Ein regelmäßiger Ölwechsel ist für die Langlebigkeit und Effizienz des Fahrzeugs unerlässlich. Viele stellen sich jedoch die Frage, wie kritisch es wirklich ist, den empfohlenen Zeitpunkt für den Ölwechsel zu überziehen. Die Wahrheit ist, dass das Überziehen des Ölwechsels verschiedene Risiken birgt, die sowohl die Leistung als auch die Gesundheit des Motors beeinträchtigen können. Motoröl erfüllt im Motorraum mehrere wichtige Funktionen: Es schmiert bewegliche Teile, reduziert die Reibung, schützt vor Korrosion und hilft, den Motor sauber zu halten, indem es Schmutz und Ablagerungen aufnimmt. Mit der Zeit verliert das Öl jedoch seine Schmiereigenschaften und kann seine Aufgaben nicht mehr effektiv erfüllen. Ferner sammeln sich immer mehr Verunreinigungen im Öl, die den Motor schädigen können.
den Ölwechsel überziehen
Das Überziehen des Ölwechsels kann zu einer erhöhten Motorbelastung führen, was wiederum die Lebensdauer verkürzt. Zudem können Verschleißteile wie die Nockenwelle oder die Kurbelwelle schneller abnutzen. Die Bildung von Ablagerungen und Schlacken kann Kanäle verstopfen und die Ölzirkulation beeinträchtigen, was in extremen Fällen sogar zum Motorschaden führen kann. Die Frage, wie lange ein Ölwechsel überzogen werden kann, ohne dass Schäden zu erwarten sind, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Fahrzeugart, das Alter des Fahrzeugs, die Ölqualität und die Fahrbedingungen.
3.000 km sind in unseren Augen machbar
Gehen wir von einem „handelsüblichen“ Motor, etwa einem Vierzylinder-Turbo oder einem gängigen Sechszylinder aus, dann sind 3.000 km zusätzlich sicherlich zu verschmerzen. Angenommen, der Service steht nach 20.000 Kilometern an, dann werden „unter normalen Umständen“ 23.000 Kilometer den Motor nicht direkt in seine Einzelteile zerlegen. Allerdings ist das natürlich immer vom Motor, den Gegebenheiten und dem Öl abhängig. Bei einem Motor, der ab Werk schon anfällig ist und dessen Serviceintervall vom Hersteller schon „zu hochgegriffen“ ist (Stichwort Longlifeservice beim AMG, RS, AMG etc.), sollte man vielleicht sogar „vorher“ das Öl wechseln.
Besser nicht das Intervall überziehen!
Moderne Motoren und hochwertige Öle können oft länger ohne Wechsel auskommen als ältere Triebwerke oder Öle minderer Qualität. Dennoch ist es riskant, die vom Hersteller vorgegebenen Wartungsintervalle signifikant zu überschreiten. Als Faustregel gilt, dass ein geringfügiges Überziehen (wenige tausend Kilometer oder wenige Wochen) in der Regel keine gravierenden Auswirkungen hat, sofern es sich nicht um eine regelmäßige Praxis handelt. Es ist wichtig zu betonen, dass das rechtzeitige Wechseln des Öls nicht nur potenzielle Schäden verhindert, sondern auch zur Kraftstoffeffizienz beiträgt und den Wiederverkaufswert des Fahrzeugs erhält.
Zudem sollten Fahrzeugbesitzer darauf achten, immer ein für ihr spezifisches Fahrzeugmodell empfohlenes Öl zu verwenden, da dies ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf die Motorleistung und -gesundheit hat. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Überziehen eines Ölwechsels zwar kurzfristig unproblematisch erscheinen mag, langfristig jedoch zu ernsthaften Motorproblemen führen kann. Um die Leistung, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit Ihres Fahrzeugs zu gewährleisten, ist es entscheidend, die Empfehlungen des Herstellers für Ölwechselintervalle zu befolgen und diese nicht unnötig hinauszuzögern.