Die Änderungen des 38. BImSchV, welche seit Anfang des Jahres 2022 besteht, bietet Fahrern von E-Autos die Möglichkeit von ihrer emissionsärmeren Fahrweise zu profitieren. Im Folgenden wird erklärt, wie Autofahrer durch den Verkauf oder der Abgabe der THG-Quote an einen THG-Anbieter Gewinn machen können. Die Definition THG-Quote! Die THG-Quote ist die Kurzform für die Bezeichnung Treibhausgasminderungsquote und sie wurde als Klimaschutzinstrument festgelegt. Diese dient dazu, die schädliche Klimaemission im Verkehr zu verringern und finanzielle Mittel in erneuerbare Energien umzuwandeln. Die einstmalige Biokraftstoffquote aus dem Jahr 2007 wird von der THG-Quote abgelöst und ordnet CO₂-emittierenden Unternehmen an, nur einen festgelegten Prozentsatz Treibhausgasemissionen zu erzeugen. Überschreiten etwa Mineralölkonzerne den Wert, dann müssen sie THG-Einsparungen von Dritten kaufen, damit hohe Strafzahlungen umgangen werden.
Herangehensweise der Treibhausgasminderungsquote!
Dadurch, dass für das Laden eines Elektroautos Strom benötigt wird und somit keine direkten Abgase, in Form von verbranntem Benzin oder Diesel, verursacht werden, ist es öffentlichen Ladepunktbetreibern schon seit 2018 möglich, die eingesparten Emissionen zu verkaufen und damit Geld zu verdienen. Nun ist es aber auch privaten Ladepunktbetreibern, wozu alle reinen Elektroautos gehören, möglich, die eigene THG-Quote zu verkaufen. Egal, ob man tatsächlich einen Ladepunkt wie eine Wallbox daheim hat oder nicht. Allerdings heißt das auch, dass Hybrid-Fahrzeuge nicht quotenberechtigt sind. Insbesondere Unternehmen, die CO₂ emittierende Kraftstoffe wie Benzin und Diesel produzieren und verkaufen, kaufen diese eingesparten Emissionen auf.
Autofahrer von E-Autos können noch mindestens 8 Jahre von der Treibhausgasminderungsquote profitieren, da diese einem jährlich steigenden Prozentsatz unterliegt und bis zum Jahr 2030 von jetzigen 6 % auf 25 % steigen soll. Ein Thread zur THG-Quote im ID-Forum zeigt erste Erfahrungen und Empfehlungen von E-Auto Besitzern, die bereits Auszahlungen erhalten haben.
Verkauf der eigenen THG-Quote
Um seine THG-Quote zu verkaufen, wird ein THG-Anbieter benötigt, der die THG-Quote zertifiziert und sie für den Handel freigibt. Diese Anbieter übernehmen dann den Prozess der Bündelung, Prüfung, Einreichung und Vermarktung, da die Treibhausgasminderungsquote nicht eigenständig an ein Mineralkonzern verkauft werden kann, da sonst ein zu großer Aufwand für den Mineralölkonzern und auch für das Umweltbundesamt entstehen würde. Das Umweltbundesamt zertifiziert die THG-Quote und gibt sie für den THG-Quotenhandel frei.
Prozess der Angabe der THG-Quote
Die Anmeldung der THG-Quote auf einer Plattform eines THG-Anbieters erfolgt in drei Schritten. Der erste Schritt ist die Registrierung auf dem Netzwerk des jeweiligen THG-Anbieters. Um sich anmelden zu können, werden der Vorname, der Nachname und die E-Mail-Adresse des E-Auto-Fahrers benötigt. Der zweite Schritt ist die Angabe der Bankverbindung, sodass die Prämie ausgezahlt werden kann. Der letzte Schritt ist der Upload eines Fotos der Vorder- und der Rückseite des Fahrzeugscheins auf der jeweiligen Plattform. Dieser Schritt ist der ausschlaggebende, da so geprüft wird, ob es sich um ein rein batteriebetriebenes Auto handelt und ob sich der Autofahrer vielleicht auch auf weiteren THG-Plattformen registriert hat.
Wahl des THG-Anbieters!
Prinzipiell arbeiten alle THG-Anbieter auf ähnliche Weise, dennoch muss jeder vier bestimmte Aspekte beachten, um Quotenerlöse erzielen zu können. Der erste Schritt ist die Prüfung und die Bündelung. Die Prüfung ist die Kontrolle der Angaben des Fahrzeugbesitzers. Dabei muss kontrolliert werden, ob alle Angaben stimmen und das Fahrzeug quotenberechtigt ist. Außerdem bündelt der THG-Anbieter die Quoten zu einer Quotenmenge, sodass nicht nur die Vermarktung, sondern auch die Zertifizierung zügiger ablaufen kann. Der zweite Schritt ist die Zertifizierung. Hier werden die gebündelten THG-Quotenmengen an das Umweltbundesamt übermittelt. Das Amt überprüft dann erneut, ob Zweitanmeldungen bestehen und stellt daraufhin THG-Zertifikate aus, welche vermarktet werden. Der dritte Schritt ist die folgende Vermarktung. Nachdem die Quoten geprüft und zertifiziert wurden, folgt die Vermarktung, bei welcher die THG-Quoten nur in großen Mengen verkauft und gekauft werden.
Diese große Menge ist wichtig, da so eine ernsthafte Verhandlungsposition eingenommen werden kann und es so zu einem echten Markt kommt. Der vierte und somit letzte Schritt ist die Überweisung. Der THG-Anbieter überweist, nach maximal 14 Wochen, die THG-Prämie an den Kunden. Es kommt also kein großer Aufwand auf den E-Auto-Fahrer zu und er kann sich auf die Auszahlung freuen. Obwohl eine ähnliche Arbeitsweise der Anbieter besteht, gibt es jedoch teils große Unterschiede beim THG-Anbieter selbst. Beispielsweise achten bestimmte Plattformen besonders auf den Umweltschutz, andere versprechen eine schnelle Auszahlung innerhalb weniger Tagen und wieder andere versuchen, mithilfe des Flex-Erlöses, die höchstmögliche Prämie für die Kunden zu erzielen. Es ist deshalb wichtig, die verschiedenen THG-Anbieter zu vergleichen, um sich so für die richtige Plattform zu entscheiden.