In der Tuning Szene haben sich in den letzten Jahren gewisse Begriffe herauskristallisiert die einer grundlegenden Erklärung bedürfen denn sie sind für einen Aussenstehenden nicht leicht nachzuvollziehen. Bedenken muss man hierbei allerdings, dass nicht alle neuen Worte auch etwas Neues bedeuten. Wer sich in der Welt des „Tunens“ auskennt, hat diese Expressionen vielleicht schon einmal vernommen. So haben sich bei einigen Zubehörherstellern einige trendige Worte entwickelt, die dann in den entsprechenden Markennamen Einzug gefunden haben.
Was ist „Stance“ eigentlich?
In der britischen Linguistik kann man die Ausdrücke „Stance“ mannigfaltig übersetzen. So kann es einmal eine gewisse „Haltung“ oder (Ein-)Stellung bedeuten. In Bezug auf Tuning kann der Ausdruck in der Komposition mit unterschiedlichen Faktoren beim Rad- und Fahrwerksbereich gemeint sein. Wenn ein Fahrzeug sehr „tief“ liegt so laufen zwangsläufig auch die Räder nah an der Karosserie und man hat dann einen prima „Stance“ oder „Fitment“. Eigentlich eine totale Vergewaltigung des englischen Wortschatzes denn „Fitting“ im britischen Sprachgebrauch heißt doch eigentlich „geeignet sein für“… oder „passend zu“…..
Stretching & Fitment… Hä?
Die Bedeutung dieses „Fitment“ soll daher wohl hier eher den „Gripp“ auf der Straße bedeuten also die Bodenhaftung zwischen Fahrzeug und Fahrbahn beschreiben. So folgen sodann bei einer „Extremniederlegung“ des Fahrzeuges das Fahrwerk, der Sturz und die Felgen und sogenannte „gezogene Reifen“ (Stretching) spielen natürlich auch eine nicht unbedeutende Rolle. Daher sind eigentlich die beiden letzteren Punkte unwichtig denn wer breite Felgen auf seinem Fahrzeug hat zwangsläufig auch eine entsprechende, geringere Einpresstiefe am Reifen damit diese dann auch unter die Karosserie passen. So tauchen dann noch Begriffe auf wie „Hellaflushing“, „Demon Camber“ oder „Slamming/Slammed.
Der Begriff „Slamming“ oder „Slammed“
Meist sind das pikante Neuerungen. So ist es jetzt Brauch, dass die Räder schon fast mehr unterhalb der Karosserie laufen als das sie freiliegen. Das heißt: Die Bereifung verschwindet nun zu einem gewissen Teil bei der Montage unter der Karosserie. Eigentlich eine Sache, die recht elegant wirkt, aber wie bei allem im Leben lässt sich über Geschmack streiten. Der Eine steht halt auf „Blond“ und der andere auf „Dunkel“. Unser Herrgott liebt halt die Vielfalt. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Hellaflushing
Was das Hellaflush angeht tituliert man mit diesem Begriff eine User orientierte Modifikation bei der Bewegung (Movement) und der Zugkraft. Natürlich wurde damit auch an die Sicherheit des Fahrzeuges gedacht. Beim Hellaflushing tendiert man dazu die Bereifung möglich eng an die Kotflügel Vertiefung anzubringen und das meist in Verbindung mit versetzten Felgen. Dabei müssen die Bereifung des Wagens über den Rahmen hinausragen. Hierbei besteht die Gefahr die Manövrierfähigkeit beim Auto einzuschränken, was bei den meisten auf Unwillen stößt. Verständlicherweise.
Demon- Camber
Wörtlich übersetzt heißt dieser Begriff „dämönische Wölbung“ oder auch „ dämonischer Sturz“. Ausdrücken will man damit einen nach der Straße zugeneigten Sturz der Fahrzeugbereifung. Hierbei weisen die vorderen Räder des Automobils eine konzentriertere, äußere Neigung zum Fahrzeug auf. Die Räder sollen sich dabei an der Unterseite näherkommen als sie an der Spitze des Reifens sind.
Dieses neuartige Auto-Styling aus Asien ist in den letzten Jahren entstanden. Es umschreibt ein exzessiv tiefer gelegtes Auto durch die Einstellung des zur Straße zugeneigten Sturzes der Fahrzeugbereifung. Der Oni-Camber schockt zusätzlich durch angebrachte Verstrebungen und Verstärkungen durch einen extremen Negativ-Sturz. So sind die angelegten Winkel der Radnabe und der Achsschenkel realisierbar. So „schwebt“ die Karosserie förmlich nur wenige Zentimeter über der Fahrbahnoberfläche.
TÜV? Undenkbar…. 😀
Der Demon –Camber verfügt eher über den Status der Unzuverlässigkeit denn er kann sehr zerstörerisch wirken. So können die Reifen, aber auch die Felgen selbst die geringsten Fahrbahnunebenheiten nur mit Mühe bewältigen und die Gefahr eines Fahrzeugschadens ist immens groß. Dazu kommt eine zusätzliche Reifenabnutzung und gegebenenfalls starke Struktur-bezogene Schäden an der Chassis und das macht die Verwirklichung von Fahrspass unrealistisch. Die Langlebigkeit und Fahrzeugzuverlässigkeit werden beim Dämonen-Sturz schier unmöglich. Sie verlieren ihre Bedeutung und das Over-the-Top-Tuning verliert gänzlich an Brillianz.