Ein Chiptuning ist eine Leistungssteigerung oder Verbrauchsoptimierung des Automotors durch Eingriffe in die Software. Besonders die Verbrauchsoptimierung kann bei etwas älteren Modellen sehr sinnvoll sein. OBD Chiptuning und BDM Chiptuning sind die derzeit am häufigsten verwendeten Chiptuningmethoden.
OBD Chiptuning
OBD steht für On Board Diagnose. On Board ist Englisch und bedeutet an Bord. Beim OBD Chiptuning wird über die Diagnoseschnittstelle deines Autos die entsprechende Software ausgelesen und die Programmteile, die geändert werden sollen, werden mit der neuen Software überschrieben. Es erfolgt meist kein Ausbau von Teilen und keine Änderung an der Hardware. Alles bleibt original und Beschädigungen von Teilen oder Fehler beim Wiedereinbau sind deshalb nahezu ausgeschlossen.
Power-Box deaktiviert: Nutzung legal oder illegal?
Die Durchführung ist schneller und einfacher als beim BDM Chiptuning. Du kannst es allerdings nicht selbst daheim durchführen, da ein spezielles Auslesegerät notwendig ist und man sich sehr gut auskennen muss, wenn man in die Programmierung eines Automotors eingreifen will. Darüber hinaus benötigt man natürlich auch ein entsprechendes Gerät zu „Beschreiben„. Schließlich hat auch der Hersteller die Grundeinstellungen nicht von ungefähr gewählt und eine vermeintliche Verbesserung der Software kann böse Konsequenzen in einem anderen Bereich haben. Auch kann OBD Chiptuning nicht bei jedem Modell durchgeführt werden. Bei Fahrzeugen ab dem Jahr 2000 und mit Turbolader oder Kompressor ist es aber fast immer möglich. Dein erfahrener Autotuner in der Werkstatt kann dir sagen ob es bei deinem Auto möglich ist oder nicht.
BDM Chiptuning
BDM steht für Background Debug Mode. Auch das ist Englisch. Background bedeutet Hintergrund. Es handelt sich also um etwas das eigentlich im Hintergrund verbleiben soll und das du normalerweise nicht zu Gesicht bekommen solltest. Debug, oder debugging ist die Fehlerbehebung und Mode heißt Modus. Immerhin handelt es sich also bei dem Background Debug Mode um ein Programm, das schon vom Hersteller dafür vorgesehen ist Änderungen zur Fehlerbehebung durchzuführen. Allerdings kommt man nicht so leicht heran wie an die Diagnoseschnittstelle beim OBD Chiptuning. Zum BDM Chiptuning muss das Steuergerät deines Motors ausgebaut und eine Schnittstelle in ihm verwendet werden um die Daten auszulesen und zu überschreiben. Das ist aufwendiger als die Verwendung der Diagnoseschnittstelle, kann aber an fast allen Modellen durchgeführt werden und benutzt den vom Hersteller selbst vorgesehenen Programmierungsweg. Auch diese Änderungen erfordern jedoch große Fachkenntnis und dürfen nur von einem erfahrenen Profi durchgeführt werden. Besonders das Öffnen des Steuerteils ist riskant was natürlich auch für die dann zu erfolgende Programmierung gilt.
Die Auswahl des richtigen Anbieters
Als Eingriff in die Leistung deines Motors erfordert ein Chiptuning schon allein aus Sicherheitsgründen große Fachkenntnisse. Du kannst solche Änderungen nicht einfach selbst durchführen sondern musst sie von einem Profi vornehmen lassen. Anders ist das bei einer Tuning-Box die VOR das Steuergerät geklemmt wird. Diese kann fast immer im Plug & Play Verfahren auch durch den Laien angebracht werden. So effektiv wie ein Chiptuning mittels BDM oder OBD ist es aber nicht. Stelle vor der Auftragsvergabe auf jeden Fall sicher, dass der von dir gewählte Anbieter dir nach dem Tuning auch die entsprechenden Teilegutachten aushändigen kann. Du brauchst diese um die Zulassungsbescheinigung deines Autos an die Mehrleistung anpassen zu können. Ohne diese Anpassung verliert dein Auto seine Betriebserlaubnis und du darfst es nicht mehr auf der Straße fahren. Dann wäre das ganze Tuning sinnlos und das Geld umsonst. Ps. Was passiert eigentlich, wenn man in einem Fahrzeug, das bereits mit OBD-Chiptuning ausgerüstet ist, noch eine Tuningbox vorschaltet? Wir haben uns Gedanken darüber gemacht!