Der Begriff „Torsionssteifigkeit“ bezeichnet einen mechanischen Faktor. Diesen gibt es in mehreren Rubriken (zum Beispiel auch im Sportschuhbereich) aber uns interessiert er besonders im Autobau und insbesondere im Hinblick auf das Thema Tuning. Wie kann man mit einer verbesserten Torsionssteifigkeit mehr Stabilität in das Fahrzeug bringen um vorhandene Instabilitäten oder Verwindungen bestmöglich zu verhindern? Wir haben ein paar Infos dazu!
Torsionssteifigkeit gegen Belastungen
Auf das Fahrzeug und dessen Bauteile wirkende Kräfte können für Verformungen sorgen. Oft kommt es vor, dass sich einzelne Teile eines Fahrzeugs unter Belastung leicht gegeneinander verschieben oder gar verformen. Dem setzt man mit einer möglichst großen Steifigkeit vom Fahrzeug bereits ab Werk entgegen.
Einerseits verwendet man entsprechend belastbare Materialien und setzt auf optimale Verbindungen, auf der anderen Seite wird bereits bei der Planung vom Chassis und dem Fahrzeug auf eine möglichst optimale Geometrie im Hinblick auf die zu erwartenden Belastungen gesetzt. Dabei gilt es zu beachten, die Torsionssteifigkeit ist nur eine Art der Steifigkeit. Weiter gibt es nämlich noch die Dehn- oder Biege-Steifigkeit und das Gegenteil davon ist die Nachgiebigkeit der Komponenten. Doch bleiben wir bei der Torsionssteifigkeit.
Tuning erfordert mehr Torsionssteifigkeit
Durch Tuning steigt die Beanspruchung des Fahrzeugs und dessen Bauteile. Also sollte man eine verbesserte Torsionssteifigkeit wählen, um auch mit der Leistungssteigerung oder diversen Performance-Teilen das Fahrzeug weiterhin sicher beherrschbar zu machen. Dabei ist klar, je nach Projekt unterscheidet sich die Art und Weise der Modifikationen. Ein getunter Ford Mustang für die Straße benötigt natürlich eine andere Stabilität als ein Formel-Eins-Renner oder ein getunter Ford F-150, der im unebenen Gelände unterwegs ist.
Möglichkeiten zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit!
Überrollbügel / Käfig / Sicherheitszelle: In der Kabine kann beispielsweise ein Überrollbügel, eine eingeschweißte Sicherheitszelle oder auch nur der Teil von einem Käfig installiert werden. Je nach Projekt und Anforderung wird aufgrund der fest mit der Karosserie verbundenen Punkte die Torsionssteifigkeit damit erhöht. Ein Überrollkäfig kommt besonders in Rennsportserien zum Einsatz und sorgt auch dafür, dass im Falle eines Unfalls es zu weniger Verformungen des Fahrzeugs kommt. Eine reine „Show-and-Shine„-Lösung, komplett ohne Schutzfunktion, sind übrigens Überrollbügel für die Isofox-Befestigung im Fahrzeug. Solche Teile sind NICHT für den Motorsport zulässig und bei einem eventuellen Rennantritt aus dem Fahrzeug zu entfernen. Mehr Infos dazu gibt es .
Domstreben: Eine der besten Entscheidungen, die man treffen kann, wäre die, vordere und hintere Stützstreben (Domstreben) zu installieren. Einfach gesagt wird eine Metallstange quer im Motorraum zwischen den Domen sowie im Kofferraum (auch zwischen den Domen) verschraubt, um eine bessere Stabilität zu gewährleisten. Eine Domstrebe ist ein nachrüstbares Zubehör, das üblicherweise in Verbindung mit dem Federbein am Fahrgestell verbunden wird. Die Domstrebe umschließt den oberen Teil der Federbeinaufhängung und gibt Stabilität um eine unerwünschte Verformung vom Fahrzeug zu verhindern. Mehr Infos dazu gibt es .
