Das Fahrprofil sagt aus, wann und wie häufig ein Partikelfilter freibrennen muss und ob man als Fahrer davon überhaupt etwas bemerkt. Im Motor entsteht beim Verbrennungsmotor Ruß. Er setzt sich im Partikelfilter ab. Um zu vermeiden, dass der Filter ständig verstopft, sollte der verbleibende Ruß reduziert werden. Das passiert durch die Verbrennung zu Asche. Sie verbleibt im Filter, bis die jeweilige Beladungsgrenze erreicht wurde. In der Regel ist das bei ca. 200.000 km Laufleistung der Fall. Bei längeren Strecken mit hohen und gleichmäßigen Drehzahlen wird die km-Leistung aber häufig überschritten. Und auch das Triebwerk kann entscheidend sein. Ein großer Motor, der viel Hitze erzeugt, ist in dieser Hinsicht effektiver als ein kleiner 3-Zylinder der den Ruß kaum verbrennen kann. Der Filter benötigt für eine Regeneration Temperaturen von circa 600° C, damit der Ruß zu Asche verbrannt wird.
mehrere Möglichkeiten zur Verbrennung
Hierfür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Eine passive Regeneration im normalen Betrieb erfolgt durch das Erreichen der Temperatur oder die Nutzung eines Katalysators, der ebenfalls die Abgastemperatur erhöht. Bei dieser Regenerationsart merkt der Fahrer nichts, da sie bei einem Langstreckenbetrieb automatisch stattfindet.
Anders sieht es bei einer aktiven Regeneration aus. Sie wird vom Fahrzeug über die Motorsteuerung (alle 500 bis 1000 km) automatisch eingeleitet. Mithilfe einer Kraftstoffmehreinspritzung kommt es zur Erhöhung der Abgastemperatur und des Kraftstoffverbrauches. Wenn der Partikelfilter verstopft oder voll ist, fällt auch bei einer schlechten Leistung ein höherer Spritverbrauch an. Eine zu starke Verstopfung kann dafür sorgen, dass das Fahrzeug in einen Notlauf übergeht. Auch der Motor könnte komplett versagen.
aktiven Regeneration braucht Drehzahl
Bei einer aktiven Regeneration kann mit einer niedrigen Drehzahl im Stadtverkehr nicht die gewünschte Abgastemperatur im Filter erreicht werden. Dadurch bildet der Filter eine immer dicker werdende Filterverschmutzung, sodass er komplett verstopfen könnte. Sobald die DPF Leuchte das erste Mal aufleuchtet, die in neueren Fahrzeugen verbaut ist, kann eine Partikelfilter-Regenerationsfahrt helfen. Hierbei wird aber über einen längeren Zeitraum eine gleichmäßig hohe Drehzahl benötigt, wodurch die Partikelfilter Regeneration unterstützt wird.
Nicht erfolgreich: Was könnte passieren?
Wenn auch nach mehreren Versuchen das Partikelfilter Freibrennen im Fahrzeug nicht erfolgreich war, (durch einen Abbruch der Regeneration durch das Abstellen des Fahrzeugs oder einer erneuten Unterschreitung der notwendigen Temperatur oder durch ein untertouriges und langsames Fahren bei Stau oder stockendem Verkehr) kann es vorkommen, dass ein Fahrzeug einen höheren Spritverbrauch aufweist oder andere Schäden auftreten.
Hierzu gehören unter anderem Motorschäden oder Turboschäden, die durch einen hohen Abgasgegendruck oder einem deutlich höheren Temperaturanstieg auftreten können. In schlimmsten Fall kann es passieren, dass das Fahrzeug anfängt zu brennen.
Freibrennen mittels Software?
Wurde das Fahrzeug mit aktiver Partikelfilter-Kontrollleuchte über einen zu langen Zeitraum gefahren, ohne das eine ordnungsgemäße Verbrennung/Reinigung stattfinden konnte, so kann es sein, dass das Auto dauerhaft ins Notlaufprogramm geht und bleibt und keine Motorleistung mehr zur Verfügung steht. Dann helfen nur Systeme wie VCDS oder eine professionelle Werkstatt. Hier besteht dann die Möglichkeit, über die Software einen manuellen Vorgang zum Freibrennen zu starten.
Die Partikelfilter-Notregeneration sollte nicht von einem Laien durchgeführt werden, was generell für Diagnose- und Codierarbeiten gilt. Und auch die Zwangsregeneration ist nicht immer möglich. Ist der Dieselpartikelfilter mit Ruß überfüllt, dann wird die Zwangsregeneration aus Sicherheitsgründen nicht mehr vom Steuergerät zugelassen. Der Grund ist die Möglichkeit zur thermischen Überlastung. Manche Fahrzeuge können die Zwangsregenerationen im Stand durchführen und manche nur während der Fahrt.
Was tun, wenn das freibrennen nicht funktioniert hat?
Kann sich ein Diesel-Fahrzeug nicht mehr selbst reinigen, kann der Austausch des Partikelfilters oder eine professionelle Reinigung Abhilfe leisten. Viele Partikelfilter enthalten wertvolle Ressourcen wie beispielsweise Edelmetalle. Solche Partikelfilter kosten deshalb schnell 1.000 Euro oder mehr. Und manchmal sind sogar zwei Filter verbaut. Bei einem älteren Fahrzeug lohnt sich der Austausch eines Partikelfilters zumeist nicht mehr. Es ist auch nicht immer nötig, den Filter zu ersetzen oder wertvolle Ressourcen zu verbrauchen. Mit einer professionellen Reinigung kann teilweise sogar der Neuzustand des Filters wieder hergestellt werden.
Viele Firmen nutzen eine Methode bei der, der Partikelfilter gründlich und schonend gereinigt wird ohne das Gehäuse aufzutrennen. Dadurch bleibt der Wert vom Partikelfilter erhalten. Es findet auch keine andere Bauteilveränderung statt, die sich negativ auf die Wirkungsweise und Lebensdauer des Partikelfilters auswirken kann wie beispielsweise rostende Schweißnähte.
Wenn bei einem Filter beide Filterflächen komplett zugänglich sind wie beispielsweise bei Nutzfahrzeugen, kann ein CO2-Strahlverfahren für die Reinigung des Rußpartikelfilters eingesetzt werden. Wird ein anderer Filter verwendet, können Asche, Ruß und Ölasche-Rückstände mithilfe einer besonderen Wirkstoffkomponente für die Reinigung des Filters verwendet werden. Sie ist in der Regel nicht giftig. Anschließend sollte der Filter schonend getrocknet werden. Der Reinigungserfolg wird in einem Prüfprotokoll vermerkt, welches dem Kunden nach der Reinigung zur Verfügung gestellt wird.
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