In den 1930er-Jahren entstand in den USA eine Tuning-Kultur, deren Mitglieder aus Alltagsautos quasi echte Rennmaschinen machten. Diese Autos wurden in Gewicht, Leistung und Fahrdynamik optimiert um Rennen auf der Straße oder ausgetrockneten Seen zu fahren. Die teils extrem aufwendig umgebauten Fahrzeuge wurden dann Hot Rods genannt, wobei die Namensherkunft nicht eindeutig geklärt ist und viele Geschichten dazu kursieren. Eine besondere Unterart der Hot Rods sind, neben „Old School Rods“ oder „Resto Rods“, noch die sogenannten Street Rods.
Street Rods mit neuer Technik ausgestattet
Werden bei Hot Rods nur Teile verwendet, die das Fahrzeug renntechnisch verbessern, sind bei einem Street Rod auch Teile verbaut, die den Komfort und die Sicherheit erhöhen. Im eigentlichen Sinne sind es Fahrzeuge bis Baujahr 1949 oder neuere Fahrzeuge, die den Baujahren bis 1949 ähneln. Dabei steht die Nutzbarkeit im Vordergrund. Eine Klimaanlage gehört genauso zur Ausstattung wie ein modernes Fahrwerk oder Bremsen mit ABS. Eben genau diese Verbesserungen, die ein tägliches Fahren, auch auf der Autobahn, komfortabler und das Auto sicherer machen. So wird beim Street Rod darauf geachtet, dass eine Schallisolierung vorhanden und das Fahrwerk nicht zu straff ist. Darüber hinaus bieten sie auch oft mehr als zwei Personen eine Sitzgelegenheit. Viele Mitglieder der Szene bezeichnen die Street Rods deshalb als Hot Rod für die Familie. Dazu gehört natürlich auch eine Straßenzulassung, die wiederum beim Hot Rod nicht zwingend erforderlich ist. Die Vergaser werden von modernen Einspritz-Anlagen abgelöst. Entertainment-Systeme sind auch überwiegend im Street Rod verbaut. Allgemein kann man sagen, dass bei einem Street Rod die neueren Bauteile überwiegen, während beim Hot Rod die selbst hergestellten Bauteile oder Originalteile eingebaut sind. Also bewegt man sich mit einem Street Rod in Richtung Restomod. Das bedeutet, dass ein altes Fahrzeug mit vielen neuzeitlichen Komponenten bestückt wird.
Erscheinen sorgt für Unstimmigkeiten
Durch diesen Typ des Hot Rod ergaben sich viele neue Möglichkeiten des Tunings mit weiterentwickelter Technik. Durch den Komfort spricht er zudem eine breitere Schicht an potenziellen Käufern an. Käufer deshalb, weil sich auch Umbaufirmen darauf spezialisiert haben, die Street Rods herzustellen. Es ist also möglich ein neues Street Rod zu kaufen ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Genau hier stellt sich dann spätestens die Frage, ob es sich überhaupt noch um ein Hot Rod im ursprünglichen Sinne handelt, weshalb dieses Thema auch in Fachkreisen stark diskutiert wird. Eine eindeutige Abgrenzung zwischen den beiden Rod-Arten steht damit auf sehr wackeligen Beinen. Die Angaben in diesem Artikel sollten somit als grobe Richtung angesehen entstehen, da durchaus jede Menge Spielraum für Interpretationen vorhanden ist. Beide Versionen der Rods haben jedoch gemeinsam, dass die ersten Umbauten auf der Straße unterwegs waren. Die Tuner der ersten Hot Rods hatten schlicht kein Geld für einen Zweitwagen. Heute sieht das natürlich ganz anders aus.
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Street Rod aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.
Thomas Wachsmuth
Thomas Wachsmuth ist Gründer und Chefredakteur von tuningblog.eu - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.