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Wirkungsweise / Tipps – ungefederte Massen am Fahrzeug

Die ungefederte Masse wirkt direkt und ungefedert auf die Fahrbahn. Meist wird sich nicht näher mit der Masse beschäftigt, da sie im Verborgenen wirkt. Allerdings sollte man den Massen mehr Bedeutung schenken, wenn für das Fahrzeug neue Felgen, Reifen oder eine effizientere Bremsanlage benötigt werden.

Wirkungsweisen von ungefederten Massen!

Im Gegensatz zur gefederten Masse, zu welcher die Karosserie des Fahrzeugs zählt, in welcher kaum Auswirkungen der Fahrbahnbeschaffenheit zu spüren sind, folgt die ungefederte Masse allen Fahrbahnunebenheiten. Zu den ungefederten Massen am Fahrzeug zählen die Reifen, Felgen, Bremsanlage, Federn, Stabilisatoren zum Teil die Achswellen, Radlager, zum Teil die Stoßdämpfer und wenn starre Achsen verbaut sind, dann zählen auch die Achslenker dazu. Grundsätzlich ist zu sagen, je geringer die ungefederte Masse des Fahrzeugs ist, umso bessere Fahreigenschaften besitzt das Fahrzeug. Dies liegt daran, dass bei kleinerer ungefederter Masse auch die unerwünschten Radlastschwankungen und die Beschleunigung der Karosserie auf die Fahrleistung verringert werden.

Wird die ungefederte Masse erhöht, ohne dass auch entsprechend die gefederte Masse erhöht wird, ist ein ungünstigeres Massenverhältnis zu erwarten. Beispielsweise im Sportwagen-Bereich soll das Verhältnis absichtlich gering gehalten werden. Aus diesem Grund werden in diesem Bereich insbesondere leichte Felgen aus Aluminiumlegierung oder Magnesium und leichte Bremsanlagen verbaut. Als Faustregel kann man sich folgende Rechnung merken: 1 Kilogramm ungefederte Masse entspricht im Fahrverhalten ungefähr 7 Kilo gefederter Masse.

die Abstimmung macht den Unterschied

Wer die Fahr-/Bremsleistung optimal anpassen möchte, muss darauf achten, die Teile der ungefederten Masse möglichst genau auf das Fahrzeugkonzept abzustimmen. Wenn zum Beispiel leichtere Sportfelgen genutzt werden sollen, wird durch diese das höhere Gewicht der größeren Bremsanlage ausgeglichen. Somit wird das Verhältnis zwischen der gefederten und ungefederten Masse nur minimal verändert. Ersetzt man aber auch die Bremsanlage samt Bremsscheiben durch effektivere und leichtere Produkte, wirkt sich dies positiv auf das Massenverhältnis zwischen ungefederter und gefederter Masse aus. Dies hat wiederum Auswirkungen auf ein verbessertes Fahrverhalten.

Da Felgen und Reifen nahezu die gewichtigsten Komponenten in der ungefederten Masse sind, können bei Veränderungen dieser Teile hohe Wirkungsweisen am Fahrzeug erreicht werden. Wird bei diesen Komponenten Gewicht reduziert, hat dies unmittelbare Auswirkungen und verbessert sofort das Messbare Massenverhältnis. Die Felgenfestigkeit ist das Ergebnis aus Materialeinsatz und Herstellungsmethode und nicht gewichtsabhängig. Bei Reifen sieht das ähnlich aus. Wobei beim Kauf dieser Komponenten stets das Hauptaugenmerk auf der Gummimischung liegen sollte. Aber auch bezüglich des Massenverhältnisses wirken sich leichtgewichtigere Reifen positiv aus.

PS: Auch die verbauten Reifen können unterschiedlich schwer sein. Wir haben eine kleine Übersicht in unserem Beitrag „Das wiegen Reifen tatsächlich“ aufgestellt, um die Unterschiede aufzuzeigen.

