Im vergangenen Jahr wurden 208.000 Marderschäden den Versicherungen gemeldet. Der durchschnittlich verursachte Schaden einer Marderbiss-Attacke verursachte 2021 einen Schaden von rund 450 €. Insgesamt betrug der durch die Tiere verursachte Schaden an kaskoversicherten Autos also rund 93,6 Millionen Euro, was aus Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. Obwohl die Zahl der kaskoversicherten Autos leicht gestiegen und die Gesamtzahl der gemeldeten Marderbisse rückläufig ist, sind die Schadenssummen im Gegensatz dazu leicht gestiegen. Die Zahl der Marderschäden im Jahr 2020 bezog sich auf 217.000 und im Jahr 2019 auf 233.000 Fahrzeuge.
Welche Versicherung deckt Marderschäden ab?
Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist nicht ausreichend für den Marderbiss. Vielmehr wird eine Teil- oder Vollkaskoversicherung benötigt. Manche Tarife decken laut GDV jedoch nur direkte Schäden ab, ersetzen also nur direkt beschädigte Teile. Tarife, die teure Folgeschäden einschließen, gibt es aber auch. Wenn etwa angebissene Zündkabel weiteren Schaden verursacht und auch den Katalysator in Mitleidenschaft gezogen haben oder ein undichter Kühlschlauch eine Überhitzung des Motors verursachte, sind diese Folgeschäden mit abgedeckt. Ein Vergleich der Leistungen der verschiedenen Tarife lohnt sich also.
Wie können Autofahrer einen Marderschaden verhindern?
Um Marderschäden vorzubeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Etwa die Zündkabel mit Schutzschläuchen aus Hartkunststoff zu ummanteln. Die Tiere knabbern nämlich bevorzugt an Bauteilen, die einen Gummianteil enthalten, wie Isolationsmaterial, Stromleitungen, Kühlschläuche oder Zündkabel. Wichtig ist dabei, die Schläuche sicher zu verlegen, um einen Kontakt zu heißen oder beweglichen Teilen zu verhindern. So können zwar die Zündkabel geschützt werden, jedoch keine Schläuche oder Achsmanschetten, die auch gern Ziel des Marderangriffs sind. Eine weitere Möglichkeit sind Ultraschallgeräte. Sie sind eine einfache Lösung, weil sie schnell und mit wenig Werkzeug einzubauen sind.
Die Ultraschalltöne, die für Menschen kaum hörbar sind, wechseln ständig die Frequenz und sollen die Tiere verjagen. Eine weitere bewährte Methode sind Elektroschockgeräte. Ähnlich Weidezäunen geben sie einen leichten elektrischen Schlag an Eindringlinge ab. Allerdings sollte der Einbau wohlüberlegt sein und nicht selbst vorgenommen werden. Hier ist es ratsam, einen Fachbetrieb zu beauftragen, da die Geräte eine Spannung von mehreren Hundert Volt haben. Am besten ist, den Mardern den Zugang zu Schläuchen und Kabeln zu verhindern. So kann man bei manchen Fahrzeugmodellen nachträglich eine Motorwanne einbauen lassen. Auch haben manche bereits eine Motorraum-Abschottung als Sonderausstattung verfügbar. Autofahrer mit Garage sollten ihr Fahrzeug am besten in dieser abstellen.
Woran erkennt man einen Marderschaden?
Meist ist ein Marderschaden schnell erkannt. Wenn der Motor nicht mehr startet oder eine Warnlampe aufleuchtet, ist dies ein Hinweis auf einen möglichen Marderschaden. Auch ein Austreten von Kühlflüssigkeit ist möglich. In diesem Falle würde man vor dem Losfahren einen nassen Fleck unter dem Auto sehen und hoffentlich auch bemerken, bevor während der Fahrt der Motor überhitzt. Worauf sollte man nach einem Marderbiss achten? Auf eine fachgerechte Motorwäsche, damit es nicht zu einem erneuten Biss der Tiere kommt. Auf den Geruch eines Artgenossen könnte ein Marder sonst besonders beißwütig reagieren.
Warum beißen Marder überhaupt an Autos?
Auf Düfte ihrer Artgenossen reagieren Marder aggressiv. Marder verstecken sich gern in warmen Motorräumen und beißen dann in die Autokabel. Wenn die Tiere im Herbst ihre Ruheplätze suchen, passiert dies besonders oft. Aber auch das Frühjahr, die Paarungszeit der Tiere, verleitet sie zu Rivalenkämpfen. Weshalb nun aber die rückläufigen Zahlen? Der GDV vermutet, auf Grund der Coronapandemie und damit vermehrter Arbeit im Homeoffice, hätten weniger Autos an wechselnden Orten gestanden und somit gab es weniger Eindringlinge im Revier der Wildtiere – somit weniger Gründe zuzubeißen.