Ein Tempomat ist ideal für lange Autobahnfahrten. Er bringt Komfort an Bord und sorgt für eine gleichbleibende Geschwindigkeit. Und man gelangt, wenn er eingeschaltet ist, nicht in Versuchung mal mehr aufs Gas zu treten. Denn das Auto hält auf Knopfdruck die zuvor eingestellte Geschwindigkeit selbständig. Diese Konstanz beim Fahren kann letztlich auch Sprit sparen. Der Tempomat beugt dazu auch Ermüdungserscheinungen des Fußes vor, der sonst ständig auf dem Gaspedal stehen und dieses halten muss. In Deutschland sind aber noch immer nur wenige Autos mit einem Tempomat serienmäßig ausgestattet. Die Hersteller bieten diesen zwar bis zum Kleinwagen an, aber fast immer nur gegen Aufpreis.
Eine Nachrüstung ist jedoch möglich, insofern es sich nicht um ein ACC System handelt. Das ist zwar auch machbar, aber nur dann, wenn der Hersteller die Funktion auch optional anbietet. Drittanbieter gibt es bisher NICHT! Die Nachrüstung von einem Tempomat ist teilweise zeit- und kostenaufwändig. Zudem muss es einige Voraussetzungen im Auto geben, damit die Nachrüstung vom Tempomaten überhaupt in Frage kommt. Es sollte sich im Fall einer Nachrüstung auch um einen Tempomaten handelt, der speziell für das jeweilige Auto geeignet ist. Universal Produkte gibt es zwar, der Einbau ist aber teilweise sehr kompliziert.
Voraussetzungen für die Nachrüstung
Ein Auto, das für eine Nachrüstung mit einem Tempomaten geeignet ist, sollte auch unbedingt über ein elektronisches Gaspedal verfügen. Wenn ein Auto diese Vorrichtung nicht hat, wird es schwer werden, wenn ein Tempomat eingebaut werden soll. Zwar gibt es auch hier Möglichkeiten, aber dann müssen eine Servogerät mit Bowdenzug, ein Elektrikmodul, der Geschwindigkeitssenor, der Kabelsatz, der Kupplungsschalter und das Universal-Bedienelement angeschlossen werden. Das bedeutet mehr Aufwand und mehr Kosten. Im Idealfall sollte es sich beim Auto auch um eines mit Automatikgetriebe handeln.
Bei Autos mit einer Handschaltung in Verbindung mit einem Tempomaten kann es vor allem an Steigungen zu Problemen kommen, damit das eingestellte Tempo gehalten werden kann. Hat man nämlich ein System verbaut, dass die Drehzahl des Motors nicht im Auge hat oder mit der Kupplung gekoppelt ist, dann kann es passieren, dass der Motor während der Fahrt abgewürgt wird, wenn man einen zu hohen Gang nutzt. Am einfachsten ist die Nachrüstung von einem Tempomaten bei einem Automodell, das vom Hersteller in einer Option auch mit Tempomat geliefert werden kann.
Nachrüstung: von simpel bis kompliziert
Denn da ein Tempomat häufig über den Lenkstockhebel gesteuert wird, ist es in einem solchen Fall nur nötig den entsprechenden Hebel auszutauschen und die Software zu aktivieren. Gibt es das Automodell vom Hersteller nicht mit der Option Tempomat, ist in der Regel auch noch der Austausch des Lenkrads nötig. Denn die Tasten zum Bedienen des Tempomats sitzen im Volant des Lenkrads. Bei älteren Automodellen kann es sein, dass durch das Nachrüsten von einem Tempomat eine aufwendige Neuverkabelung (wie weiter oben bereits aufgelistet) nötig ist. Alternativ können häufig auch nur Schalter für die Bedienung des universalen Tempomaten eingebaut werden. Diese sitzen dann aber optisch nicht gerade günstig irgendwo am Armaturenbrett. Und natürlich müssen solche Schalter auch entsprechend eingelassen und verkabelt werden.
Fragen / Antworten / Tipps zum Thema:
- Vorab prüfen, ob für das gewünschte Fahrzeug fertige Nachrüstsets angeboten werden.
- Es gibt Original-Nachrüstsets (OEM) vom Fahrzeughersteller und von Drittanbietern.
- Wenn machbar, dann sollte man sich für originale Nachrüstlösungen entscheiden.
- Alternative fahrzeugspezifische Nachrüstsets gibt es von Anbietern wie WAECO (Magic Speed MS-50 usw.), Kufatec usw.
- Im Lieferumfang enthalten sind in der Regel das Bedienelement, das Steuergerät, der passende Kabelstrang.
- Fahrzeugspezifische Nachrüstsets funktionieren meist nur mit E-Gas.
- Fahrzeuge mit Gasbowdenzug bzw. mit Gasgestänge können aber mittels universal Nachrüstset mit Unterdruck und / oder Stellmotor verbaut werden.
- Einbauzeit/Aufwand richtet sich nach der Werkstatt, dem Auto, dem System.
- Im Normalfall können die Systeme auch bei älteren Modellen flexibel verbaut werden.
- Materialkosten: ca. 150,- bis 600,- Euro
- Arbeitsaufwand: ein bis anderthalb Stunden. 100,- bis 150,- Euro.
- Gesamtkosten für einen Tempomat mit Originalteilen: ca. 250,- bis 800,- Euro.
- Umbau: Entweder es wird der Lenkstockhebel, einzelne Tasten am Lenkrad oder das komplette Lenkrad getauscht. Die neuen Bedienelemente müssen darüber hinaus softwareseitig angelernt werden.
- Vorteile OEM-Tempomat
– perfekte Integration in die bestehenden Bedienelemente
– Anzeige im Kombiinstrument
– einfacherer Einbau
– Wertsteigerung - Nachteile OEM-Tempomat
– nicht immer verfügbar
– hohe Kosten - Vorteile Drittanbieter
– für viele Fahrzeugmodelle lieferbar
– günstiger im Preis
– Integration auch ohne E-Gas möglich
– Steigerung Wiederverkaufswert - Nachteile Drittanbieter
– Einbauaufwand in der Regel höher
– Qualität eventuell schlechter
– optisch selten passgenau - Nachrüsten vom Tempomat selbst übernehmen?
– aus Sicherheitsgründen sollte immer eine Fachwerkstatt ran
– fehlender Diagnosetester kann zum Problem werden
– arbeiten am Airbag können nötig sein
Tempomat muss angelernt werden
Der Aufwand für den nachträglichen Einbau von einem Tempomaten kann also aufwendig sein. Dies schlägt sich natürlich auch auf die Kosten nieder. Wer sich mit der Verkabelung in seinem Auto auskennt, der kann den Tempomaten auch selbst einbauen und vielleicht sogar mittels OBD-Dongle freischalten. Zumindest sollte das im Falle eines originalen Bauteils funktionieren. Die universelle Variante macht es dagegen schwerer.
Wir hoffen das Euch der Infobericht zum Thema/Begriff Tempomat (weitere Bezeichnungen/Stichworte: Cruise Control, Geschwindigkeitsregelanlage, Gashilfe) aus dem Bereich Autotuning gefallen hat.
Mehr Informationen auf einen Blick, Umrüstung auf Doppel-Din |
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