Ist am Motor die Ventildeckeldichtung defekt / undicht? Wir haben ein paar Infos zu den Symptomen, zur Reparatur und auch zu den Kosten. Vorab aber ein paar allgemeine Details. Der Zylinderkopfdeckel/Ventildeckel ist der oberste Abschluss des Verbrennungsmotors. Er schließt den Zylinderkopf ab. Eine funktionsrelevante Aufgabe der Ventildeckeldichtung ist es, Verbrennungsgase und Schmiermittel bei laufendem Motor vom Entweichen in die Umwelt abzuhalten. Der Ventildeckel ist deshalb mit einer Ventildeckeldichtung abgedichtet. Sie wird im Normalfall aus Kunststoff, respektive Gummi gefertigt. Allerdings kann sie durch altersbedingten Verschleiß undicht (brüchig, hart, porös) werden. Dann tritt Motoröl aus!
Verschleiß rechtzeitig erkennen
Eine defekte Ventildeckeldichtung macht sich durch den oben erwähnten Ölaustritt im Bereich des Zylinderkopfes bemerkbar. Optisch ersichtlich ist das besonders im Bereich rund um die Zündkerzen, die dann im oberen Teil eine gewisse „Ölfeuchte“ aufweisen. Noch offensichtlicher wird es bei einer Tropfenbildung, die nach geraumer Zeit auch unter dem Fahrzeug wahrzunehmen ist. Hat die Leckage ein gewisses Ausmaß erreicht, macht sich das durch einen erhöhten Ölverbrauch, sowie optische Warnmeldungen, mittels Öldruckkontrollleuchte (wenn es ein hoher Ölverlust ist) bemerkbar. Für den Ölverlust können aber auch andere Ursachen wie z.B. eine defekte variable Nockenwellenverstellung oder ein defekter Nockenwellen-Simmerring verantwortlich sein. Ölverlust stellt unbestritten einen erheblichen Mangel an der Funktionstüchtigkeit vom Fahrzeug dar. Solange sich dieser aber nur durch ein dezentes „Ölschwitzen“ und nicht durch ein Abtropfen äußert, ist das noch kein Grund für ein Nichtbestehen der Hauptuntersuchung.
Problemlösung / Ersetzen der defekten Dichtung
Kurz gesagt, versagt ist die Ventildeckeldichtung ihren Dienst, ist der Austausch die einzige Lösung. Eine Reparatur respektive ein Flicken ist nicht möglich. Die Vorgehensweise ergibt sich wie folgt. Insofern vorhanden: Abnehmen der Motorabdeckung, woraufhin die Zündspulen mitsamt Zündkabeln für einen besseren Zugang zum Ventildeckel demontiert werden. Je nach Modell kann sich der Arbeitsaufwand durch das Demontieren der Ansaugbrücke, bis hin zu einem Ausbau der Injektoren (kann vereinzelt vorkommen) erweitern. Letzterer Arbeitsschritt ist zwar die Ausnahme, erhöht den Aufwand aber um ein vielfaches. Zwischen dem Zylinderkopf und dem Ventildeckel findet sich nun die defekte Dichtung, welche aus ihrer Position entfernt und entsorgt werden kann.
Je nach Alter und Beanspruchung der Dichtung, ist nach deren ablösen, das Entfernen von Rückständen nötig. Das kann wiederum einen erhöhten Zeitumfang in Anspruch nehmen, ist aber für eine anschließende ordnungsgemäße Funktion unumgänglich. Ist das geschehen, kann nach anbringen der neuen Dichtung der Ventildeckel wieder aufgesetzt und anhand den vom Hersteller angegebenen Anzugswerten mit dem Zylinderkopf verschraubt werden. Lässt man sich dazu verleiten, auf den Austausch der Dichtung zu verzichten und versucht stattdessen das Problem, durch ein „Nachziehen“ der Deckelschrauben zu beseitigen, wird man nach kurzer Zeit ein Wiederkehren vom Ölverlust feststellen. Die ohnehin schon ausgebliebenen Eigenschaften der alten Dichtung werden nach erneutem Anziehen nicht wieder zurückkehren. Oft sind in der Dichtung kleine Distanzstücke verbaut, die ein Zerquetschen beim Anziehen unterbinden sollen.
Zeitaufwand und Materialkosten für die Reparatur!
Selbstredend ist die Tatsache, dass die Kosten erheblich vom Arbeitsaufwand, beeinflusst durch Demontage von Bauteilen, wiederherstellen der Dichtungsfläche, usw., abhängig sind. Neben den Materialkosten, die sich zwischen 10,- und 80,-€ pro Dichtung belaufen, ist die erwähnte Arbeitszeit ein großer Faktor. In der Regel werden pro Zylinderbank ca. 1-2 Stunden angesetzt. Die daraus resultierenden Arbeitskosten belaufen sich auf ca. 50,- bis 300,-€, ausgehend von einem Stundensatz von 100 Euro. Nach dem Dichtungswechsel sollte auch das Motoröl inklusive Filter getauscht werden. Hier wird eventuellen Folgekosten, durch Verunreinigungen im System, entgegengewirkt.
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