Sintermetall, Keramik, Low-Metallic oder organische Bremsbeläge?

Der Belagkuchen ist bei besonders hochwertigen Bremsbelägen gesintert, da dieser einer hohen Belastung ausgeliefert ist. Beim Sintern werden unter Druck und Hitze fünfzehn verschiedene Metalle in Pulverform verdichtet. Das spezielle Verfahren bei der Herstellung verbindet das Metall und ermöglicht eine sehr hohe Festigkeit. Die gesinterten Beläge werden dabei nahezu untrennbar miteinander verbunden. Der Belagkuchen verschmilzt mit der Trägerplatte bei dieser speziellen Herstellung durch die hohen Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius. Das ist der entscheidende Unterschied zum geklebten Belagkuchen von organischen Belägen.

Vorteile – Bremsbeläge mit Sintermetall

  • Ein hoher und konstanter Reibwert unabhängig von der Temperatur.
  • Extrem hohe Beständigkeit in der Temperatur.
  • Kein brennbarer Abrieb der Bremsbeläge.
  • Eine viel längere Standzeit vergleichsweise zu organischen Belägen.

Welche Bremsbeläge also verwenden? Gesinterte oder organische?

Gesinterte Bremsbeläge sind härter und resistenter bei Hitze als organische Bremsbeläge. Der Grund ist, dass beim „Sintern“ mit viel Hitze und Druck die feinkörnigen Metalle und Keramikteile miteinander verschmolzen werden. Im Vergleich dazu werden bei organischen Bremsbelägen über zwanzig verschiedene Kohlenstoffe aus der organischen Chemie miteinander vermischt. Dadurch kommt der Name „organischer Bremsbelag“ zustande. Organische Bremsbeläge werden auch als Disc-Bremsbeläge bezeichnet. Dabei werden die Stoffe mit einem Kunstharz als Grundmasse miteinander vermischt und gepresst.

Vor- und Nachteile von gesinterten Bremsbelägen:

Bei gesinterten Bremsbelägen entsteht beim Bremsen eine höhere Hitzeentwicklung. Die Bremsbeläge sind härter und haben eine bessere Resistenz gegen Hitze. Jedoch ist dadurch auch ein stärkeres Quietschen beim Bremsen möglich. Zudem sind gesinterte Bremsbeläge nur für gut belüftete und große Bremsscheiben geeignet.

Vor- und Nachteile von organischen Bremsbelägen

Organische Bremsbeläge sind viel weicher und können auch für kleinere Bremsscheiben verwendet werden. Außerdem entsteht beim Bremsen ein geringeres oder kein Quietschen. Jedoch weisen diese Beläge eine schlechtere Resistenz gegen Hitze auf und haben einen höheren Verschleiß.

Somit ist die richtige Zusammensetzung des Materials bei der Wahl von Belägen entscheidend. Insbesondere bei Oldtimern sind unterschiedliche Sorten von Belägen vorhanden. Dabei macht es keinen Unterschied, ob Scheiben- oder Trommelbremsen eingebaut sind. Je nach Einsatzzweck bestehen daher zahlreiche Vor- und Nachteile bei den Bremsbelägen.

Zusammensetzung – organische Beläge

Organische Bremsbeläge werden aus Fasern, bestehend aus modifizierten Pflanzenfasern, Glas, Karbon, Kevlar oder Gummi, hergestellt. Dabei werden natürliche oder künstliche Harze als Füllstoff eingesetzt. Die organischen Beläge nutzen sich jedoch schnell ab, aber gelten als leisester Belag-Typ und es entsteht kaum eine Abnutzung der Bremsscheiben. Diese Art von Belägen sind eher für Cruiser und nicht für den Einsatz auf der Rennstrecke geeignet. Der Grund ist, dass organische Bremsbeläge bei hoher Temperatur einen schlechteren Reibwert aufweisen und die Eigenschaften gegenüber Hitze relativ schlecht sind.

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Zusammensetzung – sintermetall Beläge

Die gesinterten Bremsbeläge werden mit Füllstoff sowie Grafit vermischt und weisen ein Metallgehalt von 30-65 % auf. Jedoch ist bei diesen Belägen der Verschleiß an den Bremsscheiben relativ hoch und durch den Metallgehalt neigen diese zum starken Quietschen. Allerdings hat dieser Typ gute Eigenschaften beim Bremsen und die Bremskraft ist bei hoher Temperatur hoch. Bei niedrigen Temperaturen ist jedoch Vorsicht geboten, denn die schlechteren Bremseigenschaften sind auf keinen Fall zu unterschätzen. Daher müssen diese Bremsbeläge warmgefahren werden, damit ein guter Reibwert sichergestellt wird. Die Bremsbeläge sind primär für den Einsatz auf der Rennstrecke geeignet. Durch die quietschenden Geräusche und den schlechten Kaltreibwert sind sie nicht wirklich für den Alltag geeignet.

Low-Metallic Beläge als Lösung?

Diese Art von Bremsbelägen stellen eine gute Alternative zu den oben genannten Belägen dar. Sie vereinen gute Eigenschaften bei Hitze und eine geringere Lautstärke miteinander. Bei diesen Bremsbelägen liegt der Metallgehalt bei 10 % bis 30 %. Daher ist diese Art von Belägen bei aktuellen Fahrzeugen wie beispielsweise den Ford Mustang-Modellen sehr gefragt. Speziell sind es HAWK HPS und HAWK HP Plus Beläge mit verschiedenen Metallanteilen.

Keramik-Beläge als Alternative?

Dieser Typ von Bremsbelag ist besonders leise und lässt die Bremsscheiben wenig Verschleißen. Und die Keramik-Bremsbeläge haben ähnliche Eigenschaften wie die Sintermetallbeläge. Doch Keramik-Bremsbeläge sind nur selten auf dem Markt zu finden. Unabhängig von der Bezeichnung ist ein geringer Prozentanteil an Metall enthalten. Als Beispiel für Keramikbeläge ist der Typ HAWK PC zu nennen.

PS: alle auf dem Markt erhältlichen Bremsbeläge in der EU müssen nach der Norm ECE-R90 zertifiziert sein.

Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff Sintermetall Bremsbeläge (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: Belagkuchen, Ceramic Beläge, keramische Beläge, Ceramic Bremsbeläge, gesinterte Bremsbeläge, Ceramikbeläge, Ceramikbremsbeläge, Disc-Bremsbeläge, Keramik Beläge, Keramik Bremsbeläge, Keramikbeläge, Keramikbremsbeläge, organische Beläge, organische Bremsbeläge, Sintermetall Beläge, Sintermetall Bremsbeläge, Sintermetallbeläge, Sintermetallbremsbeläge, Sintermetallbremsbeläge, Semi-metallic Bremsbeläge, Non Asbestos Organic Bremsbeläge, NAO Bremsbeläge, Sintern, Low-Metallic Beläge, Low-Metallic Bremsbeläge) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat.

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