Rahmenversteifung: In vielen Fällen von getunten Fahrzeugen ist eine sogenannte Rahmenversteifung notwendig, welche in erster Linie die Steifigkeit der Karosserie erhöhen soll. Bei vielen Modellen sind für den Einbau keine Schweiß- oder Schneidarbeiten notwendig. Rahmenversteifungen sind in den verschiedensten Ausführungen verfügbar und können auf Wunsch auch gleich fertig lackiert in Wagenfarbe geliefert werden. Mit einer solchen Versteifung werden einfach und präzise die Längsträger des Fahrzeugs versteift. Rahmenversteifungen sollten an der schwächsten Stelle angebracht werden. Ist eine solche Rahmenversteifung angebracht, so macht sich das sofort positiv bemerkbar. Rahmenversteifungen werden vom Fachmann so nahe wie möglich am Chassis angebracht. Mehr Infos dazu gibt es .
Blockversteifungsplatten: Sie versteifen nicht das Fahrzeug und dessen Karosse, dafür aber den getunten Motor. Blockversteifungsplatten für das Fahrzeug bestehen in der Regel aus verzinktem Stahl. Es gibt sie für aktuelle Triebwerke aber auch für ältere Motoren. Blockversteifungsplatten gibt es als komplettes Kit mit Schrauben, Distanzhülsen und Kleinteilen. Die Versteifungsplatte für den Motorblock reduziert die Verwindungen des Kurbeltriebs und arbeitet gleichzeitig als Ölabscheider. Und das übermäßige Aufschäumen des Öls wird damit auch verhindert. Bei hohen Geschwindigkeiten und Drehzahlen wirken enorme Kräfte auf die Kurbelwelle die dann zur Verwindung neigt. Die Verwindungen verursachen Schäden an weiteren Bauteilen, die es zu verhindern gilt. Eine Blockversteifungsplatte sorgt in diesem Fall für mehr Stabilität und Sicherheit. Mehr Infos dazu gibt es .
Member Brace Sets: Ein Member Brace Set ist besonders für Track-Tools und Motorsport-Fahrzeuge interessant. Ein Memeber Brace Set ist ein Kit, dass an speziellen Punkten am Unterboden des Fahrzeugs angebracht wird und für die Verstärkung beziehungsweise für die Versteifung des Fahrzeugs sorgen soll. „Braces“ – zu Deutsch Strebe oder Stütze – haben den Sinn, dass Fahrverhalten des Fahrzeugs zu stabilisieren, in dem besonders belastete Stellen des Rahmens oder vom Fahrwerk entlastet werden und die Kräfte auf die Streben vom Member Brace Set aufgeteilt werden. Solche Verstärkungen am Rahmen oder am Fahrwerk können oftmals sogar ohne ABE, Eintragung oder Abnahme verbaut werden, solange die Stabilität und Integrität der genannten Baugruppen nicht nachteilig verändert wird. Mehr Infos dazu gibt es .
Sway Bars: Mit Hilfe eines verbesserten Stabilisators in Kombination mit einem Sportfahrwerk kann man den Neigungswinkel des Fahrzeugs reduzieren und die Bodenhaftung teils deutlich verbessern. In der Regel bezeichnen die Anbieter die Teile als „Performance Stabilisatoren“ oder als „Sportstabilisatoren“. Sie sollen in erster Linie die Eigenschaften vom Fahrwerk verbessern. Durch den Einbau des Stabilisators werden die Lasten besser verteilt, wenn es in die Kurve geht. Zudem wird das Lenkverhalten des Fahrzeugs positiv beeinflusst. Die Unter- und Übersteuerungstendenz, sowie die Rollneigung des Fahrzeugs, nehmen teils deutlich ab. Durch den Stabilisator wird die Karosserie zusätzlich versteift. Mehr Infos dazu gibt es .
es gibt unendlich viele Möglichkeiten
Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema Torsionssteifigkeit erhöhen (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: Versteifung erhöhen, Fahrzeug versteifen, Auto versteifen) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat.