Bevor Sie über den Austausch Ihrer Kupplung gegen eine Sportkupplung oder gar eine reinrassige Sintermetall Kupplung nachdenken, sollten Sie zuerst herausfinden, welche überhaupt die passende Kupplung für Ihr Auto ist. Sollten Sie bei dieser Frage Unterstützung benötigen, dann wenden Sie sich am besten an einen Fachberater oder informieren Sie sich vorab zumindest im Netz und halten Sie die Angaben zum Fahrzeughersteller, dem Fahrzeugtyp und der Motor- bzw. der Fahrgestellnummer bereit. Auch eventuell bereits durchgeführte Tuning-Maßnahmen sind natürlich wichtig.
Der richtige Belag ist entscheidend!
Wie Sie vielleicht wissen, besteht eine Kupplung unter anderem aus einer Druckplatte und einer Kupplungsscheibe. Die Kupplungsscheibe unterscheidet sich dabei je nach Beschaffenheit des Belags.
- Organische Kupplung
Bei einer organischen Kupplung befindet sich ein organischer Belag auf der gesamten Kreisfläche der Mitnehmerscheibe. Dieser trennt bzw. schließt die Kupplung extrem weich und hält normalen Temperaturen aus. Vorübergehend kann der Belag auch höheren Temperaturen standhalten. Aus diesem Grund eignet sich ein organischer Belag vor allem für Kupplungsscheiben mit einem relativ großen Durchmesser, sowie für Fahrzeuge mit normalem Drehmoment.
- Sintermetall Kupplung
Die Sintermetall Kupplung besteht aus einem cerametallischen Belag, der auch als Sintermetall Belag bezeichnet wird. Dieser Belag ermöglicht die Übertragung eines höheren Drehmoments bei deutlich geringerer Anpresskraft. Zudem kann er im Normalfall höhere Temperaturen aushalten. Der Sintermetall Belag hat aber ein höheres Gewicht und die daraus resultierende hohe Massenträgheit kann zu einem schnelleren Verschließ am Schwungrad und der Druckplatte führen. Der Belag selbst ist jedoch äußert robust und verschleißbeständig. Daher eignet sich der Belag für besonders leistungsstarke Fahrzeuge.
Eigenschaften der Sintermetallkupplung
- Je mehr Reibscheiben, desto mehr Motormoment kann die Kupplung übertragen
- Je mehr Reibscheiben, desto mehr Temperatur kann die Kupplung aufnehmen
- Sintermetall Kupplungen haben oftmals einen „kurzen“ Schleifpunkt und kuppeln aggressiver ein
- Sintermetallkupplungen sind gegenüber konventionellen Sportkupplungen (z.b. von Sachs) weniger alltagstauglich
- Sintermetall Kupplungen sind insbesondere für Fahrzeuge für die Rennstrecke geeignet
- es gibt kein Durchrutschen der Kupplung, egal bei welcher Drehzahl
- Sintermetallscheiben können, wie Serienscheiben, torsionsgefedert sein oder sie sind komplett starr
– torsionsgefederte Varianten können oftmals auch im Straßenverkehr gefahren werden
– starre Sintermetallscheiben sind in der Stadt nicht nutzbar
Die beiden sich kontaktierenden Teile einer Kupplung, also die Mitnehmerscheibe und die Schwungscheibe bzw. das Zweimassenschwungrad (ZMS), sind vom Material aufeinander abgestimmt. Wird eine Sintermetallkupplung (gemeint ist fast immer lediglich die Mitnehmerscheibe) verbaut, ist die ursprüngliche Werkstoffpaarung nicht mehr vorhanden. Dadurch verschleißt das Schwungrad schneller. Das Prinzip gilt auch bei der Bremsanlage. Werden nur die Bremsklötze durch Sintermetallklötze ersetzt, verschleißen die Scheiben schneller.
Kupplungstausch den Profis überlassen
Ausbau der alten Kupplung: Nach dem Ausbau der Kupplung sollten einige Punkte überprüft werden.
- Einerseits sollte das Schwungrad auf Schleifriemen und eine beulenfreie Anlauffläche, sowie auf Risse oder Blaufärbungen gecheckt werden. Falls nötig muss das Schwungrad direkt ersetzt werden.
- Zudem sollte auch das Getriebe auf seine Dichtheit überprüft werden und eventuell Dichtungsringe ersetzt werden.
- Abschließend sollten auch die Getriebeeingangswelle und das Pilotlager überprüft und gegebenenfalls ersetzt werden.
Fazit: Sinterkupplung ist ein Begriff, der sich eigentlich nur auf die Mitnehmerscheibe aus dem Kupplungskit bezieht. Im Gegensatz zur serienmäßigen Mitnehmerscheibe ist bei der Sinter-Version der organische Reibbelag durch einzelne Pads aus Sintermetall ersetzt. Damit erreicht man einen höheren Reibwert und eine höhere Temperaturbeständigkeit. Während der Reibwert von organischen Serienbelägen etwa bei 0,25 liegt, steigt er mit geklebten Rennbelägen (organisch) auf etwa 0,30 an. Bei Sintermetall, Ceram (Keramik), Kohlefaser oder Carbon sind die Reibwerte im Bereich von 0,4 oder sogar darüber einzuordnen. Und die Wärmeentwicklung in der Kupplung verbessert sogar noch die Reibwirkung. Ein Serienbelag lässt bei gleicher Beanspruchung stark in der Reibwirkung nach oder verbrennt sogar.
Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff Sintermetallkupplung (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: Sintermetall Kupplung, Sinterkupplung, Sinter-Kupplung) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat.
Sintermetall, Keramik, Low-Metallic |