Wer sein Auto nicht nur „fährt“, sondern sich mit der Technik auskennt und diese Technik vielleicht sogar mittels Tuning optimiert, der wird das Gefühl kennen. Jeder Kaltstart tut weh! Dem liebevollen Autobesitzer, der sein armes Auto quälen muss. Dem Motor, der seine Innereien in den ersten Sekunden quasi aufeinander reibt, bis das zähflüssige kalte Öl endlich überall angelangt ist. Den armen Nachbarn, den das besonders harte Nageln des kalten Dieselmotors aus dem Schlaf reißt. Und nicht zuletzt der Umwelt, weil beim Kaltstart der Schadstoffausstoß aufgrund der angehobenen Leerlaufdrehzahl und des noch nicht betriebsbereiten Katalysators deutlich höher ist. Jeder Kaltstart verschleißt den Motor zudem wie 10 km Vollgas, sagt man. Ob das stimmt, sei dahin gestellt, aber dass es nicht gut für den Motor ist, das ist jedem Laien sofort klar.
Kaltstart – Was gegen negative Folgen tun?
Was hilft also? Neben den Standheizungen, die auch den Kühlwasserkreislauf Mitheizen können (eher selten anzutreffen), gibt es auf dem Markt auch sogenannte Vorwärmsysteme, die hauptsächlich die Betriebsstoffe Öl und Kühlwasser im Fokus haben. Hier wird mit Hilfe von Heizmatten oder Heizstäben das Öl oder das Kühlwasser auf eine Temperatur gebracht, die den Motor warm starten lassen, also ohne die vielen o.g. negativen Folgen. Die Matten werden beispielsweise an der Ölwanne montiert, wo sich bekanntlich der Großteil des Motoröls befindet. Neben dem Öl wird natürlich auch der Motorblock selbst mit aufgeheizt, denn die Metalle, aus denen so ein Block ist (Alu oder Guss) leiten die Wärme naturgemäß sehr gut.
Auch das Kühlwasser wird so erhitzt
Zusätzliche Matten oder Stäbe am Kühler selbst würden auch die gesamte Kühlwassermenge auf Temperatur bringen können, sodass auch die Heizung für den Innenraum von der ersten Motorumdrehung an funktioniert. Diese Heizgeräte haben gemeinsam, dass sie allesamt mit Strom arbeiten. Sie durch die Autobatterie zu versorgen, ist sicher keine gute, weil längerfristige funktionierende Idee, also muss die heimische Steckdose herhalten. Das schränkt den Einsatzumfang solcher externen Wärmequellen stark ein, denn nicht überall hat man eine nutzbare Steckdose zur Verfügung. Und der Umweltaspekt leidet bei Strom aus fossilen Brennstoffen auch massiv, bei Ökostrom sieht das Ganze natürlich anders aus.
Unterm Strich sind solche Heizmöglichkeiten für den Motor absolut sinnvoll, sie helfen, den Verschleiß massiv zu vermindern und erhöhen Komfort und Sicherheit. Vorstellbar sind diese Lösungen in erster Linie in nördlichen Ländern, in denen der Winter noch richtig hart und durchgehend frostig ist, aber auch für den Besitzer eines automobilen Schätzchens, der seine Schmiedekolben vor den Härten eines Kaltstarts behüten will, können die Heizmatten durchaus Sinn machen. Weiter Optionen sind natürlich die klassische Standheizung oder sogenannte Motorvorwärmer für den Anschluss an eine Steckdose (Video siehe weiter unten).
Cranken – Die aufwendige Alternative
Wenn mal gerade keine Matten zur Verfügung sein sollten, hilft auch folgender Trick ein wenig: Vor dem Start die Kfz-Sicherung für die Benzinpumpe ziehen und den Motor anlassen. Er wird nicht anspringen, sondern nur durch den Anlasser gedreht. Dabei entsteht auch Öldruck und das (kalte) Öl verteilt sich im ganzen Motor. Den Zündschlüssel erst loslassen, wenn die Öldrucklampe erlischt, dann die Sicherung einsetzen und den Motor wieder anlassen. Audi nennt das Ganze „Cranken“ (für „Kurbelwelle drehen“) und arbeitet mit dieser Methode u.a. in der DTM.
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Öl/Kühlwasser-Vorwärmer (weitere Bezeichnungen/Stichworte: Gel-Wärmkissen, Heizpad, Motor Vorwärmer, Motorölvorwärmung, Ölvorwärmer, Ölwanne-Heizpad, Ölwannenheizung, Schmieröl-Vorwärmsystem, Silikonheizmatte, Thermistor, Vorwärmer, Vorwärmer) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.