Die Preise für Kraftstoffe erreichen schwindelnde Höhen und so mancher Autofahrer, der auf sein Fahrzeug angewiesen ist, ist dankbar für jede Alternative. Bei weit mehr als 2 Euro für einen Liter Diesel, welcher inzwischen vielerorts schon teurer ist als Superbenzin, ist der Wunsch verständlich, den Tank mit etwas anderem als den an Tankstellen erhältlichen Pkw-Diesel zu füllen. Und trotz der lächerlichen Freigabe von Ölreserven durch den Staat ist kein Abwärtstrend erkennbar, was auch am Krieg in der Ukraine liegt. Doch der größte Preistreiber ist ganz klar unser Nimmersatt-Staat. Aber lassen wir das! Auch wenn Fahrrad und der öffentliche Nahverkehr aus welchen Gründen auch immer keine Option sind, Heiz- oder Pflanzenöle sind es definitiv auch nicht!
Öl statt Diesel: technische Gründe sprechen dagegen.
Die chemische Zusammensetzung von Dieselkraftstoffen und Ölen unterscheiden sich zum Teil drastisch. Die verschiedenen Bestandteile haben Einfluss auf das Brennverhalten, die Klopffestigkeit, die Zündtemperatur, die Viskosität und die allgemeine Performance im Motor des Kraftfahrzeugs. Dabei ist die Viskosität eine der größten Schwierigkeiten. Die Einspritzpumpe und die Einspritzdüsen sind nicht geeignet, die oft zähflüssigeren Öle in die Brennkammer einzuleiten. Dadurch ist die Verbrennung suboptimal und die Motorleistung nimmt stark ab. Kurz- bis mittelfristig bekommt der Motor Probleme und das gesamte System wird beschädigt. Dabei gibt es durchaus Pflanzenöle, die als Kraftstoffe für Motoren eingesetzt werden können.
Rapsöl ist als das Bekannteste zu nennen. Aber die Öle, die als Kraftstoff oder als Additive eingesetzt werden, unterliegen hohen Qualitätsstandards und unterscheiden sich chemisch von den herkömmlichen Pflanzenölen, die zum Beispiel in der heimischen Küche eingesetzt werden. Außerdem müssen Dieselmotoren erst an die Pflanzenöle angepasst werden, bevor sie schadenfrei das Fahrzeug bewegen können. Fahrzeughersteller geben deshalb keine Freigabe für Pflanzenöle als Kraftstoffalternative zum Diesel. Bei Benzinmotoren liegt der Fall anders. E10 ist mit Biosprit versetztes Superbenzin, aber auch hier verträgt nicht jedes Auto den hohen Anteil an Kraftstoffadditiven. Ob sich bei der aktuellen Preisentwicklung ein Benziner lohnt, muss der Autofahrer selbst entscheiden.
Wer Öl tankt, begeht Steuerhinterziehung.
Selbst, wenn es technisch gehen sollte, ist trotzdem davon abzuraten Pflanzenöl aus dem Supermarkt in seinen Tank zu füllen, denn das Öl ist nicht nach dem Energiesteuersatz besteuert und man begeht damit Steuerhinterziehung. Heizöl ist im Übrigen auch keine Alternative, da dies ebenfalls als Steuerhinterziehung gilt, auch wenn hier bei älteren Kraftfahrzeugen kaum technische Gründe dagegensprechen. Allerdings ist Heizöl aktuell auch nicht wirklich nennenswert günstiger. Bedingt durch die ständige Anpassung und Weiterentwicklung der Technik ist es bei neueren Pkw nicht ratsam Heizöl zu tanken. Die Motoren vertragen das auf Dauer nicht, auch wenn sich Heizöl und Diesel auf den ersten Blick in ihrer Zusammensetzung ähnlicher sind als Diesel und Pflanzenöl.
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