Beschleunigung und das Schalten kann auch schneller erfolgen. Die Vorteile einer Erleichterung der Schwungscheibe (außer der guten Beschleunigung). Ein weiterer Vorteil der Maßnahme ist, dass der Verbrauch des Kraftstoffs je 100 KM durchaus verringert wird. Das liegt vor allem an der kleineren Schleppleistung. Man kann bei einem Benziner im Schnitt mit 0,3-0,5 Liter pro 100 km rechnen, wenn die Fahrweise identisch ist.
Tipp: Das versteht man unter der Verlustleistung / Schleppleistung!
Bei Dieselmotoren ist das Erleichtern des Schwungrades aufgrund des Funktionsprinzips der Schwungscheibe aber nicht zu empfehlen. Auch eine Kraftstoffersparnis kann bei einem Diesel dadurch nicht wirklich erzielt werden. Ein Zitat aus der Tuningbranche: „lieber sterben als dem Diesel den Schwung nehmen!“ Ein Diesel lebt nicht von der Drehzahl, somit spricht die leichtere Schwungscheibe gegen das Drehmoment, wenn man den Schwung und Schwingungsdämpfer erleichtert. Machen kann man es aber dennoch, ob das Resultat dann wie gewünscht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ps. Die günstigste Möglichkeit ist übrigens die vorhandene Schwungscheibe abzudrehen und danach Feinzuwuchten.
Teilweise können hier 5-6 Kilogramm Gesamtmasse (je nach Fahrzeug, Einsatzgebiet etc.) erreicht werden. Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Begriff leichtere Schwungscheibe aus dem Bereich Autotuning gefallen hat. S
