Gerade nach einem vollzogenen Reifenwechsel oder einem Räderwechsel kann eine Unwucht entstehen. Es folgen: spürbare Vibrationen, vergleichsweise hoher Verschleiß und eine geminderte Fahrsicherheit. Tuningblog erklärt, wie eine Unwucht erkannt wird – und wie viel man für das Auswuchten der Reifen/Felgen bezahlt. Ein reibungsloses Rad ist elementar für die Fahrsicherheit und für den Fahrkomfort. Nur wenn die Reifen perfekt ausgewuchtet sind, können diese ihre positiven Eigenschaften optimal auf der Straße entfalten. Am Rad ist die Verteilung des Gewichts jedoch nicht immer perfekt: Durch verschiedene Einflüsse; wie dem Ventil, einem Bordsteinrempler, einem ungleichmäßig abgefahrenen Reifen oder diversen Tuning-Bauteilen wie Felgenringen, Felgenbettaufklebern, speziellen Lackierungen etc. gerät das Rad aus dem Gleichgewicht – daraus entsteht eine Unwucht. Die Unwucht wirkt sich nicht nur auf die Abnutzung der Reifen negativ aus, über eine längere Zeit können auch die Lenkung und das Fahrwerk deutliche Schäden nehmen. Deshalb ist es wichtig, die Räder bei klaren Anzeichen von einer Unwucht auszuwuchten bzw. auswuchten zu lassen.
Wie entsteht eigentlich die Unwucht?
Die Unwucht ist nichts Geringeres als ein Ungleichgewicht am Rad, für welches es viele Gründe gibt. Ein Grund ist das Ventil: Ohne ein vorhandenes Gegengewicht würden sich die Reifen nur ungleichmäßig um die Achsen drehen. Auch sind ungleichmäßig abgefahrene Reifenprofile ein weiterer Grund für die Entstehung von einer Unwucht. Enge Kurvenfahrten und starkes Bremsen nutzt das Gummi der Reifen ungleichmäßig ab. Selbst die kleinsten Veränderungen vom Gewicht können durch die vorhandenen Fliehkräfte eine große Wirkung auf den Rundlauf haben.
Wie wird das Rad ausgewuchtet?
Auch wenn es sich im Alltag eingebürgert hat, dass der Reifen ausgewuchtet wird, ist das nicht ganz korrekt. Wenn man es genau nimmt, werden beim Auswuchten nämlich nicht die Reifen ausgewuchtet, sondern die ganzen Räder. Dabei werden entstehende Ungleichgewichte durch gezieltes Anbringen von kleinen Gegengewichten an den Felgen ausgeglichen.
Das Auswuchten ist aber nur in Werkstätten mit entsprechenden Geräten möglich. Dafür werden die Räder in spezielle Reifenauswuchtmaschinen eingespannt. Die Maschine simuliert die Bewegungen, die durch Abrollen des Reifens am Auto entstehen und stellt auf Gramm genau die Unwucht des Rades fest.
Dem Monteur wird durch die Maschine das Gewicht und die Stelle an dem das Gegengewicht angebracht werden muss, angezeigt. Nach dem Auswucht-Vorgang kann sich aber trotz der nun laufruhigen Räder noch eine Vibration bemerkbar machen, denn einige Ungleichgewichte werden nicht berücksichtigt. Dazu zählen die Ungleichgewichte der Bremsscheiben, Bremstrommeln oder der Radnabe. Auch ungleichmäßig gefertigte Radbolzen und insbesondere Distanzscheiben haben häufig eine Unwucht vom Rad zur Folge. Deshalb wird das Feinwuchten am Fahrzeug mithilfe von einer mobilen Maschine empfohlen.
- Feinwuchten kann das klassische Auswuchten optimieren
- Feinwuchten geschieht direkt an den Rädern und wird über eine spezielle Maschine vorgenommen
- Räder werden dazu am Fahrzeug angebracht
- Radaufnahme und Rad sind in diesem Fall eine Einheit
- Es ist notwendig, die Fertigungstoleranzen der Bremsscheiben und der Bremstrommel zu beachten
- Feinwuchten hat zum Ziel, die Laufruhe der Räder weiter zu erhöhen
- mittels Feinwuchten soll eine zusätzliche Materialbelastung unterbunden werden
- Mittels Feinwuchten entstehen teils deutlich weniger Vibrationen
- das Feinwuchten kann das Fahrzeug effizienter laufen lassen
- das Feinwuchten kann Sprit und Energie sparen
- Feinwuchten ist ein elektronischer Vorgang
Wie erkennt man Unwucht?
Es gibt einige Anzeichen, welche auf Unwucht hindeuten:
- Dazu zählen das Flattern vom Lenkrad bei einer bestimmten Geschwindigkeit.
- Unbekannte Geräusche bei einer Geschwindigkeit um 100 km/h.
- Wenn das Auto sich zwischen 120 und 190 km/h schwammig anfühlt.
- Ungleichmäßig abgefahrene Reifen.
Schnelle Autos mit großen Tuningrädern reagieren besonders äußerst empfindlich auf nicht richtig sitzende Gewichte. Diese sollten besonders vorsichtig behandelt werden, damit Fehler bei der Auswuchtung vermieden werden. Auch sollte nach Möglichkeit die Felge direkt die gewünschte Einpresstiefe besitzen um auf die Verwendung von Spurplatten verzichten zu können. Spurplatten sind häufig für teils starke Vibrationen verantwortlich und erhöhen dazu den Verschleiß der Fahrwerksteile.
Wie häufig sollten Reifen ausgewuchtet werden?
Es gibt keine festen Intervalle für das Auswuchten der Räder. Manche Autofahrer lassen die Räder beim saisonalen Reifenwechsel wuchten, während andere Autofahrer die Räder lediglich einmal auswuchten, nach dem die neuen Reifen montiert sind. Das regelmäßige Auswuchten kann jedoch sinnvoll sein. Bei ersten Anzeichen einer Unwucht sollte die Fahrt in die Werkstatt erfolgen. Es wird empfohlen, auch die anderen Fahrwerkskomponenten untersuchen zu lassen, um sicher sagen zu können, ob die Unwucht bereits einen Schaden verursacht hat. Auch wenn der Verlust von einem Klebegewicht bemerkt wird, sollte der Reifen neu ausgewuchtet werden.
Was kostet das Auswuchten?
Beim Aufziehen von neuen Rädern in der Werkstatt ist das Auswuchten in der Regel kostenlos. Auch beim saisonalen Reifenwechsel in der Werkstatt, ist der Service kostenlos. Ist lediglich das Auswuchten der Räder gewünscht, bezahlt man bei in meisten Werkstätten circa 3 bis 10 Euro pro Reifen. Der ganze Reifensatz kostet somit teils unter 15 Euro, kann aber auch bis 40 Euro kosten. Das ist oftmals von der Größe vom Rad, von der Werkstatt und auch der Region abhängig. Und für Alufelgen kommen teils noch einmal zwei bis vier Euro pro Rad dazu. Außerdem werden die Kosten für die Demontage fällig, falls das Rad noch lose ist. Tipp: darauf gilt es zu achten, wenn bei einem Reifen mit RDKS der Reifenwechsel ansteht.
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