Ungefederte Masse optimal reduzieren

Nach neuesten Erfahrungen bieten sich am besten Leichtbau-Bremsscheiben an, um das Verhältnis zwischen gefederter und ungefederter Masse zu optimieren. Leichte Compound-Bremsscheiben werden in Sportwagen verschiedener Marken, wie BMW, AUDI oder Mercedes verbaut. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bremsscheiben sind diese wesentlich leichter und gegen thermische Belastungen unempfindlich. Ihre Bestandteile sind ein Reibring aus Grauguss, der mit dem Bremsscheibentopf verbunden ist. Durch diese Trennung von Topf und Reibfläche ist eine Ausdehnung der Bremsscheibe möglich, ohne dass diese dabei durch thermische Spannungen verformt wird. Als günstigen Nebeneffekt bewirkt diese Trennung außerdem eine Gewichtsersparnis.

Lesen Sie auch:  Für die Sportbremsanlage - Hochleistungs Bremsflüssigkeit

Grundsätzlich sind diese Compound-Bremsscheiben gegen thermische Belastungen weitestgehend unempfindlich. Allerdings gibt es dennoch einiges zu beachten. Auch wenn die Leichtbau-Bremsscheiben um einiges leistungsfähiger sein mögen, als herkömmliche Bremsscheiben, sind sie nicht ganz ungefährlich. Insbesondere sind die Töpfe aus Stahlblech gefährlich, da diese zu Deformation neigen und eher stoßempfindlicher sind. Dennoch reduzieren sie die ungefederte Masse und optimieren dadurch das Massenverhältnis. Sind aber dennoch aufgrund ihrer Neigung zur Deformation nicht perfekt zu nutzen und aus diesem Grund von Monteuren auch nicht so gern gesehen.

Da aber die Hersteller die Schwierigkeiten ihrer Produkte der Leichtbauweise erkannt haben, versuchen sie diese stets zu verbessern. Dies gelingt insbesondere durch zweiteilige, verschraubte Bremsscheiben (schwimmend oder fest), da diese einfach und günstig herzustellen sind. Außerdem verbessern sie das Verhältnis zwischen der gefederten und ungefederten Masse, was der Serieneinsatz bei einigen Sportmodellen und Hochleistungsstraßenfahrzeugen verschiedener Marken zeigt.

Fazit: Ungefederte Masse am Fahrzeug!

Beim Optimierungswunsch des Verhältnisses zwischen gefederter und ungefederter Masse ist ein gewisses Augenmaß nötig, da einige Themen zu beachten sind. Auch wenn die ungefederte Masse möglichst gering gehalten werden möchte, sollte dennoch nicht auf fragile Lösungen gesetzt werden. Auch die leichteste Bremsscheibe ist nicht unbedingt die beste für das Fahrzeug. Die Komponenten müssen trotzdem leistungsstark sein und sich dem Gesamtkonzept des Fahrzeugs anpassen. Aus der Praxis kann der Tipp weitergegeben werden, dass sich insbesondere belüftete, zweiteilige, verschraubte Bremsscheiben bewährt haben. Diese sind meist in gelochter oder geschlitzter Ausführung erhältlich und dadurch für nahezu jedes Fahrzeug effektiv und die richtige Wahl.

Selbstverständlich möchte dennoch jeder Fahrer weiterhin versuchen, die ungefederte Masse seines Fahrzeugs zu reduzieren, da diese Reduktion direkt den Fahrkomfort und die Fahrleistungen verbessert. Allerdings sollte bei diesem Wunsch vom perfekten Massenverhältnis immer auch die lange Haltbarkeit der Bremsanlage sowie die Rentabilität und Servicefreundlichkeit beachtet werden. Nur wer sein Fahrzeug im Gesamten betrachtet wird am Ende das beste Konzept finden.

Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff ungefederte Massen (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: Massenverhältnis, ungefederte Masse) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat.

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