Lauteten die Schlagworte vor einigen Jahren noch Verkehr, Diesel und Benziner, ist heutzutage die Rede von Mobilität und Digitalisierung. Doch damit nicht genug: Die Gesellschaft erwartet immer mehr, dass auf individuelle Bedürfnisse und Lebensstile Rücksicht genommen wird. Festlegen? Das war einmal. Das Auto als Statussymbol? Verliert mit der Urbanität immer mehr an Bedeutung. „Gleichzeitig wird permanente Mobilität erwartet“, weiß Jens E. Hilgerloh, Geschäftsführer der Starcar Autovermietung und Präsident des Bundesverbands der Autovermieter Deutschlands. Doch wie passt das zusammen?
Flexibel, schnell und nachhaltig
Mobilsein ist ein fester Bestandteil der Gesellschaft geworden. Menschen pendeln weite Strecken zur Arbeit und auch Kinder und Jugendliche erreichen Schule und Freunde häufig nur mit dem Fahrzeug – der Bewegungsradius ist weiträumiger als früher. „Wir stehen vor der Herausforderung, Mobilität an die verschiedenen Lebensstile anzupassen und dabei die Umwelt sowie unsere persönlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen“, erläutert Jens E. Hilgerloh. „Zwar ist der Antrieb auf vier Rädern immer noch Fortbewegungsmittel Nummer eins in Bezug auf individuelle Mobilität, doch gleichzeitig verändert sich das Verhältnis zum eigenen Auto.“ So geht besonders die Zahl junger Erwachsener mit eigenem Fahrzeug zurück.
Im Gegensatz zu anderen Altersgruppen hat die sogenannte Generation Z praktisch keine emotionale Bindung mehr an das eigene Auto. Für sie ist der Pkw kein Statusobjekt, sondern allenfalls ein Gebrauchsgegenstand. Das geht aus einer Studie hervor, die das Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach im Auftrag der Versicherung BNP Paribas Cardif erstellt hat. Als Gründe hierfür gelten oft hohe Anschaffungs- und Betriebskosten, ewige Staus und nicht zu vergessen die Parkplatzsuche. Doch was ist die Alternative, um trotzdem mobil zu sein?
Langzeitmiete, das neue Leasing
Aktuell entsteht eine Infrastruktur, die es ermöglicht, auch ohne eigenen PKW von A nach B zu kommen. Zu dieser Entwicklung passt auch die Beobachtung, die Autovermietungen seit geraumer Zeit machen. „Wir verzeichnen verstärkt Anfragen zum Thema flexible Langzeitmiete mit monatlicher Kündbarkeit und auch in unserer Online-Auswertung des Kaufverhaltens rangiert dieser Suchbegriff seit Monaten unter den Top 5 der Mobilitätsgesuche“, so der Geschäftsführer der Starcar Autovermietung. Dabei werden besonders kleine und Mittelklasse-Fahrzeuge angefragt. „Wir haben diesen Trend erkannt und gehen davon aus, dass er auch anhält. Aus diesem Grund richten wir unsere Flotte vermehrt darauf aus. Um Kundenwünsche in dieser vernetzten Welt auch offline in den Stationen unkompliziert und transparent umsetzen zu können, hat die Starcar Autovermietung darüber hinaus eine eigene App entwickelt, die es ermöglicht, den Vermietprozess bis hin zur Fahrzeugübergabe vollkommen digital abzuwickeln.
Auch eine Übergabe am Counter erfolgt direkt auf dem iPad, sodass das Unternehmen in seinen Standardabläufen bereits heute ohne Papier auskommt und damit nicht nur eine höhere Kundenzufriedenheit erzielt, sondern auch der Umwelt zuliebe handelt. Gleichzeitig lassen sich so die aktuellen Hygienevorschriften noch besser umsetzen. „Wir sind sogar noch einen Schritt weitergegangen und behandeln als erste Autovermietung sowohl die Oberflächen unserer Mietstationen als auch die unserer gesamten Flotte mit einer speziellen Anti-Keim-Beschichtung“, erzählt Jens E. Hilgerloh. „Mehr als 99,98 Prozent aller behüllten Viren wie Coronaviren werden so nach einmaliger Anwendung dauerhaft unschädlich gemacht.“ Ein Gefühl der Sicherheit in der aktuellen Zeit, das viele Menschen zu schätzen wissen. Zumindest lässt die stetig steigende Nachfrage bei der Starcar Autovermietung darauf schließen.
Zielorientiert
Schneller, mobiler, einfacher – vor allem in Städten setzt sich ein weiterer dynamischer Trend durch. Hier sind vermehrt Menschen auf Elektrorollern zu beobachten, die sich ihren Weg durch den oft zähen Verkehr bahnen und sich ebenfalls nach Bedarf leasen lassen. Stichwort „Multimodalität“: Abhängig von der zu bewältigenden Strecke, wird oft auf das Fahrzeug zurückgegriffen, das einen am schnellsten zum Ziel führt, und das ist im Großstadtdschungel immer häufiger der wendige Zweirad-Flitzer. „Um unseren Kunden ein entsprechendes Angebot zu ermöglichen und gleichzeitig dem Thema Nachhaltigkeit gerecht zu werden, arbeiten wir mit dem Start-up evectro mobility GmbH zusammen“, verrät Jens E. Hilgerloh. „Neben den beliebten Kickscootern des jungen Unternehmens haben wir auch E-Motorroller mit in die Flotte aufgenommen.“
Bei der neuen Vielfalt an Möglichkeiten zeigt sich, dass der Besitz eines eigenen Pkw zu Recht an Bedeutung verliert. Die Vorteile von flexiblen Kurzzeit- und Langzeitmieten liegen auf der Hand: Dieser „Mobilitätsmix“ ist weniger individuell, sondern durch das Teilen und die Gemeinschaft geprägt. Das macht ihn ökonomisch, ökologisch sowie sozial nachhaltig und daher auch zukunftsfähig. Doch er bedarf langfristig betrachtet auch einer Umstellung der Gewohnheiten und eines Wandels der Verhaltensweisen. Forscher prognostizieren allerdings, dass die Alternativen so attraktiv und komfortabel sein werden, dass ein eigenes Auto überflüssig werden könnte.