Der Alptraum der meisten Tuner: man fährt mit dem neuen, tiefen Auto durch die Stadt und entdeckt vor sich eine Bodenschwelle, die einem die Frontlippe abreißen würde. Ob ebendiese Situationen, steile Parkhauseinfahrten oder irgendwelche Absätze in der Fahrbahn. Fahrzeuge mit geringer Bodenfreiheit, beispielsweise durch ein nachgerüstetes Gewindefahrwerk, geraten bei solchen Hindernissen schnell an ihre Grenzen. Und das kann sich dann schnell in Form eines abgerissenen Spoilers oder Schäden am Unterboden zeigen. Fahrer eines Hydraulik– oder Luftfahrwerks (Airride) haben einen Komfort, den Besitzer eines Gewindefahrwerks normalerweise nicht haben: Sie können ihr Fahrzeug auf Knopfdruck anheben und absenken, um die optimale Bodenfreiheit für jede Situation zu haben. Doch dieser Komfort lässt sich auch nachrüsten – mit einem sogenannten Lift-Kit.
Was sind Lift-Kits?
Lift-Kits sind kleine Hydrauliksysteme, die mit einem Gewindefahrwerk kombiniert werden, um tiefliegende Sportwagen auf Knopfdruck anzuheben und sie somit alltagstauglicher zu machen. Erhältlich sind sie, je nach Modell, als Erweiterungsset für das Serienfahrwerk oder als Komplettset für das Tuningfahrwerk. Doch auch ab Werk gibt es Fahrzeuge die diese Funktion besitzen. Zumeist im Bereich der Sportler oder Supersportler. Das McLaren 600LT Coupé oder der Ferrari 488 GTB wären solche Beispiele.
Was sind die Vor- und Nachteile?
Ein wichtiger Vorteil ist die verbesserte Alltagstauglichkeit bei tiefergelegten Fahrzeugen. Durch die zusätzliche Regulierung kann der Fahrer zum einen die Vorteile eines sportlichen Gewindefahrwerks, nämlich die straffe und sportliche Straßenlage, mit den Vorteilen eines Luftfahrwerks, der flexiblen und schnellen Niveauregulierung, kombinieren. Somit nutzt er die Stärken beider Systeme, ohne die Schwächen zu erleben. Ein möglicher Nachteil kann eine zusätzliche Federung sein, welche das Fahrwerk schwammig macht. Dieses Verhalten sollte jedoch eigentlich nicht vorkommen. Dazu gesellen sich natürlich noch die Mehrkosten für das System und ein zusätzliches Gewicht. Ein weiterer Vorteil ist die grundsätzliche Eintragungsfähigkeit bei den Prüforganisationen. Es besteht in den meisten Fällen die Möglichkeit, das Lift-Kit problemlos eintragen zu lassen, um damit legal im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs zu sein.
Was sollte man beachten?
Von billigen Fälschungen und „Pfusch-Angeboten“ sollte man unbedingt die Finger lassen, da man zum einen das eigene Leben und das der anderen Verkehrsteilnehmer gefährden könnte, und zum anderen das Erlöschen der Betriebserlaubnis des eigenen Autos riskiert. Bei billigen Lift-Kit-Lösungen wird häufig an der Qualität des Materials, der Verarbeitung und dem eingebrachten Fachwissen gespart, was dazu führt, dass der Prüfer das Fahrwerk nicht abnimmt, weil eine einwandfreie Funktion nicht sichergestellt ist.
Tipp: so fährt man ein tiefergelegtes Auto!
Dadurch entstehen hohe Folgekosten, da das Fahrzeug zurückgerüstet werden muss. Dieses Geld sollte stattdessen in ein hochwertiges Lift-Kit investiert werden, an dem man auch zukünftig lange Freude haben kann. Auch am Einbau sollte nicht gespart werden. Das Lift-Kit selber einzubauen, um ein wenig Geld zu sparen, könnte vielen in den Sinn kommen, jedoch wird Fachwissen und entsprechendes Werkzeug benötigt, um den Einbau fachgerecht vorzunehmen. Deswegen ist es in den meisten Fällen sinnvoll, den Einbau einer Werkstatt zu überlassen. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen.
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Lift-Kit (weitere Bezeichnungen/Stichworte: Body-Lift-Kit, Höherlegungssatz, Hydraulik Liftsystem, Liftkit, Lift System, Lufterzeugungskit, Nivellierlift) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.
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